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Das „Trump-o-Meter“ wird erstmals negativ!

Die Commerzbank hat ein interessantes Barometer entwickelt: den Trump-o-Meter. Mittels dieses Trump-o-Meters soll ermittelt werden, wie Donald Trump und seine Politik auf die amerikanische Wirtschaft wirkt. Nun ist der Trump-o-Meter erstmals in den negativen Bereich gefallen, der Trump-Trade sei vorerst vorbei, sagt die Coba..

FMW-Redaktion

Die Commerzbank hat ein interessantes Barometer entwickelt: den Trump-o-Meter. Mittels dieses Trump-o-Meters soll ermittelt werden, wie Donald Trump und seine Politik auf die amerikanische Wirtschaft wirkt: positiv etwa, so sieht es die Commerzbank, wären insbesondere Steuersenkungen, dazu Investitionen in die Infrastruktur und eine weitere Deregulierung. Negativ dagegen sei vor allem der Protektionismus sowie eine rigide Einwanderungspolitik, die den Zustrom von Talenten begrenzt. Dazu noch die bislang gescheiterte Gesundheitsreform, die ihre Bedeutung vor allem für den Haushalt der USA hat, weil die Kosten für Obamacare absehbar steigen werden (und damit die Staatsverschuldung).

Aus diesen Faktoren berechnet die Coba dann mit dem Trump-o-Meter den Stand der Dinge: wie wahrscheinlich ist es, dass Trump seine Vorhaben umsetzen kann (die aus Sicht der Commerzbank Positiven wie Negativen)?


Donald Trump. Foto: whitehouse.gov

Nun rutscht das Barometer erstmals in den negativen Bereich – vor allem, weil die Coba nun davon ausgeht, dass nach dem Scheitern von AHCA auch die Umsetzung der Steuerreform viel schwieriger wird, weil Trump zu ihrer Durchsetzung wohl die Demokraten brauchen dürfte (wie einst Reagan im Jahr 1986, der letzten großen Steuerreform der USA).

Minuspunkte im Trump-o-Meter auch beim Thema Investitionen in die Infrastruktur. So schreibt die Coba: „Die kürzlich vorgelegten ersten Leitlinien für den Haushalt 2018 zeigen keinerlei Schub für öffentliche Investitionen in die Infrastruktur. Das Versprechen Trumps, Investitionen von bis zu 1000 Milliarden Dollar in Infrastruktur anzustoßen, bekommt dadurch noch mehr Risse“.

Der einzige Positiv-Faktor im aktuellen Trump-o-Meter ist die zuletzt offenkundig gemäßigtere Haltung der US-Regierung in Sachen Protektionismus: „Dort ist die Regierung weiter zurückgerudert und nimmt jetzt eine weniger konfrontative Haltung ein. Eine Revision von NAFTA soll wohl vor allem auf dem Verhandlungswege erreicht werden und dürfte weniger radikal ausfallen als zunächst befürchtet.“

Und so kommt die Commerzbank zu den Schluss:

„Die anderen Bereiche (Einwanderung, Deregulierung) bleiben im April unverändert. Insgesamt fällt das Trump-o-meter im April deutlich und ist mit -1,3 Punkten erstmals im negativen Bereich. Damit dürfte die Regierungspolitik auf das mittelfristige Wachstum kaum Auswirkungen haben. Der „Trump Trade“ ist vorerst vorbei.
Der jüngste Messwerte des Trump-o-meter ist der bisher schlechteste, das Barometer liegt deutlich unter den anfangs erreichten Niveaus.“

Und wenn der „Trump-Trade“ vorbei ist, wird es für die US-Aktienmärkte wohl absehbar schwierig in nächster Zeit. Dazu kommt, dass Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn sich offenkundig gestern für die Widereinführung des Trennbanken-Systems (Wiedereinführung des Glass-Steagall Act) ausgesprochen hat – das wäre vor allem für die Großbanken der USA negativ.

Hier noch einmal eine Erklärung zum Trump-o-Meter von Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank:



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2 Kommentare

  1. Hat die Coba nicht genug eigene Baustellen?

  2. „Negativ dagegen sei … eine rigide Einwanderungspolitik, die den Zustrom von Talenten begrenzt. “

    Wie kommt die Commerzbank auf diesen abstrusen Gedanken, dass der Zustrom von Talenten begrenzt würde? Glaubt die Commerzbank, dass auch nach Amerika so wie bei uns in den letzten Jahren ausschließlich Akademiker eingewandert sind. Mindestens eine Million Ärzte oder Ingenieure waren das, die vor kurzem nach Deutschland einströmten?

    So doof wie die Commerzbank ist Trump noch lange nicht.
    Talente lässt er liebend gerne rein. Was nicht heißen muss, dass er für jedes Talent gleichzeitig einhundert Talentlose mit reinlassen möchte.

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