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Tiefer Blick in die Glaskugel.. Zinsen, Inflation, Wirtschaft, Aktienmärkte: Mein Fahrplan! Marktgeflüster (Video)

Derzeit feiern die Aktienmärkte die Hoffnung, dass die Zinsen nicht mehr steigen – aber was passiert, wenn die Inflation hoch bleibt und die Wirtschaft dennoch immer schwächer wird? Die jüngsten Daten aus Europa deuten daraufhin, dass sich auch in den USA die Inflation wieder beschleunigen wird – der Treiber ist neben Energie vor allem der Lohndruck, also die Preis-Lohn-Spirale. Die Arbeitgeber müssen diese Lohn-Forderungen aufgrund latentem Arbeitskräftemangel weitgehend erfüllen. Damit steigen die Kosten der Firmen, die sie versuchen, an schwächer werdende Konsumenten (verzögerter Effekt der Zinsen) weiter zu geben. Das senkt den Absatz  – weil viele Konsumenten sich das nicht mehr leisten können und wird so die Wirtschaft nach unten ziehen. Die Notenbanken aber werden die Zinsen absehbar nicht senken können, weil die Inflation dafür noch zu hoch bleibt. Für die Aktienmärkte wäre das ungut: die Zinsen bleiben hoch, aber Umsätze und Gewinne der Firmen sinken..

Hinweise aus Video:

1. EZB-Problem: Inflation steigt wieder in Europa – Spanien und NRW

2. Österreich beschließt Mietpreisbremse gegen Inflation



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11 Kommentare

  1. Hi Fugi, mit deinem Blick in die Glaskugel untergräbst du deine eigene Macrosicht. Wenn im Sept. uns z.B. England um die Ohren fliegt, oder zufälliger Weise eine der grossen Banken, oder oder oder, ist dein Zinsnarativ vom Tisch. Du weisst selber am bessten das diese Risiken bestehen. Hält das System liegst du richtig, bricht etwas liegst du falsch. Du bist derjenige der seid langem diese Risiken thematisiert. Na gut, dann kannst du sagen: Drei Jahre richtig gelegen, das Video gerissen. Hier spricht ein Fan von dir.

  2. Die US Firmen gleichen Umsatzverluste durch Preiserhöhungen und Aktienrückkäufe aus.

    Und wenn der Gesamtmarkt zu 95% schwächelt muss NVIDIA eben auf 1000 USD nach iben getrieben werden um den Schein zu waren.

    Das die Marktteilnehmer sich gegen Verluste bei dieser Wirtschaftslage absichern ist verständlich, aber es scheint im Interesse der Banken zu sein diese Absicherungen zur Auflösung zu zwingen um einerseits höhere Indexstände zu generien und entsprechend den Aktienumsatz und damit Gebühreneinnahmen zu steigern.

    Gerade wurden 2 US Bänker wegen jahrelanger Manipulation des Holdmarktes zu Haftstrafen verurteilt. Das scheinen nicht die einzigen Manipulationen der letzten 10 Jahre gewesen zu sein. Elon Musk müsste schon längst im Knast sitzen mit seinen Manipulationen.

  3. interessant…. zumindest MEINE glaskugel zeigt exakt dasselbe. hatte bwl in den 1980ern studiert. könnte aber inzwischen möglicherweise obsolet sein wenn ich das von diesem etwas traditionellen standpunkt aus so betrachte wie (betriebs-)wirtschaft seinerzeit funktioniert hat….

    nebenbei erwähnt halte ich die makrodaten veröffentlichung bzgl. der usa auch als mehr als fragwürdig. china war schon ein extrembsp. für sentimentmanipulation, allerdings frage ich mich inzwischen ernsthaft wie groß da der abstand zur usa noch ist in diesem wirtschaftskrieg.

    mal sehen wie das insgesamt, und mit welchen kollateralschäden auf beiden seiten das ausgeht. es wirdjedenfalls nicht ohne gröbere blessuren abgehen. dieses märchen vom soft landing wird erzählt um den gegenseitigen druck möglichst lang aufrecht erhalten zu können. ich bin mir nur relativ sicher, dass wir der phase des finalen showdowns entgegen gehen. wenn xi seine us anleihen in einem ideologiekampf auf den markt schmeißt, bleibt kein auge weltweit trocken. und damit rechne ich inzwischen.

  4. Ich schätze Ihre Analysen sehr. Die Zeit wird zeigen ob Sie recht haben.
    Hätte aber eine Frage zu Ihrer Argumentationskette: Höhere Löhne -> Höhere Kosten -> Höhere Preise -> weniger Kaufkraft. Weniger Kaufkraft durch höhere Preise kann ich nicht nachvollziehen, wegen „Höhere Löhne“. D.h. Höhere Löhne und Höhere Preise führt zur ausgeglichener Kaufkraft. Wenn ich mehr verdiene, kann ich auch höre Preise zahlen und die Kaufkraft bleibt die gleiche. Das einzige was sich ändert ist das ich meine vorhandenen Kredite schneller begleichen kann, da ich mehr verdiene. Was ich als positiv betrachte.
    Grüsse

  5. Dieser Fahrplan kann nicht funktionieren, da man jetzt die Rezession kaufen sollte. Die Anleger blicken bereits auf den kommenden Wirtschaftsaufschwung, daher sind Longinvestments jetzt die klügste Herangehensweise. Inflationspeak, Zinssenkungen und eine danach wieder stark anziehende Wirtschaft weisen den Weg, Richtung neuer Allzeithochs.

  6. Wir sind schön in einer Lohn-Preis-Spirale: Bürgergelderhöhung, Beamte sollen mehr bekommen, … es ist nur eine Frage der Zeit bis Tariflöhne weiter anziehen werden.

    Dann die hohen Staatsschulden. Ein echtes Dilemma für die Notenbanken. Aber scheinbar ist für die Aktienmärkte der Schmerz noch nicht groß genug. Tschüss

    1. Die hohen Staatsschulden sind zunächst kein Problem, da sie entgegen der hier oft verbreiteten Horrorszenarien halt nicht innerhalb weniger Jahre durch deutlich höher verzinste Staatsschulden ersetzt werden. Auf die gesamte Zinslast betrachtet sind diese Effekte (zumindest in den ersten Jahren) komplett vernachlässigbar. Im Gegenteil: denn wie oben richtig erwähnt steigen durch hohe Inflation nominal die Staatseinnahmen (weil Unternehmen nominal mehr Umsatz / Gewinn machen, Privatpersonen höhere Löhne erhalten und dementsprechend auch nominal mehr Steuern zahlen) was dazu führt, dass die „alten“ Staatsschulden leichter zu tilgen sind. Sollten wir sagen wir mal 10 Jahre oder so eine deutlich erhöhte Inflation haben, dann wird sowas zum Problem, aber nicht nach ein oder zwei Jahren. Aber es passt halt schön ins Horror-Narrativ…
      Und nur weil jetzt einmal die Löhne deutlich erhöht wurden, weil wir mal ein Jahr 8-10% Inflation hatten, ist das noch keine unendliche Lohn-Preis-Spirale. Wenn die erhöhten Löhne nicht dazu führen, dass die Kunden wesentlich mehr haben, führt es auch nicht automatisch auf breiter Ebene zu weiter steigenden Preisen. Es kommt immer auf das jeweilige Unternehmen und seine Preissetzungsmacht an. Ein Unternehmen auf dessen Produkte die Kunden eher verzichten (können), wird eher seine Margen schwächen, weil sonst das gesamte Geschäftsmodell in Gefahr gerät. Dadurch wird es in der nächsten „Runde“ nicht mehr zu in der Breite steigenden Preisen führen, was dann auch nicht mehr zu in der Breite steigenden Löhnen führt. Die Lohn-Preis-Spirale schwächt sich also mit der Zeit immer weiter ab, wodurch auch die Inflation mit der Zeit auf 2-3% zurückgehen wird. Aber das wird halt ne Weile dauern (2-3 Jahre würde ich schätzen) bis diese Effekte wirken!
      Hier wird (wie immer) alles viel zu negativ gesehen. Es wird sicherlich eine Phase schwächeren Wachstums möglicherweise auch Stagnation geben, aber eben nicht bei allen Unternehmen und die gilt es zu erkennen statt immer den Untergang zu predigen!

      1. @Strahlemann, Sie schreiben:
        „Die hohen Staatsschulden sind zunächst kein Problem, da sie entgegen der hier oft verbreiteten Horrorszenarien halt nicht innerhalb weniger Jahre durch deutlich höher verzinste Staatsschulden ersetzt werden.“

        Allein zwischen Juli und Jahresende emittieren die USA Anleihen im Volumen von 1,85 Billion Dollar – und das zu hohen Zinsen!

        1. Das ist ein Nachholeffekt wegen der langen Hängepartie bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze und bezogen auf 31 Billionen Gesamtschulden ist das auch überschaubar. Die bestehenden Schulden auf die ich mich beziehe und um die es beim Thema Refinanzierung geht sind größtenteils T-Bonds mit 10-30 jähriger Laufzeit und gut die Hälfte der bestehenden Schulden wurden in der Niedrigzinsphase ab 2010 aufgebaut. Wie hoch dürfte der durchschnittliche Zinssatz dieser Bonds demnach also Ihrer Meinung nach sein?! Diese Schulden müssen nicht direkt in den nächsten 2-3 Jahren refinanziert werden und dementsprechend ist das für die grundsätzliche Tragfähigkeit der Schulden auch kein Problem bzw. werden diese Schulden durch die höhere Inflation sogar nach und nach entwertet.
          Im Prinzip ist das das gleiche wie mit den Hypothekenzinsen. Ja, einige wenige müssen in den nächsten 2-3 Jahren ihren Baukredit refinanzieren und bekommen deswegen vielleicht ein Problem, wenn sie in der Niedrigzinsphase wirklich nur einen Kredit mit 10 Jahren Laufziet abgeschlossen haben. Aber der absolute Großteil ist davon nicht betroffen, weil die Kredite wesentlich länger laufen und deswegen hat es keinerlei Auswirkung auf die Stabilität des Gesamtsystems. Erst wenn hohe Inflation deutlich länger besteht, entsteht dadurch ein Problem. Aber muss ich Ihnen das wirklich alles erklären? Ich denke Sie sind der Experte!

          1. @Strahlemann, das Problem der USa ist doch, dass die Ausgaben/Verschuldung bei hohen Zinsen weiter steigt – und klar: nur wenn die Zinsen lämnger hoch bleiben, wird das zunehmend ein Problem.
            Entgegen Ihrer Aussagen im ersten Kommentar sorgt die Inflation nicht für mehr Einnahmen des Staates – im bisherigen Jahresverlauf sind die Steuereinnahmen der USA um 7% gefallen im Vergleich zum Vorjahr..

  7. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Einen Fahrplan habe ich auch nicht, was man aber sagen kann ist, das die Realverzinsung nur in den USA schon positiv ist, in England, dem EU- Europa, der Schweiz und anderen Währungsräumen ,einschließlich Japan, noch nicht.

    Generell wirkt eine positive Realverzinsung negativ auf die Aktienmärkte und sie wirkt noch stärker, je positiver und globaler sie ist.

    Wir hatten zum Beispiel in Japan, Ende Dezember 89 ,eine stark positive Realverzinsung verbunden mit einer großen Überbewertung, folglich Absturz des Nikkei 225 …

    In Europa und den USA im Jahre 2000…folglich Absturz des Dow, des Nasdaq, DAX,MDax, Nemax, CAC 40,MIB 30 ,EuroStoxx 50,Stoxx 600 usw….

    Ein ähnliches Bild 2007….

    Das ist das Paradoxom heutiger Zeit, das eben nur in den USA, durch gewisse Umstände ,relativ hohe Leitzinsen bei gleichzeitiger, relativer Energie- Unabhängigkeit ,die Realverzinsung leicht positiv ist.

    Wäre sie überall, also auch in Japan und Europa positiv, dann wäre der Crash schon da, bzw der Salami- Crash, denn auch die Börse 2000 ist nicht in einem Schlag gecrasht, sondern brauchte dafür volle 3 Jahre, vom März 00 bis März 03.

    Es stellt sich nun die Frage, reicht die us amerikanische Realverzinsung aus, den ganzen Markt in den Abgrund zu reißen oder arbeiten die negativen Realverzinsungen, der anderen Währungsräume dagegen….?

    Generell ging ja zum Beispiel der Crash 2000 ( Anlass Todeslisten im Barrons Magazin im März 2000) oder 2007 ,Anlass die zwei Hedgefonds Pleiten in Zusammenhang mit der Immobilienkrise von den USA aus.

    Unterstützt wurden die Crashs aber von den positiven Realverzinsungen in den entsprechenden Währungsräumen, zum Beispiel Deutschland damals über 3,5 Prozent positive Realverzinsung in 2000.

    Deshalb kommen die Aktienkurse immer wieder zurück, den Anlegern fehlt noch die richtige Alternative.

    Festzuhalten bleibt aber: Wenn die Blase diesmal wieder nicht platzt, wie so oft seit dem März des Jahres 2009,dann wird sie beim nächsten Mal noch größer, dann reden wir beim nächsten Mal von 44 000 Punkten im Dow, 20 000 Punkten im Dax und im Nasdaq und 6000 Punkten im S& P 500….

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