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Düstere Gewinnaussichten, schwächere Makrodaten Wilson warnt: Aktien-Gewinne sind Bärenmarkt-Rallye

Wilson Bärenmarktrally der Aktien

Die beste Woche des S&P 500 Index seit einem Jahr war nur eine Aktien-Bärenmarktrally, sagt Michael Wilson, der ranghöchste Stratege von Morgan Stanley.

Es fehle an technischer und fundamentaler Unterstützung, schrieb Michael Wilson am Montag in einer Research Note, über die Bloomberg berichtet. Unter Berufung auf düstere Gewinnaussichten, schwächere Makrodaten und sich verschlechternde Analysteneinschätzungen „fällt es uns schwer, uns für eine Jahresendrallye zu begeistern“, fügte Wilson hinzu und merkte an, dass der Anstieg „eher wie eine Bärenmarktrally als der Beginn eines anhaltenden Aufschwungs aussieht“.

Wilson Aktien S&P 500 Jahresendrally

Aktien verbuchen beste Woche des Jahres 2023: S&P 500 erholt sich nach 3-monatigem Einbruch aufgrund niedrigerer Anleiherenditen

Die Stimmung der Aktien-Investoren wurde in der vergangenen Woche beflügelt, nachdem der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell aus Sicht der Märkte angedeutet hatte, dass die US-Notenbank den aggressivsten Straffungszyklus seit vier Jahrzehnten beendet haben könnte. Alerdings hatte der Fed-Chef eine oder mehrere Zinsanhebungen explizit nicht ausgeschlossen und klar formuliert, dass die Zinsen länger hoch bleiben würden.

Neben der Interpretation der Powell-Aussagen war es die Hoffnung der Anleger auf eine sanfte wirtschaftliche Landung, die die Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 um rund 6% steigen ließ, während die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen stark sanken. Allerdings sprechen die letzte Woche veröffentlichten schwachen US-Arbeitsmarktdaten und der sich deutlich abkühlende ISM Index Service eher nicht für ein soft landing der Wirtschaft in den USA.

Dennoch gibt es nach wie vor Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen höherer und längerer Zinsen auf die Nachfrage, wobei die Unternehmen in dieser Gewinnsaison auf die drohende Gefahr einer Konjunkturabschwächung hinweisen. So haben die meisten der großen US-Tech-Aktien, die die Indizes stark unterstützt hatten, eher enttäuscht mit ihren Zahlen und Ausblicken. Der Analyst Michael Wilson hat seine pessimistische Haltung zu Aktien in diesem Jahr beibehalten.

„Der Rückgang der Anleihe-Renditen war eher auf die niedriger als erwartet ausgefallene Emissionsprognose und die schwächeren Wirtschaftsdaten zurückzuführen als auf die optimistische Interpretation (für Aktien), dass die Fed die Zinsen im nächsten Jahr früher senken wird“, so Wilson, der in der jüngsten Umfrage von Institutional Investor als bester Portfoliostratege ausgezeichnet wurde.

FMW/Bloomberg

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