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Trump: 25%-Zölle für Japan, Südkorea – Kapitalmarkt-Zinsen und Dollar steigen! Marktgeflüster

Trump 25%-Zölle Japan Südkorea Kapitalmarkt-Zinsen Dollar steigen

Trump erhebt 25%-Zölle gegen Japan und Südkorea – das ist in etwas das Niveau der reziproken Zölle vom 02.April! Das ist kein gutes Omen für das, was in Sachen Handelskrieg auch auf die EU zukommen dürfte – oder will Trump an diesen beiden Ländern ein Exempel statuieren, um die EU gefügiger zu machen? Die Aktienmärkte jedenfalls hatten auf deutlich niedrigere Zölle gehofft – schon im Vorfeld waren Kapitalmarkt-Zinsen und Dollar gestiegen. Diese Gegenbewegung bei Kapitalmarkt-Zinsen und Dollar kann eine Gefahr für die Aktienmärkte werden. Fed-Chef Powell wiederum hatte Trump klar gemacht, dass er die Zinsen bei hohen Zöllen kaum senken könne – und die bisher bekannten Zölle sind sehr hoch!

Hinweise aus Video:

1. Showdown mit den USA: EU pokert um Deal mit „niedrigen Zöllen“

2. China stellt klar: Russland darf Ukraine-Krieg nicht verlieren

Indizes: Die Kraft schwindet etwas

Dax Top, US-Märkte Flop. Heute sieht man ein zweigeteiltes Bild. Das müssen wir uns genauer anschauen.

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Handelskrieg: Teure Fehlkalkulation der Reeder im Welthandel

Handelskrieg Reedereien

Reedereien wetteten auf einen Boom aufgrund der Pause im Handelskrieg, doch der blieb aus. Der Phantom Peak zeigt, wie geopolitische Fehleinschätzungen Milliarden kosten – und ganze Märkte verzerren.

Handelskrieg: Teure Fehlkalkulation der Reeder im Welthandel

Nach der Zollpause, die die Trump-Regierung mit China im Mai im Zuge der  Verhandlungen mit China ausrief, rechneten Reedereien mit einer vorgezogenen Hochsaison. Sie setzten alles auf eine Karte. Anfang Juni führten Allianzen wie Maersk, Hapag-Lloyd und MSC Peak Season Surcharges (PSS) und General Rate Increases (GRI) neue Preise für Vertragskunden ein: Spotraten, gemessen im World Container Index, schossen um 40 Prozent hoch. Reedereien warfen jedes verfügbare Containerschiff in den transpazifischen Markt. Die Kapazität wuchs um 30 Prozent, auf über 560.000 TEU pro Woche. Doch die Nachfrage hinkte hinterher.

Importe steigen, verfehlen aber Prognosen

Der Hafen von Los Angeles, zusammen mit Long Beach das Tor für den Großteil der US-Importe aus Asien, meldete laut wöchentlichen Port-Signal-Daten einen Anstieg der Containerimporte um 18 Prozent im Juni gegenüber dem schwachen Mai. Die Reedereien hatten auf eine doppelt so starke Nachfrage gesetzt. Statt eines Tsuanamis schwappte nur eine Welle über den Pazifik.

LA Container Import Handelskrieg

Die Zahlen zeigt sich ein Muster. Das Trump’sche Zollchaos, löste weder den befürchteten Einbruch der Importe um 30 Prozent aus, noch die Flut an Waren. Die Realität im Handelskrieg liegt dazwischen.

Das ist auch an den Frachtraten abzulesen, die Anfang Juni in die Höhe schnellten, sanken seither kontinuierlich. In der letzten Juniwoche fielen sie um 11 Prozent für New York und 15 Prozent für Los Angeles, auf 3.317 US-Dollar pro FEU. Der Phantom Peak, eine Hochsaison, die nur in den Köpfen der Reedereien existierte, zeigt die Fehleinschätzung eines Marktes im Würgegriff geopolitischer Spielchen.

LA Container Import Handelskrieg

Handelskrieg: Weniger Waren aus China als prognostiziert

Auf der anderen Seite profitierte China offenbar nicht ganz so stark von der Zollpause, wie erwartet und erhofft, was sich auch in anderen Daten, wie dem Einkaufsmanagerindex niederschlägt. Das Verkehrsministerium berichtet nur von einer 3,1-prozentigen Steigerung des Containerumschlags in chinesischen Häfen im Juni, nach 5,3 Prozent im April. Während die US-Importe in Los Angeles um stark stiegen, floss ein Großteil der Waren nicht direkt aus China, sondern aus „Connectoren“-Ländern wie Vietnam oder Thailand. Diese Länder schlagen chinesische Güter um, verarbeiten sie oder kleben neue Etiketten drauf, um die US-Zölle zu umgehen.

China Container Turnover June Handelskrieg

Der Inter Asia Container Index spiegelt diesen Trend. Von März bis Juni kletterten die Frachtraten um 35 Prozent, von 601 auf 813 US-Dollar. Nach einer Korrektur um 7 Prozent Mitte Mai, als die Zollpause die Reedereien kurzzeitig auf die USA-Routen lockte, stiegen die Raten im Juni um 15 Prozent. Die Erklärung liegt im Wesentlichen in der Verknappung des Frachtraums. Reedereien wie Maersk oder MSC warfen Schiffe in den transpazifischen Markt, um die erhoffte Nachfrage zu bedienen. Die Kapazität wuchs um 30 Prozent, doch viele dieser Schiffe kamen aus dem interasiatischen Handel. Gleichzeitig heizten „Connectoren“-Länder die Nachfrage an, da sie chinesische Waren für die USA und Europa vorbereiteten. Ein doppelter Schlag, der die Raten nach oben trieb.

IACI Juni 25

Billigimporte aus China setzen Europa unter Druck

Die steigenden Frachtraten nach Europa zeigen, dass China Europa mit billigen Produkten überschwemmt. So kletterten die Frachtraten von Shanghai nach Rotterdam bis Anfang Juli um 6,4 Prozent, nach einem Anstieg von 31,8 Prozent im Juni. Hier zeigt sich, dass chinesische Niedrigpreise Europas Industrie strangulieren. Die Folge ist, dass die europäischen Industriekonzerne nicht konkurrenzfähig sind. Steigende Arbeitslosenzahlen, etwa in Deutschland, steigen spürbar. Wer die Deindustrialisierung Europas allein auf innere Schwächen schiebt, ignoriert den „China-Schock“. Interessanterweise wird dies von der deutschen Politik nach wie vor ignoriert. Die Flut billiger Güter erdrückt Europas Märkte.

WCI EU June 25

Die Reedereien zahlten den Preis für ihre Fehleinschätzung. Große Anbieter wie MSC planten gestrichene Abfahrten, um die Überkapazität im Pazifik zu dämpfen. Kleinere Reedereien wie China United Lines zogen Schiffe auf profitablere Routen wie Fernost–Rotes Meer ab. Doch die Schäden blieben. Häfen wie Los Angeles und Long Beach kämpften mit schwankenden Volumen. Eine plötzliche Nachfragewelle drohte mit Staus, doch die schwache Auslastung hielt die Terminals im Leerlauf.

Der Phantom Peak zeigt, wie schnell Erwartungen im Handelskrieg platzen. Die Zollpause im Handelskrieg weckte Hoffnungen auf einen Warenfluss, doch China lieferte weniger als gedacht, während „Connectoren“-Länder die Lücke füllten. Für Logistikmanager und Investoren bleibt die Botschaft klar. Der transpazifische Handel schwankt zwischen geopolitischen Launen und falschen Annahmen. Die Zollpause endet am 11. August. Immer ist noch nicht wirklich klar, ob die USA und China eine Vereinbarung erzielt haben oder nicht. Was klar ist: Die Reeder haben sich verkalkuliert und ein Kostentreiber schwächt sich ab.

Stellantis und Mercedes mit deutlich schrumpfendem Autoabsatz

Die europäische Autoindustrie steckt in der Krise. Heute gemeldete Absatzzahlen von Stellantis (Peugeot, Fiat etc) und Mercedes-Benz zeigen den teils dramatischen Absturz!

Stellantis-Produktion in Italien -34 %

Die italienische Automobilproduktion von Stellantis ist im ersten Halbjahr um ein Drittel eingebrochen und dürfte in diesem Jahr noch weiter sinken, nachdem sie 2024 bereits ein Mehrjahrestief erreicht hatte, warnte eine Gewerkschaft der Automobilbeschäftigten in Italien heute. Bloomberg meldet hierzu: Das Unternehmen, das in Italien Modelle der Marken Fiat, Alfa Romeo und Jeep herstellt, produzierte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 laut einem heute veröffentlichten Bericht der Gewerkschaft FIM-CISL 34 % weniger Pkw. Die Produktion von Nutzfahrzeugen ging um 16 % zurück.

Der Einbruch ist ein Rückschlag für den neuen Vorstandsvorsitzenden Antonio Filosa, der nach seinem Amtsantritt Ende Juni vor zahlreichen Herausforderungen steht. Der Umsatz in den USA, dem wichtigsten Markt von Stellantis, ging im ersten Halbjahr um 10 % zurück, während auch die Zulassungen in Europa rückläufig waren. Stellantis hatte versprochen, die Produktion in Italien zu steigern, um die Beziehungen zur Regierung nach der Entlassung seines ehemaligen CEO im vergangenen Jahr wieder zu verbessern.

Die Produktion ging in allen fünf Automobilwerken von Stellantis in Italien zurück, darunter auch ein drastischer Einbruch in Pomigliano d’Arco bei Neapel, das im vergangenen Jahr noch einen Aufwärtstrend verzeichnet hatte. Das Werk produziert 64 % der Autos des Landes, darunter auch den meistverkauften Fiat Panda, dessen Produktion im ersten Halbjahr um 15 % zurückging.

„Kein Standort bleibt von der schwierigen Lage verschont“, erklärte die Gewerkschaft. Infolgedessen „könnte der Einsatz von sozialen Sicherheitsnetzen zunehmen, von denen bereits fast die Hälfte der Belegschaft des Konzerns betroffen ist“. Die Produktion von Personenkraftwagen belief sich laut Gewerkschaft im ersten Halbjahr auf insgesamt 123.905 Einheiten, die Produktion von Nutzfahrzeugen lag knapp unter 100.000 Einheiten. Die Gesamtproduktion sank um 27 %.

Stellantis, das 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler mit der Muttergesellschaft des französischen Automobilherstellers Peugeot hervorgegangen ist, produziert in den USA unter anderem den Fiat Panda und 500, den Jeep Compass und Renegade sowie Luxusmodelle von Maserati. Filosa, der ehemalige Jeep-Chef, versucht, das Unternehmen nach der Amtszeit des ehemaligen CEO Carlos Tavares, der das Unternehmen mit einer chaotischen US-Produktpalette verlassen hat, wieder auf Kurs zu bringen. Die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump haben die Herausforderungen noch verschärft, während sich das Verhältnis von Tavares zur Regierung von Giorgia Meloni wegen Arbeitsplätzen und der Produktion von Stellantis in Italien verschlechtert hat.

Die Aussichten für die Produktion in Italien dürften sich angesichts der gedämpften Nachfrage und der Umstellung auf Elektrofahrzeuge nicht verbessern, so die Gewerkschaft FIM-CISL. Die Stellantis-Aktie hat in diesem Jahr ein Drittel ihres Wertes verloren, wodurch das Unternehmen nun mit 25,3 Milliarden Euro bewertet wird.

Mercedes-Benz mit 9 % Absatzminus

Im zweiten Quartal hat Mercedes-Benz mit 453.700 Pkw im Jahresvergleich 9 % weniger Autos abgesetzt. In China sank der Absatz am Stärksten mit -19 %, in den USA waren es -12 %, in Deutschland +7 %. Mercedes sagt dazu (auszugsweise): Die Zahl der Auslieferungen an die Händler (Konzernabsatz) wurde aufgrund der neuen globalen Zollpolitik bewusst angepasst, was sich insbesondere auf den Konzernabsatz von Mercedes-Benz Cars in den USA und China auswirkte. Insgesamt sehen wir speziell in den USA und Deutschland eine gute Kundennachfrage nach unseren Produkten, einschließlich unserer Top-End-Fahrzeuge, obwohl Zölle den Absatz im zweiten Quartal beeinflusst haben. In China konnten wir in einem umkämpften Markt unsere Spitzenposition im Top-End Luxussegment im ersten Halbjahr behaupten.

FMW/Bloomberg

Fugmann´s Trading Woche: Zölle als Wendepunkt?

Fugmann´s Trading Woche Zölle als Wendepunkt

Bekommen wir in dieser Handelswoche endlich Klarheit über die Höhe der Zölle? Das dürfte das beherrschende Thema sein in einer Woche, die bis auf das Fed-Protokoll am Mittwoch wenig Highlights bereit hält. Im Fokus dabei vor allem der „Elefant im Raum“: die EU! Denn wenn Trump angesichts seines aktuellen Höhenflugs nach der „Big Beautiful Bill“ wenig „TACO-Neigung“ hat, wäre das ein Faktor, der die längst überfällige Korrektur der Aktienmärkte einleiten könnte. Denn die Aktienmärkte waren trotz des Damoklesschwerts Zölle immer weiter gestiegen – vor allem die US-Aktienmärkte, die nun deutlich überkauft sind. Wir werden sehen.

Unterdessen waren wir bei Fugmann´s Trading Woche wieder erfolgreich bei Einzel-Aktien – und bekanntlich ist uns die Richtung der Märkte egal, solange wir die Bewegungen dieser Märkte für uns und für Sie gewinnbringend nutzen können! In diesem Sinne wünschen wir eine erfolgreiche Handelswoche!

Mehr Infos zu Fugmann´s Trading Woche hier:
https://premium.finanzmarktwelt.de/s/finanzmarktwelt/fugmann-s-trading-woche-d3973543/payment?campaign_id=20240928FMWYT&upsells=none

Windflaute in Europa: Strompreise und Emissionen schießen hoch

Wenn der Wind nicht weht, springen die fossilen Kraftwerke ein: Europas Windkraft droht in diesem Sommer ein massiven Einbruch, eine Windflaute kündigt sich an – und das bei brütender Hitze. Gas- und Kohlekraftwerke müssen einspringen, um die Stromversorgung in Europa zu sichern. Das treibt nicht nur die Emissionen, sondern auch die Strompreise in die Höhe. Ein Rückschlag für die Energiewende – und ein Comeback für Kohle und Gas.

Windflaute in Europa: Kohle und Gas mit Comeback

In diesem Sommer könnten Europas Kohle- und Gaskraftwerke gefragt sein, da die Windenergieerzeugung voraussichtlich einbrechen wird. Das wird sowohl die Strompreise als auch die Emissionen in die Höhe treiben, so ein Bericht von Bloomberg.

Laut einer Analyse von BloombergNEF wird die Produktion von Kohlekraftwerken in wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich und Spanien in diesem Monat im Vergleich zum Juni um 50% steigen. Dies ist eine Reaktion auf den von Energy Aspects für Juli und August prognostizierten Einbruch der Windenergie um 40%.

Das wahrscheinliche Comeback der alten fossilen Kraftwerke zeigt, wie wichtig diese trotz des langjährigen und teuren Ausbaus erneuerbarer Energien nach wie vor sind. Wenn die Solarstromerzeugung in den Frühlings- und Sommermonaten stark ansteigt, gibt es noch keine effektive Möglichkeit, den gesamten von den Solarzellen erzeugten Strom zu speichern. Das Gleiche gilt für Windkraft.

Die Leistung von Windkraft in Großbritannien sinkt in diesem Sommer. Durchschnittliche monatliche Winderzeugung

Emissionen und Strompreise steigen

In den vergangenen Wochen sind die Temperaturen an einigen Orten in Deutschland auf fast 40 °C gestiegen. Am Abend des 1. Juli stiegen die Strompreise an der EPEX Spot SE-Börse in Paris auf 557,34 Euro pro Megawattstunde. Damit lagen sie fast neunmal so hoch wie im niedrigsten Zeitraum dieses Tages. In Deutschland waren es am selben Tag in der Spitze sogar 564,56 Euro.

“Je länger die Windflaute bei der sengenden Hitze anhält, desto länger müssen fossile Brennstoffe wie Gas und Kohle die Abendnachfrage auf den Strommärkten decken“, sagte Florence Schmit, Energiestrategin bei der Rabobank.

Laut Daten der European Energy Exchange erreichte die Windenergieerzeugung im Juni in Deutschland einen Rekordwert. Der für Juli erwartete Einbruch würde einen Rückfall in den letzten Winter und Frühling bedeuten, als die Produktion deutlich unter dem Normalwert lag. Fossile Kraftwerke mussten zu diesem Zeitpunkt ihre Produktion steigern, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten.

Laut einer Prognose von BloombergNEF könnten die Kraftwerksemissionen in der EU in diesem Monat um 14% gegenüber Juni steigen. Derzeit werden die deutschen Strom-Futures für den nächsten Monat bei 80,94 Euro pro Megawattstunde gehandelt, was etwa einem Drittel mehr als im April entspricht, als die Nachfrage nach Kühlung in Europa noch nicht so stark angestiegen war.

FMW/Bloomberg

Showdown mit den USA: EU pokert um Deal mit „niedrigen Zöllen“

Der Countdown läuft: Während die Zölle zwischen der EU und den USA auf bis zu 50 Prozent zu steigen drohen, rückt ein mögliches Handelsabkommen mit deutlich niedrigeren Zollsätzen in greifbare Nähe. Der portugiesische Finanzminister Joaquim Miranda Sarmento spricht von einer Chance auf Zölle unter 10 Prozent – ein Hoffnungsschimmer inmitten der angespannten transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen. Doch ob sich die EU und die USA tatsächlich auf ein vorteilhaftes Abkommen einigen können, bleibt offen – die Uhr tickt.

EU und USA: Deal mit niedrigen Zöllen?

Laut einem Bericht von Bloomberg kann sich der portugiesische Finanzminister Joaquim Miranda Sarmento vorstellen, dass die Europäische Union und die USA ein Handelsabkommen mit Zöllen von möglicherweise unter 10 % schließen. Dies würde dazu beitragen, den Handel in Gang zu halten und die Finanzmärkte zu beruhigen.

„Es ist möglich, ein Abkommen mit sehr niedrigen Zöllen zu erzielen, ein Abkommen, das von beiden Seiten als vorteilhaft empfunden werden könnte und das es uns ermöglichen würde, weiterhin Handel zu treiben und den Wert für unsere Bürger zu steigern“, sagte Sarmento in einem Interview mit Bloomberg Television in Brüssel. „Wir erwarten, dass wir bei den Treffen der EU-Finanzminister, die heute und am Dienstag stattfinden, über die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der Kommission und der US-Regierung informiert werden.“

Auf die Frage, wie niedrig diese Zölle sein könnten, sagte er später zu Stephen Carroll von Bloomberg Radio: „Wahrscheinlich weniger als 10 %, aber wir werden sehen, was dabei herauskommt.“ Das vollständige Interview ist ab Minute 16:15 zu sehen.

Die wichtigsten Handelspartner der USA haben am Wochenende alles versucht um eilig Handelsabkommen zu schließen oder um eine Verlängerung der Frist gebeten, während Finanzminister Scott Bessent andeutete, dass einige Länder, die bis zum Ablauf der Frist am Mittwoch keine Einigung erzielen, eine Verlängerung der Verhandlungen um drei Wochen erhalten könnten. Dies nimmt zumindest etwas Druck aus den Verhandlungen.

Sollte jedoch keine Einigung erzielt werden, könnte ein Handelskrieg zwischen der EU und den USA unausweichlich sein. Doch hinter den Kulissen tobt ein ganz anderer Kampf: Europas Top-Konzerne untergraben mit geheimen Gesprächen und milliardenschweren US-Investitionen die gemeinsame Strategie der EU.

Zölle: Die Uhr tickt

Die EU hat bis zum 9. Juli Zeit, um mit US-Präsident Donald Trump eine Handelsvereinbarung zu treffen. Andernfalls werden voraussichtlich ab dem 1. August Zölle in Höhe von 50 Prozent auf fast alle Exporte der EU in die USA erhoben. Trump hat gegen fast alle Handelspartner der USA Zölle verhängt, um die heimische Produktion wieder anzukurbeln und eine Verlängerung der Steuersenkungen zu finanzieren. Außerdem wollte er verhindern, dass andere Länder die USA ausnutzen.

„Wenn die Bedingungen des Abkommens nicht vorteilhaft für die EU sind, gibt es keine Einigung”, sagte Sarmento. Er fügte hinzu: „Wenn am Mittwoch keine Einigung möglich ist, wird es höchstwahrscheinlich eine neue Frist geben. Wenn am Ende des Tages keine Einigung möglich ist, sollte Europa keine umfassenden Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, sondern sehr selektiv vorgehen.“

Sarmento sagte auch, dass Portugal die Bewerbung des Präsidenten der Eurogruppe, Paschal Donohoe, um eine zweite Amtszeit als Vorsitzender der Finanzminister der Eurozone unterstützen werde. Sarmento sagte auch, dass die Regierung noch prüfe, ob sie einen neuen Gouverneur der Bank von Portugal ernennen oder Mario Centeno, dessen Amtszeit an der Spitze der Zentralbank diesen Monat endet, wieder einsetzen solle.

Zölle drohen: Kommt es zum Abkommen zwischen den USA und der EU?
Joaquim Miranda Sarmento am 7. Juli.

Handelsabkommen kurz vor Abschluss

Die Europäische Union steht kurz vor dem Abschluss eines Handelsabkommens mit den USA. Dies wurde bekannt, nachdem die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, am Sonntag mit US-Präsident Donald Trump telefoniert hatte.

„Sie hatten einen guten Austausch“, sagte EU-Sprecher Olof Gill am Montag vor Reportern in Brüssel. Er beschrieb das Gespräch wie folgt: „Wir stehen am Anfang des Endspiels, zumindest was ein grundsätzliches Abkommen betrifft.“

Die Verhandlungsführer der EU und der USA arbeiteten am Wochenende an einer vorläufigen Einigung, um eine massive Zolleskalation zu vermeiden. Die Botschafter der EU-Länder stehen bereit, falls die Europäische Kommission, die in Handelsfragen für die EU zuständig ist, in den Gesprächen vorankommt.

Bundeskanzler Friedrich Merz telefonierte am Wochenende mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Kommissionspräsidentin von der Leyen, um über eine Lösung des Handelsstreits zu beraten.

„Die Zeit wird knapp”, sagte Merz‘ Chefsprecher Stefan Kornelius am Montag vor Reportern in Berlin. „Ich bin immer optimistisch, aber die Kommission spielt gerade verschiedene Szenarien durch.“

FMW/Bloomberg

China stellt klar: Russland darf Ukraine-Krieg nicht verlieren

China Russland darf Ukraine-Krieg nicht verlieren

China warnt vor einem Scheitern Russlands im Ukraine-Krieg – aus Angst vor geopolitischen Folgen. Wang Yis Aussage zeigt, wie nervös Peking auf Europas Kurs blickt.

China stellt klar: Russland darf Ukraine-Krieg nicht verlieren

Mit seiner Aussage, dass Russland den Ukraine-Krieg nicht verlieren dürfe, macht Wang Yi unmissverständlich deutlich, wie zentral der Ausgang des Konflikts für China ist. Hinter der scheinbaren Neutralität verbirgt sich eine klare strategische Linie, die Chinas außenpolitisches Kalkül offenlegt – und Europa vor neue Herausforderungen stellt.

EU-China-Dialog mit klarer Botschaft aus Peking

Vergangene Woche traf der chinesische Außenminister Wang Yi, zugleich Leiter des Büros für auswärtige Angelegenheiten des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und damit de facto Chinas Chefdiplomat sowie Architekt der chinesischen Außenpolitik, in Brüssel mit den Spitzenvertretern der Europäischen Union zusammen.

Er führte Gespräche mit der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, dem Präsidenten des Europäischen Rates, António Costa, und der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.

Anlass des Treffens bildete der 13. Strategische Dialog zwischen der EU und China, ein Vorbereitungsgespräch für den EU-China-Gipfel, der Ende Juli in Peking stattfindet.
Während eines mehrstündigen Gesprächs mit der neuen Hohen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, ließ Wang Yi einen Satz fallen, der tiefe Einblicke in Chinas strategische Sicht auf die globale Ordnung gewährt.

China warnt vor geopolitischen Folgen russischer Niederlage

Nach übereinstimmenden Berichten soll Wang Yi gesagt haben, China könne es sich nicht leisten, dass Russland den Krieg in der Ukraine verliere, denn China fürchte, dass ansonsten die USA ihre volle Aufmerksamkeit auf die Volksrepublik richten würden.
Wang Yi wiederholte nicht nur gegenüber Kallas, sondern auch gegenüber anderen EU-Vertretern, ebenso Chinas Mantra, dass sei keine Partei in diesem Krieg sei. Doch die Aussage, China halte eine Niederlage Russlands für untragbar, stellt ein Eingeständnis dar, dass China durchaus beteiligt ist.

China ist längst Kriegsakteur im Ukraine-Konflikt

Diese Haltung bestand von vornherein nur aus wohlfeilen Worten. China ist seit Beginn in diesen Krieg verwickelt. Obwohl beide Seiten dies bis heute bestreiten, hält sich die Legende, dass Putin bei seinem Besuch bei Xi Jinping, 20 Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, nicht nur die „grenzenlose strategische Partnerschaft“ bestätigte, sondern auch die Zustimmung für den Krieg vom Parteisekretär erhielt.

So oder so markierte dieser Besuch die Umkehrung der Rollen: Seitdem ist Russland nur noch Chinas Juniorpartner, was in Zeiten der glorreichen UdSSR nicht vorstellbar gewesen wäre, auch wenn Mao aufgrund seines Selbstverständnisses dies schwer ertragen hätte. Der Krieg stärkt Chinas Rolle als Regionalmacht, während Russland von einer Weltmacht zu einer zweitklassigen Regionalmacht hinter China abgestiegen ist.

China dehnt seinen Einfluss in Zentralasien, Russlands traditionellem Hinterhof, aus, während Russland sich zurückziehen muss. In gemeinsamen Bündnissen wie BRICS und der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) wächst Chinas Einfluss, während Russlands Bedeutung abnimmt. Bei gemeinsamen Manövern dient nicht mehr Russisch, sondern Chinesisch als lingua franca.

China nutzt Russlands Schwäche gnadenlos aus: Chinesische Firmen haben die Lücken besetzt, die westliche Unternehmen gerissen haben, als sie nach Ausbruch des Krieges Russland verlassen haben. Die Volksrepublik erzwingt erhebliche Rabatte beim Einkauf von Rohstoffen, und letztendlich wird auch in China immer lauter die Frage gestellt, wann es endlich die durch „ungleiche Verträge“ verlorenen Gebiete wieder eingliedern wird. Der nationalistische Flügel verlangt gar, weitere Gebiete in Sibirien der Volksrepublik anzugliedern.

Aber China unterstützt Russland auch direkt. Zunächst geschah dies durch geheime Flüge, mittlerweile mehr oder weniger offen mit Lieferungen von „Dual-Use“-Gütern, also Produkten mit zivilem und militärischem Nutzen. Doch wozu benötigt eine Fabrik Radarkomponenten für Helikopter, wenn es keine zivilen Hubschrauber produziert?

China fürchtet US-Druck nach russischem Kriegsverlust

Wang Yis Aussage deutet darauf hin, dass China eine Niederlage Russlands als realistischen Ausgang des Krieges betrachtet. Sie offenbart Chinas Sorge, welche Folgen eine russische Niederlage für China hätte. Die USA würden ihren Fokus vollständig auf den aufstrebenden Rivalen aus dem Osten richten und ihn genauso bekämpfen wie Russland.

Russland verlor diesen Krieg in dem Moment, als es ihn begann. Militärisch bleibt ein Sieg für Russland möglich, doch in allen anderen Hinsichten ist Russland gescheitert. Die Sanktionen strangulieren die Wirtschaftskraft wie eine Garotte. Der Krieg vernichtete direkt und indirekt eine ganze Generation. Viele fielen, andere, oft die Leistungsträger der Gesellschaft, flohen. Mütterchen Russland wurde zur kranken, leidenden Babuschka, die mindestens eine Generation zur Erholung benötigt.

Aus chinesischer Sicht würden die USA mit einer russischen Niederlage im Ukraine-Krieg zum zweiten Mal nach dem Kalten Krieg eine Systemvergleich für sich entscheiden, diesmal endgültig. Die Vorstellung einer „friedlichen Koexistenz“ zweier Systeme wäre damit gescheitert.

China sieht Systemkonflikt in neuer Eskalationsstufe

Für Denker wie Deng Xiaoping – oder den Sprachgebrauch Xi Jinpings zu bemühen, der von einer „multipolaren Weltordnung“ spricht – ist friedliche Koexistenz nur dann möglich, wenn beide Seiten bereit sind, gegenseitige Einflusssphären und politische Legitimität anzuerkennen. Eine Niederlage Russlands würde aus Pekings Sicht bedeuten, dass die USA China ebenfalls keinen Raum mehr lassen, als gleichberechtigte Großmacht aufzusteigen.

China benötigt Russland als Puffer gegen den Westen. In Chinas geopolitischem Denken erfüllt Russland dieselbe Rolle wie Tibet, Nordkorea, Myanmar oder, mit zunehmenden Einschränkungen, Vietnam. Diese Staaten halten die USA und den Westen von Festlandchina fern und verhindern eine Umzingelung. Russland bleibt entbehrlich und wird im Zweifel geopfert. Seine Aufgabe besteht darin, China von der eurasischen Seite den Rücken freizuhalten. Chinas größte Sorge bleibt die Umzingelung durch die USA.
Schließlich wäre eine Niederlage Russlands auch eine systemische Niederlage: Die westlichen Demokratien würden gegen ein autoritäres System gewinnen. Wie sollte die chinesische Führung dies ihrer Bevölkerung erklären? Predigt die Kommunistische Partei nicht immer, dass die westlichen Demokratien schwach seien?

China: Wang Yi belehrt EU über Realpolitik

Berichten zufolge glich das Gespräch zwischen Kallas und Wang Yi weniger einer Diskussion als einem Monolog des chinesischen Außenministers, der Kallas in Realpolitik belehrte, die in seinen Augen vermutlich, mit noch nicht einmal ein Jahr im Amt und aus einem kleinen Land stammend, noch unerfahren wirkt. Seine Bemerkung erscheint auf den ersten Blick wie ein Fauxpas, der einem so erfahrenen Diplomaten selten unterläuft.
In Verbindung mit einer weiteren Bemerkung erscheint Wang Yis Aussage nicht als nüchterne Analyse, sondern als subtile Drohung an die EU, insbesondere an Emmanuel Macron und Friedrich Merz.

Im offiziellen chinesischen Readout heißt es, Wang Yi habe gegenüber Kaja Kallas erklärt, Europa stehe vor verschiedenen Herausforderungen, doch keine davon habe ihren Ursprung in der Vergangenheit, keine entstehe derzeit, und auch künftig werde keine von China ausgehen. Europa und China sollten einander respektieren, voneinander lernen, gemeinsam wachsen und neue Beiträge zur menschlichen Zivilisation leisten.
Dies klingt versöhnlich, stellt jedoch eine bewusste Verzerrung dar. China war, ist und bleibt ein zentraler Ursprung wirtschaftlicher Verwerfungen, mit denen Europa sich auseinandersetzt. Wang Yi ist sich dessen bewusst. Chinas Führung bemüht sich derzeit, die angeschlagene Wirtschaft durch massive Exporte von Überkapazitäten zu stabilisieren. Subventionierte Industriegüter, Dumpingpreise und ein staatlich gelenktes Überangebot belasten globale Märkte und treffen Europa direkt.

Besonders betroffen sind Deutschland und Frankreich, die maßgeblichen Volkswirtschaften des Kontinents. Sie verlieren Wettbewerbsfähigkeit, sowohl auf dem Weltmarkt als auch im Binnenmarkt. Der erste China-Schock Anfang der 2000er Jahre entwickelte sich schleichend. Der zweite, seit der Corona-Pandemie spürbar, ist offen und aggressiv. Dennoch wird diese Realität in Deutschland weitgehend ignoriert. Statt die strukturelle Abhängigkeit von China zu thematisieren, schiebt man die Deindustrialisierung lieber hohen Energiepreisen oder einer angeblich arbeitsscheuen Bevölkerung zu. In Frankreich setzt sich mittlerweile für Strafzölle gegen China ein, um die heimische Industrie zu schützen.

China droht mit Eskalation bei EU-Nähe zu USA

Vor diesem Hintergrund gewinnt Wang Yis Aussage an Bedeutung. Wer erklärt, keine Herausforderung Europas gehe auf China zurück, und zugleich betont, eine russische Niederlage sei untragbar, formuliert eine verdeckte Drohung. Die Botschaft lautet: Bisher wurde euch nicht absichtlich geschadet. Wenn ihr jedoch weiter auf Seiten der USA steht, die Ukraine unterstützt und China als strategischen Rivalen betrachtet, wird die Volksrepublik Russland offen unterstützen und eure Volkswirtschaften durch Billigexporte weiter unter Druck setzen. Etwas zurückhaltender formuliert bedeutet dies: Wenn Europa China weiter als Gegner behandelt, wird Peking kein Interesse mehr zeigen, auf Russland mäßigend einzuwirken.

So aufschlussreich und bedeutend Wang Yis Aussagen auch waren, fanden sie in Europa kaum Beachtung. Nur Analysten und China-Beobachter nahmen sie zur Kenntnis. Die Berichterstattung der South China Morning Post wurde in Europa weitgehend ignoriert, und auch in den USA griff, abgesehen von CNN, kaum ein Medium das Thema auf.
Politisch blieb Wang Yis Warnschuss ebenso nahezu unbeachtet. Dabei eröffnet er Brüssel eine klare Handlungsoption. Erhöht Europa den Druck auf Russland und unterstützt Kiew entschlossener, trifft es zugleich Chinas strategisches Nervenzentrum. Bis zum EU-China-Gipfel in Peking bleibt noch Zeit.

Von der Leyen, Kallas und Costa könnten Wang Yis eigene Worte als Druckmittel gegen China nutzen. Die Botschaft an Peking wäre eindeutig: Entweder bewegt ihr Putin zum Rückzug, oder wir verschärfen die Sanktionen, liefern mehr Waffen und nehmen eure Dumpingexporte gezielt ins Visier.

Glaubt Peking, Europa mit einer Flut billiger Waren und gezielter Unterstützung Moskaus unter Druck setzen zu können, riskiert es genau das, was es am meisten fürchtet. Am Ende bliebe nicht weniger, sondern mehr amerikanischer Einfluss, und zwar mitten auf dem eurasischen Kontinent. Kurz gesagt, wer wirtschaftlich droht, muss sicher sein, dass die geopolitische Antwort nicht stärker ausfällt, als er sie ertragen kann.