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Wie Donald Trump 1.000 Industrie-Arbeitsplätze in Indiana gehalten hat…

"Make America great again", ja, super, Donald schafft es. Danach sieht es (auf den ersten Blick) diesmal wirklich aus. Aber von vorne. Der Klimaanlagen-Hersteller Carrier, Tochter des Großkonzerns...

FMW-Redaktion

„Make America great again“, ja, super, Donald schafft es. Danach sieht es (auf den ersten Blick) diesmal wirklich aus. Aber von vorne. Der Klimaanlagen-Hersteller Carrier, Tochter des Großkonzerns United Technologies, wollte Anfang des Jahres 1.000 Arbeitsplätze nach Mexiko verlagern. Es ging um das klassische Thema „Lohnkosten sparen“. Bei der Verkündung der Nachricht waren die Arbeiter im Werk in Indianapolis hellauf begeistert (VIDEO). Jetzt die überraschende Wende. Trump mit seinem Pressebüro (Twitter-Account) wie auch Carrier selbst bestätigen aktuell den Erhalt der Arbeitsplätze in Indianapolis. Phantastisch, werden die Arbeiter sagen. Und in der Tat: Wenn man direkt betroffen wäre, ist es einem völlig egal, wie das geschafft wurde. Hauptsache man hat weiterhin einen Job!

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/803805823503925250

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/803808454620094465

Und jetzt zur Frage: Wie hat Trump das geschafft? Haben United Technologies und Carrier sich von der patriotischen Trump-Welle anstecken lassen? Nein, so wird es wohl kaum gewesen sein. Zufälligerweise ist Indiana der Heimatstaat des neuen Vizepräsidenten Mike Pence. Für den Staat war er erst als Repräsentant im US-Kongress, danach zuletzt Gouverneur des Bundesstaates. Wie jetzt durchsickert, hat Pence im Auftrag von Trump anscheinend rausgeschlagen, dass der Bundesstaat Indiana die Firma Carrier mit zusätzlichen Geldmitteln dazu bewegt hat nicht nach Mexiko zu verlagern. Auch wird in US-Medien aktuell darüber spekuliert, ob neben möglichen Subventionen bei United Technologies auch die Angst umgeht, dass die zukünftige Trump-Regierung dem Konzern zukünftig Aufträge im Rüstungsbereich vorenthalten könnte, wenn man doch nach Mexiko verlagert.

Also der Klassiker. Mit Subventionen Arbeitsplätze am Leben halten. Volkswirtschaftlich gesehen, wenn man dieses Modell zukünftig immer wieder bei anderen Firmen kopiert, ist es ein riesiger Verlust für die Steuerzahler, aber was soll´s – bei 20 Billionen Dollar Staatsschulden ist das auch egal. In welcher Form genau Staatsgelder fließen oder in welcher Höhe, ist noch unklar, aber die Kollegen von CNBC gelten als seriös in ihrer Recherche! Aber abgesehen davon: Dem Arbeiter bei Carrier, der wohl Trump gewählt hat und jetzt seinen Job behält, wird Trump wie der Messias erscheinen – aus nachvollziehbaren Gründen! Morgen will Donald Trump das Werk in Indiana besuchen. Verdammt nochmal, wird das eine Jubel-Party werden!

Ob man Trump mag oder nicht – und ob es aus reinem Profilierungsdrang geschieht oder nicht: Irgendwer in der Trump-Administration scheint sich schon jetzt aktiv um die Firmen zu kümmern, die dabei sind Jobs aus den USA zu verlagern. Frage: Hätte Hillary Clinton sich die selbe Mühe gemacht? (ja gut, das war eine rhetorische Frage)… kann Mutti was daraus lernen? Aktive Ansprache von Unternehmen? In Diskussionen eintreten, wie man Industriearbeitsplätze erhalten oder sogar neue schaffen kann? Denn im Augenblick entstehen bei uns die neuen Jobs nur bei extrem schlecht bezahlten Dienstleistungsjobs! Aber bitte, bitte, falls das jemand in Berlin lesen sollte: Bitte keine Subventionen, das geht gerade in Deutschland immer wieder schief!

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Donald Trump. Foto: Michael Vadon / Wikipedia (CC-BY-SA 4.0)



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3 Kommentare

  1. Bürokratie weg, Steuern runter bzw, flexibler gestalten und den Chinesen auf die Finger klopfen. Aber das sind Dinge, die in Deutschland nicht so richtig klappen. Aber was soll es uns geht es ja noch gut.
    Mfg

  2. Eigentlich doch egal, ob Subventionen oder Steuern runter.

    Das Geld ist weg.

  3. Das Problem ist nicht die Industrie oder die Politik. Das Problem ist der Konsument, bzw. Arbeiter selbst, der alles haben will, was er sich eigentlich nicht leisten kann. Durch billige Fremdarbeit wird das zunächst möglich. Nämlich solange, bis sein eigenes Produkt von keinem mehr gekauft wird.

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