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Düsterer Wirtschaftsausblick der EZB Zinsen: Nach EZB-Sitzung wetten Märkte jetzt auf 4 Senkungen

Händler wetten auf größere Senkungen der Zinsen durch die EZB in diesem Jahr, nachdem die europäischen Notenbanker in ihren jüngsten Prognosen einen eher düsteren Wirtschaftsausblick für das Eurogebiet skizziert haben. Darüber berichtet Bloomberg.

Nach EZB-Sitzung: Zinsen dürften viermal sinken in 2024

Die Geldmärkte setzen auf etwa vier Senkungen der Zinsen  um jeweils einen Viertelpunkt bis zum Jahresende, wobei eine erste Senkung bis Juni fast vollständig eingepreist ist. Vor der Sitzung wurde auf drei Senkungen im Jahr 2024 gewettet, mit einer 72%-igen Chance auf eine vierte.

Die EZB beließ ihren Einlagensatz bei 4%, senkte aber ihre Inflationsprognose von 2,7% im Dezember auf 2,3% in diesem Jahr. Auch die Prognose für das Jahr 2025 wurde auf 2% gesenkt. Für 2024 wird ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % gegenüber zuvor 0,8% erwartet.

EZB Zinsen Händler wetten

Erwartungen steigen, dass die Zinsen stärker sinken

Eine Reihe von globalen Wirtschaftsdaten, die die Erwartungen übertrafen, sowie Signale, dass der Preisdruck nur allmählich nachlässt, hatten einige Händler dazu veranlasst, sich zu fragen, ob eine aggressive Lockerung der Zinsen in diesem Jahr wahrscheinlich sei. Die Bewegungen vom Donnerstag zeigen, dass die Zuversicht des Marktes, dass stärkerer Zinssenkungen kommen werden, wieder zunimmt.

Die neuen Inflationsprognosen „legen den Grundstein für den Beginn eines geldpolitischen Lockerungszyklus in den kommenden Monaten“, sagte Nick Kounis, Leiter des Makro-Research bei ABN Amro, der für 2024 Zinssenkungen der EZB in Höhe von 125 Basispunkten ab Juni erwartet.

Lagarde kopiert Powell

Deutsche Anleihen bauten ihre Gewinne nach der EZB-Entscheidung weiter aus, so dass die 10-jährige Rendite um sechs Basispunkte auf 2,25% und damit auf den niedrigsten Stand seit über einem Monat sank. Der Euro fiel um bis zu 0,3% auf 1,0868 Dollar.

Im Anschluß an die Sitzung  hatte EZB-Chefin Lagarde bei ihrer Pressekonferenz fast wortgleich das wiederholt, was auch Fed-Chef Powell gestern sagte: man habe noch nicht das endgültige Vertrauen, dass die Inflation auf 2% falle und werde daher auf die hereinkommenden Daten reagieren. Da die Wirtschaft in Europa deutlich schwächer ist als die Wirtschaft, könnte die EZB in eine schwierige Lage geraten: normalerweise reagiert die EZB auf die US-Notenbank Fed und folgt deren „Führung“ statt mit Zinssenkungen voran zu gehen..

FMW/Bloomberg

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8 Kommentare

  1. Zwei Wörter: Rate cuts und AI, schon ist die Rallye garantiert. Schon erstaunlich wie naiv und gutgläubig Investoren und Märkte reagieren.

  2. Warum fällt der Euro dann nicht?

    1. gute Frage!

      1. Das hab ich heut mittag auch gedacht.
        Datteln passt doch irgendwie net
        versteh jeden Tag weniger….hab ich das Gefühl.

  3. egal was die angeblichen hüter der geldpolitik von sich geben – big money zeigt ihnen in der ersten sekunde nach ihren announcements den mittelfinger.

    die ernst gemeinte frage ist, ob die notenbanken nur noch deren marionetten sind, oder auch mal versuchen tatsächlich der kompletten spaltung der gesellschaft in kapitalertrags- (winner) und arbeitseinkommens-empfänger (looser) etwas ernsthaftes entgegen zu setzen.

    wird nicht auf dauer gut gehen, befürchte ich.

    1. Die Notenbank waren und sind das Hauptproblem. Ungewählte Mandatsträger, die für nichts haftbar gemacht werden.

      Meine Prognose: Die Wallstreet zieht den S&P bis 6500 1Quartal 25, danach Crash 80%.

      Und keiner wird schuldig sein….

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Also unterm Strich: Die negative Realverzinsung bleibt den Deutschen erhalten.

    Die deutsche Umlaufrendite schmilzt schneller in sich zusammen als der Schnee in der Sonne.

    Der DAX Kursindex konnte nun endlich die 7000 durchbrechen, ein Anstieg von gut 750 Punkten, in den letzten 24 Jahren.

    Nicht gerade berauschend oder…?

    Wie es besser geht zeigen ihre us – amerikanischen Konkurrenten, der Dow oder der Nasdaq. Wer dort den gleichen Betrag zum Stichtag 10.03.2000 anlegte konnte seinen Einsatz vervielfachen.

    Die deutsche Umlaufrendite schafft nicht einmal mehr die lächerlichen 3,25 Prozent aus dem April 2011, als der Leitzins noch deutlich tiefer lag.

    Der Grund liegt in der seitdem um den Faktor 7,5 gewachsenen Bilanz der EZB .Denn die EZB Bilanz legt sich wie ein unsichtbarer Schleier über die Renditen der Langläufer.
    Indem die Notenbank immer wieder auslaufende Anleihen durch neue ersetzt, bringt sie das sensible Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage aus dem Lot.
    Alles in allem bleibt die negative Realverzinsung der meisten Währungsräume seit der Finanzkrise der größte Treiber für die Märkte.
    Ich habe das hier mehrfach betont.
    Im langfristigen Ausblick bleibt die Marke von 6 000 Punkten im S&P 500 das Thema.
    Diese runde Marke entspricht etwa dem vierfachen der Jahrtausendwende und außerdem im Graph eine Weiterführung des Charts von 95 über 2000 bis heute.
    Spätestens dann erwarte ich aber recht kräftige Gewinnmitnahmen und zwar heftig.
    Dazu muss man wissen das die Börsen erst ab 95 so richtig den Vorwärtsgang einlegten. Ab dann ging’s steil nach oben bis zur Jahrtausendwende ( März 2000 um genau zu sein).
    Der DAX hatte sich zum Beispiel von 95 bis 2000 glatt vervierfacht. Der Nasdaq 100 sogar verzehnfacht.
    Übrigens, wenn jetzt irgendwann die 18 000 fallen im DAX, dann entspricht das einer Verdreifachung seit dem Juli 98.
    Damals war Kohl noch an der Macht. Der DAX hatte die gleiche Performance vorher in nur 3 Jahren geschafft, von 95 bis 98…
    3 Jahre damals zu knapp 26 Jahren jetzt.

    Das ist es was ich immer sage, jeder der jetzt reingeht, kann nicht die gleiche Rendite erreichen wie wir von den Babyboomern.
    Das ist mathematisch gesehen unmöglich.

    1. @Sebastian. Warnung vor dem unterbeschäftigten Selbstdarsteller.
      Also unterm Strich, der Unsinn kursiert weiter.
      „Die deutsche Umlaufrendite schafft nicht einmal mehr die lächerlichen 3,25 Prozent aus dem April 2011, als der Leitzins noch deutlich tiefer lag
      Der Grund liegt in der seitdem um den Faktor 7,5 gewachsenen Bilanz der EZB .Denn die EZB Bilanz legt sich wie ein unsichtbarer Schleier über die Renditen der Langläufer.“
      Was soll das denn heißen? Wenn die deutsche Umlaufrendite bei über 3,5 % läge wo wären dann die italienischen, spanischen Zinssätze bei den heutigen Schulden. Was wäre dann mit der Eurozone?
      „Alles in allem bleibt die negative Realverzinsung der meisten Währungsräume seit der Finanzkrise der größte Treiber für die Märkte.
Ich habe das hier mehrfach betont.“
      Und es war trotzdem seit Monaten immer falsch. Wo liegt denn die Realverzinsung in den USA, China, Frankreich, Italien, Spanien und vielen weiteren Ländern?
      „Wie es besser geht zeigen ihre us – amerikanischen Konkurrenten, der Dow oder der Nasdaq. Wer dort den gleichen Betrag zum Stichtag 10.03.2000 anlegte konnte seinen Einsatz vervielfachen.“
      Immer wieder zeigt sich deine Sturheit und das blanke Unvermögen zu erkennen, dass der S&P 500, der amerikanische Leitindex ist, der für fast 40 % der Weltmarktkapitalisierung steht. Aber egal, was man schreibt, der Möchtegern ignoriert ganz einfach Fakten.
      Kein einziger Volkswirt würde etwas Derartiges schreiben.“

      „Im langfristigen Ausblick bleibt die Marke von 6 000 Punkten im S&P 500 das Thema.
Diese runde Marke entspricht etwa dem vierfachen der Jahrtausendwende und außerdem im Graph eine Weiterführung des Charts von 95 über 2000 bis heute.“ (Was für ein Deutsch!)
      Bist du wirklich so dumm, dass du eine so sinnlose Prognose abgibst? Der S&P 500 wird in der langfristigen Prognose sogar viel weiter steigen, denn er hat sich seit seinem offiziellen Start im Jahr 1957 fast verhundertfacht.
      „Spätestens dann erwarte ich aber recht kräftige Gewinnmitnahmen und zwar heftig.
Dazu muss man wissen das die Börsen erst ab 95 so richtig den Vorwärtsgang einlegten.“ (War leider wieder ein dass dabei, du Akademiker.)
      Eine völlig sinnbefreite Aussage. Kein Ökonom kann eine heftige Korrektur vorhersagen, erst recht nicht der Börsenspezialist, der sein Wissen aus der Telebörse erworben hat.
      „Das ist es was ich immer sage, jeder der jetzt reingeht, kann nicht die gleiche Rendite erreichen wie wir von den Babyboomern.
Das ist mathematisch gesehen unmöglich.“
      Das einzige, was mathematisch unmöglich ist, dass du kein Babyboomer bist.
      Also zusammengefasst wieder viel zusammenkopierter Unsinn, weil man sich alle paar Stunden lesen muss. Arbeit hat er anscheinend keine als Doktor oder sonst was.
      Wieso erlöst uns Markus Fugmann nicht von diesem Möchtegern, der uns Tag für Tag mit hundertfach Wiederholtem zumüllt?
      Er will sich doch nur lesen, egal womit!

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