Von Markus Fugmann
Die weltweit führende Ratingagentur S&P hat Russland gestern Abend auf „junk“ abgestuft. Die Bonität des Landes wurde durch S&P auf BB+ von BBB- abgestuft – und ist damit „non investment grade“, auch als „junk“ bezeichnet. Der Ausblick ist zudem „negativ“ – am 17.April wird S&P eine neue Ratingeinstufung vornehmen und aufgrund des negativen Ausblicks möglicherweise eine weitere Abstufung vornehmen.
Die amerikanische Ratingagentur begründete die Abstufung mit der schlechteren ökonomischen Perspektive des Landes. Hinzu komme, dass Russlands gelpolitische Flexibilität verringert sei – eine Anspielung auf die schwindenden Devisenreserven des Landes. Die Russische Zentralbank hatte in den letzten Monaten mehrfach zugunsten des Rubel intervenieren müssen und dafür Devisenreserven verkauft, deren Bestände kontinuierlich schrumpfen.
Am Vortag hatte die Russia Agricultural Bank vergeblich versucht, eine 10-jährige Unternehmensanleihe am Markt zu platzieren. Gestern war auch der russische Aktienmarkt unter Druck, nachdem mit der Eskalation des Ukraine-Konflikts in Mariupol der Westen weitere Sanktionen angedroht hatte. Insbesondere westliche Investoren haben ihre Engagements in Russland nach dem Wochenende deutlich zurück geführt, berichten informierte Kreise.
Der Rubel war in den letzten Tagen ohnehin unter Druck und setzte seine Talfahrt nach der Abstufung durch S&P weiter fort. Dollar-Rubel handelt nur noch knapp unter der 68er-Marke:
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