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Seltsame Reaktion der Märkte auf Putin

Die Märkte feiern Party. Warum eigentlich?

Auch wenn man Putin nicht besonders mögen sollte – was nachvollziehbar ist – ein sehr gewiefter Taktiker und Stratege ist er allemal. Es ist wohl kein Zufall, dass in Russland das Schachspiel eine so ruhmreiche Tradition hat – und was Putin geboten hat, war allerfeinstes Polit-Schach.

Nach der Rede wurde „die heilige Krim“ (Putin) gleich einmal „heim ins Reich“ gebracht, die Verträge sind unterzeichnet. Schon das ist eine enorme Demütigung des Westens.

Gleichzeitig aber eine halbgare Friedensbotschaft an den Westen, den die Märkte so verstehen, als würde Putin die Ostukraine in Ruhe lassen. Das wird er nicht, bzw. die Ostukrainer werden das nicht – darauf kann sich der Kreml-Chef verlassen. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das Schauspiel auf der Krim dann auch im Osten der Ukraine wiederholen wird. Putin wird nach dem Krim-Coup erst einmal die Füße stillhalten, denn die Zeit spielt ihm sowieso in die Karten.

Doch war die Rede Putins alles andere als ein Beitrag zur Deeskalation. Hier ein paar Zitate:

„Russland wurde nach dem Ende der Sowjetunion nicht nur bestohlen, sondern ausgeraubt“

„Das sind keine doppelten Standards mehr, das ist schon Zynismus“.

„Man (= der Westen) hat uns betrogen.“

„Russland wurde nach dem Ende der Sowjetunion nicht nur bestohlen, sondern ausgeraubt“

Das ist sicher harter Tobak. Aber es geht auch anders: viel Lob für China und Indien – Putin bereitet vermutlich eine Allianz der großen Schwellenländer gegen den Westen vor. Deutschland bekommt sein Fett weg: die UdSSR habe damals der deutschen Widervereinigung zugestimmt, verweigere das aber jetzt Russland. Und überhaupt: in Kiew herrschten überwiegend jetzt die „Schläger vom Maidan“.

Nein, deeskalierend ist etwas anderes. Im Gegenteil: Putin hat jetzt den Ball ins Spielfeld des Westens geworfen. Das haben die Märkte offenkundig missverstanden und feiern die Tatsache, dass Putin nicht unmittelbar angedroht hat, eine Atombombe auf New York zu werfen.

Was die Märkte jetzt fürchten müssen, ist derzeit nicht Putin, der nach seinem Triumpf jetzt erst einmal abwarten wird. Gefährlich für Märkte ist vielmehr die scharfe Reaktion des Westens auf Putin – und die wird nicht lange auf sich warten lassen. Wetten?

 

 



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13 Kommentare

  1. PRIMA KOMMENTAR,GENAU SO WIRD ES WOHL KOMMEN. PUTIN HAT DIE WAHRHEIT GESAGT, USRAEL UND DER WESTEN SIND NUR VON NIMM ALLES, UND GEBE NICHTS ZURUECH.

  2. Ist doch belanglos, was für die Märkte gefährlich ist. Hier geht es um Menschenleben! Putin hat lange genug zugesehen wie der Westen schärfste Propaganda auffährt (zB. Hillary Clinton: Putin sei Hitler). Und: ich habe bis jetzt keine Lügen seitens Russland gehört, ganz im Gegensatz zum Westen. Warum soll Putin denn die Verantwortung zur Deeskalation tragen?

  3. Das werfen von Bomben und speziell der Atombombe ist und war ja wohl schon immer die Politik des Westens.

  4. Will man ein Problem aus der Welt schaffen (-> Deeskalation), so müssen dafür die Fakten auf den Tisch. Nichts anderes als die allgemein bekannte Wahrheit beschreibt Putin, wenn er von der Ausplünderung seines Landes (unter Jelzin zB.) spricht, denn die westlichen Ölgesellschaften bekamen ua. Öl tatsächlich geschenkt in der Zeit und die Folgekosten des Raubbaus trägt sogar noch Rußland.
    Will man die wütenden Angriffe der USA und Konsorten auf Rußland verstehen, hilft sicherlich die Kenntnis der alten Doktrin, daß Mitteleuropa sich auf keinen Fall mit seinem natürlichen Partner Rußland verbinden dürfe. Schade nur, daß die BRD Kasperles so dumm sind und dieses Spiel nicht einmal durchschauen.

  5. „Auch wenn man Putin nicht besonders mögen sollte – was nachvollziehbar ist“

    Also für mich ist das zitierte eher als „harter Tobak“ zu bezeichnen, sowie die Linientreue Realitätsverdrehung. Vor allem zeigt es auch sehr deutlich, wess Geistes Kind der Schreiberling hier ist…

    Ich mag Putin sehr und würde mir einen solchen Staatsoberhaupt wünschen. Meine Stimme hätte er sofort, ganz im Gegensatz zu _allen_ gekauften Parteien hierzulande.

  6. Kann Putin nur zustimmen, er sagt lediglich das was passiert ist, das aber die westliche Machtklasse ungern hört. Der Mann hat mich seit dem letztem Jahr wirklich positiv überrascht.

    Schade nur das Politiker der BRD und andere merkwürdige „Volksvertretungen“ diese Einsichten nicht vertreten und somit Deeskalation unmöglich machen.

  7. erstaunlich, dass die von der wallstreet gelenkten medien (alle von welt bis taz), also auch ihr hier, alles tut, um die wahrheit zu unterschlagen und die unwahrheit zu verbreiten.
    2013 durften die islas malvinas, uns als falklandinseln bekannt in einem referendum entscheiden, ob sie (wie ursprünglich ) zu Argentinien oder zur eroberungs- und besatzungsmacht england gehören wollen. da haben weder merkel noch obama noch jazenjuk (selbsternannter ministerpräsident der ukraine von washingtons gnaden) von völkerrechtsverletzung schwadroniert und die medien in totaloffensive gebracht

  8. Also Jungs und Mädels!
    Der Artikel ist für „Bundesdeutsche Verhältnisse“ sehr gut. Nur das wahrscheinlich die Zensur (die es ja nicht gibt, nicht im freien Westen) den Rest der Erkenntnis weggelassen hat. Eine sehr hoch einzuschätzende Tat des Autors. Dieser scheint nicht zur SpringerJournallie zu gehören.

  9. Auch wenn man Markus Fugmann nicht besonders mögen sollte – was nachvollziehbar ist – ein sehr gewiefter Marktanalytiker ist er allemal. Es ist wohl kein Zufall, dass seine alltäglich unverbindlichen Marktempfehlungen eine so ruhmreiche Erfolgsquote von 2-8 Prozent haben. Ein gewiefter Schachzug zur Herstellung von Glaubwürdigkeit ist dabei, die Vortagsanalyse damit einzuleiten, dass aufgrund der vortäglich veröffentlichten Wirtschaftsdaten, der daraufhin eingeschlagene Kursverlauf selbstverständlich zu erwarten war….

  10. Vielen Dank für die Blumen, @f202277…

  11. Putin weis die Sanktionen für sich zu nutzen und im Zweifel den Dollar gleich mit zu erledigen und somit die NATO als Kriegstreiber auszuschalten.
    Der Rubelkurs darf ruhig etwas sinken, das dient der einheimischen Wirtschaft.
    Ansonsten werden massiev Dollar in Euro gewechselt und gleich in stabile Vermögen angelegt, der letzte Schritt wird aber der petroRubel sein.

    Kein Gasboykott wie die Dummchen in den Medien schwätzen aber Gas nur noch gegen dann harte Rubel.

    http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/die-asynchrone-antwort-aus-russland

  12. @ Markus Fugmann
    Was wäre denn ihrer Meinung nach deeskalierender gewesen?

    Die Wahl der Bevölkerung der Krim war doch recht eindeutig.
    Sie wollen lieber russisch, als europäisch Ukrainisch sein.
    Wer sonst, als die Bevölkerung sollte seinen Herrscher wählen?
    Geht es noch demokratischer?

    Und wenn die Bevölkerung der Ostukraine sich auch noch für Russland entscheiden würde, wo ist das Problem? Möchte der Westen den Ukrainern lieber befehlen sich gemeinschaftlich der EU anzuschleißen? Wirklich eskalierend wäre es, wenn Putin nicht akzeptieren würde, das die Westukraine sich Europa anschließen möchte. Das tut er aber nicht. Bisher aggiert er wesentlich deeskalierender als der Westen, denn dieser ist es, welcher einen demokratisch abgestimmten Volksentscheid nicht akzeptieren will.

    Würde mich wirklich mal interessieren, wie man das noch deeskalierender machen kann, als es Putin bisher gemacht hat.

    Gruß aus Bremen

  13. Bomben schon so oft gefallen,
    nachdem neue Hitler mache sahen,
    dass nun die Leute fragen,
    ob die über sich selbst das sagen.

    Wie viele Kriege kann ich nennen in die ich nicht hineingelogen wurde?

    Aus Israel: Aufstieg der Neo-Nazis in der Ukraine ist 4. Reich

    „Sie glauben alles was das Fernsehen zeigt und halten es für eine unvoreingenommene Darstellung der Wahrheit. Zweifach in die Irre geführt denken sie, dass Russland ein Aggressor sei und glauben in der Ukraine gebe es keine Pogrome“

    http://voiceofrussia.com/us/2014_03_19/Israeli-Analyst-Calls-the-Rise-of-Neo-Nazism-in-Ukraine-the-IV-Reich-3624/

    „Wer sind die Nazis in der ukrainischen Regierung?“

    http://www.voltairenet.org/article182518.html

    Kommentar eines Bürgers der Republik Krim: „Ich habe einen nuen Krim-Witz gehört. – Jeder sprach davon, dass wir abstimmen, weil man Waffen auf unsere Köpfe gerichtet habe. – Natürlich, genau so war es, mit einem ernsten Unterschied – nicht die Russen waren es, die das taten, sondern die Kiew-Terroristen, welche die Bevölkerung die ganze Zeit über in Schrecken versetzt haben. Verständlicherweise ist es keine gewöhnliche Wahl gewesen, während fast die ganze Welt gegen uns war.“

    Wer hat die Kräfte mit ”heim ins Reich” im Vokabular an die Macht gebracht, letztlich durch den Bruch der volkerrechtlichen Vereinbarung vom 21. Februar 2014 und damit alles ins Rollen gebracht? Wir, vertreten durch unseren Außenminister, oder Putin?

    Wer erkennt, anders als die legale Volksabstimmung in der Republik Krim, …

    Völkerrechtliche Studie zum Thema Sezession (Abspaltung):

    a) Anerkennung anderer Staaten zu einer Sezession ohne Belang.

    b) Voraussetzungen für Staatenbildung:

    1. Staatsvolk

    2. Staatsterrain

    3. staatliche Ordnung

    4. gewaltfreier Wille des Volkes

    … das illegale Putsch-Regime noch immer als sogennante „legale neue Regierung“ an, gegen den 2010 in freien und fairen Wahlen geäußerten, erklärten Willen des ukrainischen Volkes und zwar in Kiew, nicht in Moskau? Der US-geführte Westen oder die Russische Föderation?

    Bei aller Ablehnung, die Tatsachen müssen schon auf den Füßen bleiben und spätestens seit der Kriegspropaganda zu den erfundenen ABC-Waffen im Irak und dem folgenden kriminellen Angriffskrieg, dessen Folgeterrorismus auch 10 Jahre nach Beginn noch immer monatlich 1000 Menschen zu Opfer fallen, …

    Iraq Body Count https://www.iraqbodycount.org

    …können sogenannte „Qualitätsmedien“ für denkende Menschen mit Gedächtnis doch nun wirklich keine Quellen mehr sein.

    Andernfalls könnte es auch ganz schnell wieder, mit fingierter „Antwort“ gerechtfertigt, in Richtung Angriffskrieg gehen und das hatten wir schon, das wollen wir wohl kaum noch einmal.

    Wer würde unter solchen Umständen nicht die nazifreie Alternative ohne Hitler- und Bandera-Anbeter wählen, nach den dort 20 Millionen von Nazi-Faschisten ermorden Menschen, vor gerade einmal 7 Jahrzehnten? Entgegen den in bestimmten Medien kopfstehenden Tatsachen.

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