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Dax: Rutschgefahr

So wirklich überzeugt der Dax derzeit nicht: nachdem die Profinvestoren zuletzt Europa sexy und die US-Märkte zu teuer fanden, ist seit gestern, so hat man das Gefühl, dieses Thema erst einmal wieder ad acta gelegt..

FMW-Redaktion

So wirklich überzeugt der Dax derzeit nicht: nachdem die Profinvestoren zuletzt Europa sexy und die US-Märkte zu teuer fanden, ist seit gestern, so hat man das Gefühl, dieses Thema erst einmal wieder ad acta gelegt. Das dürfte vorwiegend an der neuen Unsicherheit über die Frankreich-Wahlen liegen, nachdem Umfragen zeigen, dass nun vier Kandidaten realistische Aussichten haben, in die Stichwahl zu kommen. Und das für die Märkte Unangenehme ist: es könnte auf ein Rennen zwischen einer Rechtsexremen und einem Linksextremen hinaus laufen, das wäre das worst case.

An sich fehlt den Märkten derzeit der wirkliche Impuls unmittelbar vor der US-Berichtssaison, aber was zumindest ein bißchen Bewegung bringt, sind die geopolitischen Entwicklungen um Syrien und Nordkorea. Offenkundig wird China in Sachen Nordkorea eine aktivere Haltung einnehmen, aber noch ist nicht klar, in welcher Richtung: als Signal an die Amerikaner, dass diese mit Nordkorea nicht so werden umgehen können wie mit Syrien, oder als Signal eben an Nordkorea, endlich die Füsse still zu halten? Beides ist möglich, wir wissen noch zu wenig über das Treffen zwischen Trump und Xi Xinping, bei dem möglicherweise weit reichende Verabredungen getroffen worden sind.

In Asien jedenfalls macht man sich Sorgen, das wird an den dortigen Indizes sichtbar:

Shanghai Composite -0,05%
CSI300 -0,36%
ChiNext -0,80%
Nikkei -0,45%

Und was wird der Dax daraus machen? Der Start beim X-Dax ist mit einem kleinen Abwärts-Gap etwas holprig:

Jetzt wird es interessant: der Index bricht den seit Ende März bestehenden übergeordneten Aufwärtstrend und agiert nun in der wichtigen Zone um 12170/80. Hier müsste der Index möglichst schnell drehen, um sich die Chancen auf ein neues Allzeithoch zu erhalten. Nächstliegende Unterstützung ist nun der Bereich 12150 Punkte, dann das ehemalige Verlaufstief bei 12120 Punkten, gefolgt von der alten Zone um 12100 Punkte. Darunter wird es zunehmend unschön. Auf der Oberseite die Widerstände bei 12230 und 12260 Punkten, dann die 12300er-Marke – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg!

Vielleicht sei diese Bemerkung noch gestattet: es ist schon irgendwie absurd, was derzeit auf der politischen Bühne abläuft. Diejenigen, vor allem westliche Staatschefs, die zuvor viele Maßnahmen Trumps aus unserer Sicht mit Recht kritisiert hatten, finden nun die Attacke auf Syrien ungemein staatsmännisch, während die Trump-Anhänger maßlos enttäuscht sind. Wir jedenfalls haben nicht wirklich das Gefühl, dass die Welt nun nach dieser Attacke sicherer geworden sei – ganz im Gegenteil!



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10 Kommentare

  1. Dieses Gezeter „Ach wie toll, es wurde ein Zeichen gesetzt und bis hierher und nicht weiter“ , ist die beste Augenwischerei ever ! Ohne Beweise tun wir eben mal so als ob wir was tun und es lenkt auch gut von den eigenen Problemen ab die wir derzeit in USA haben. Da gehen mir echt die Nackenhaare hoch bei so einer verarsche ! Und die Medien spielen obendrein alle schön mit…….
    Ein Zeichen wäre gewesen die Raketen auf den Präsidentenpalast zu schießen (verdient hätte es Assad eh). Fakten schaffen, nichts anderes verstehen Putin und Co. -wobei ich nur mal kurz an die Krim erinnern möchte.

  2. Diese Attacke auf Syrien war notwendig, weil die UN sowieso nix auf die Reihe kriegt. Das war schon o.k., ausserdem haben die Amis gesagt, sollte dies nochmal vorkommen, so würde man „reagieren“. Die Weltpolizei-USA, eben.

    Bisher war die Attacke auf Syrien nur eine Warnung, die die Russen haben „duchgehen“ lassen – Giftgas-Angriffe auf Kinder , das ist wohl jetzt vorbei, hoffentlich…

    1. Gibt es denn Beweise dafür, wer dafür verantwortlich war?

    2. Ein paar Fakten hierzu:
      1) Es ist nicht bewiesen, dass der Giftgasangriff von Anfang April 2017 tatsächlich von Assad verübt wurde. Es ist zwar denkbar, aber eben nicht bewiesen. Aus dem Grund verbietet sich eine Bestrafung. Zuerst sollte immer die Verurteilung kommen, bevor man bestraft, zumindest wird es so in der zivilisierten westlichen Welt gehandhabt.
      2) Weltpolizei USA – es ist schon komisch, dass sich ein Land als Weltpolizist aufspielt, obwohl es das Internationale Strafgericht niemals ratifiziert hat. Es findet demnach keine Anwendung auf die USA. Man kann sie danach nicht belangen.

    3. @Marco:
      „Giftgasangriffe auf Kinder“

      Welchen strategischen Vorteil hätte sich Präsident Assad dadurch versprechen können wollen?
      Bei dem amerikanischen Überfall sind auch vier Kinder getötet worden.

      Warum ist eine „rote Linie“ dann überschritten, wenn es sich um Opfer von Giftgas handelt? Tote oder zerfetzte Körper durch Bomben und Granaten sind dagegen harmlos?
      Und von Letzteren gibt es dort leider Hunderttausende.

  3. Hmm…kann man auch anders sehen. Die Krim hat sich für den Beitritt entschieden, da ist kein Schuss gefallen. In Syrien unterstützt der Westen Kopfabschneider. Die USA interessiert das Völkerrecht nur, wenn sie dann bomben können. Und sie haben mit ihren Interventionen der letzten Jahre Millionen Menschenleben auf dem Gewissen. Wenn es ein Land verdient hätte, dass Raketen auf es regnen, dann die USA.

    1. Aber diese Giftgasangriffe kommen doch durch das Regieme Assad, unterstützt durch den Kremel.
      Die, in Syrien, haben ihrer eigenen Leute getötet auf barbarischte Weise. Wie sonst, außer durch Militärschläge, sollte man den Giftgasangriffen Einhalt gebieten ?

      Ich wünsche mir Frieden für Syrien, soll der Assad so weitermachen ?!???

      1. Es ist NICHT bewiesen, dass es Assad war!

  4. „So wirklich überzeugt der Dax derzeit nicht: nachdem die Profinvestoren zuletzt Europa sexy und die US-Märkte zu teuer fanden, ist seit gestern, so hat man das Gefühl, dieses Thema erst einmal wieder ad acta gelegt. Das dürfte vorwiegend an der neuen Unsicherheit über die Frankreich-Wahlen liegen, nachdem Umfragen zeigen, dass nun vier Kandidaten realistische Aussichten haben, in die Stichwahl zu kommen…“

    Markus , die Wahl in Frankreich ist irrelevant, selbst wenn einschlägige CfD-Broker ihre Margin-Sätze vor der wahl erhöhen.wissen
    Die Bundestagswahl, ja, die ist interessant… :D

    Wenn man sich den Laden mal anschaut, eigentlich seitwärts, mit einer gewissen Angst. Angs -, warum ? Angst deshalb, weil man vorsichtig ist, der Bufu bei 163, der Yen bei 110.

    Ist die „Rutschgefahr“ für den Aktienmarkt da ? – eher nicht.

    Vg

    Marko

  5. @Marco,DIE WAHL IN FRANKREICH IST IRRELEVANT, wie irrelevevant muss man sein um so etwas zu sagen.Man könnte auch weniger Kommentare schreiben u.dafür ein wenig mehr überlegen !

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