Devisen

Zu hohe Erwartungen an die EZB

An der Wall Street herrschte gestern Abend Erleichterung. Die schriftliche Aussage von Ex-FBI-Chef Comey enthält nicht viel Neues, und der Markt sieht keine ernste Bedrohung für...

Gastanalyse von Milan Cutkovic, Marktanalyst AxiTrader

An der Wall Street herrschte gestern Abend Erleichterung. Die schriftliche Aussage von Ex-FBI-Chef Comey enthält nicht viel Neues, und der Markt sieht keine ernste Bedrohung für US-Präsidenten Trump. Die Anleger hoffen nun, dass sich Trump bald wieder seinem Wirtschaftsplan widmen kann. Erledigt ist die Sache jedoch nicht. Comey wird heute Nachmittag vor einem Komitee aussagen, und die Händler werden dies mit Spannung verfolgen.

In Fernost sorgten die chinesischen Konjunkturdaten für positive Stimmung an den Börsen. Chinas Importe sind im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent gestiegen. Dies deutet auf eine stärkere Binnenkonjunktur hin. Die wichtigsten Handelspartner Chinas – darunter auch Deutschland – dürfte dies freuen.

Die ganzen Konjunkturzahlen werden heute aber eher im Hintergrund stehen. Der Fokus ist nun voll auf die EZB-Sitzung und den Wahlen in Großbritannien gerichtet. Aktuell sehen wir den DAX bei Punkten. Vor der Ankündigung der EZB dürfte die Volatilität noch relativ gering bleiben.

Der Markt hat zu hohe Erwartungen an die EZB. Diese dürfte sich was den Konjunkturausblick betrifft etwas optimistischer zeigen. Gleichzeitig könnte die Zentralbank aber auch ihre Inflationsprognosen senken. Aufgrund der niedrigen Kerninflation wird das Team rund um Mario Draghi eher vorsichtig bleiben. Dass die EZB bald eine Wende der Geldpolitik signalisiert, ist unwahrscheinlich.

Für die europäischen Aktienmärkte wäre dies positiv, während der Euro unter Druck geraten würde. Die Anzahl der EUR Long-Positionen befinden sich auf dem höchsten Niveau seit 2011. Dies erhöht die Chance einer größeren Korrektur im EUR/USD-Kurs. Sollte die EZB enttäuschen, könnte der Euro schnell wieder auf 1,11 USD fallen.

Die Märkte glauben an einen Sieg von Theresa May. Das Pfund hat wieder Kurs auf 1,30 USD genommen, und von Nervosität ist nichts zu spüren. Sollte die Partei Mays am Ende eine Mehrheit haben, dürfte sich die Währung kurzfristig weiterhin erholen. Für die Märkte wäre ein Szenario in dem keine Partei eine Mehrheit erreicht, das Schlimmste. Die Unsicherheit wäre dann groß, und das britische Pfund würde stark unter Druck geraten.




Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich zu Informationszwecken und berücksichtigen nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu verstehen. Anleger sollten sich unabhängig und professionell beraten lassen und ihre eigenen Schlüsse im Hinblick auf die Eignung der Transaktion einschließlich ihrer wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit und Risiken ziehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren lediglich die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle. AxiTrader übernimmt keinerlei Haftung, aus welchem Rechtsgrund auch immer, für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der übermittelten Informationen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage