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Nasdaq -6,39 % in 4 Wochen Aktienmärkte unter Druck durch die hohen Anleiherenditen

Die Aktienmärkte stehen unter Druck durch die hohen Anleiherenditen. Vor allem Tech-Aktien leiden. Der Nasdaq verliert dabei spürbar.

Wir berichteten heute bereits: Globale Kapitalmarktzinsen steigen auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Verantwortlich dafür sind vor allem robuste Konjunkturdaten aus den USA, und damit der Blick auf hohe Zinsen, die noch lange hoch bleiben könnten zum Kampf gegen die Inflation. Dies ist ein Problem für die Aktienmärkte, die seit einigen Tagen unter dem Druck dieses Szenarios stehen. So auch der Goldpreis, der jüngst unter die Marke von 1.900 Dollar rutschte!

Anleiherenditen steigen – Aktienmärkte fallen

Wenn Anleihen deutlich mehr Rendite bringen, überlegen Anleger vermehrt umzuschichten, und verkaufen deswegen andere Anlageklassen wie Gold oder Aktien. In diesem TradingView Chart sehen wir seit Anfang Juli als blaue Linie den Verlauf im Nasdaq-Index. In perfekter negativer Korrelation dazu steigen die Renditen für 10 und 30 Jahre laufende US-Staatsanleihen (orange und türkise Linie). Seit dem 19. Juli läuft die aktuelle Entwicklung – seitdem fallen die Aktienmärkte – hier exemplarisch der Nasdaq von 15.870 Punkten auf aktuell 14.856 Punkte – ein Verlust von 1.014 Punkten oder 6,39 % in gerade mal vier Wochen. Zur selben Zeit stiegt die 10-Jahresrendite in den USA von 3,74 % auf aktuell 4,30 %. Für 30 Jahre Laufzeit klettert die Rendite von 3,84 % auf aktuell 4,38 %.

Entwicklung der Aktienmärkte im Vergleich zu Anleiherenditen

Fed und China

Der Dax hat seit dem 19. Juli 400 Punkte verloren, der Dow Jones nur 200 Punkte. Man sieht: Tech-Werte wie der Nasdaq leiden stärker unter dem aktuellen Szenario, dass verstärkt Anlegergeld die Aktienmärkte verlässt und auf die hohen Renditen bei Anleihen schaut. Das gestrige Protokoll der Federal Reserve übt weiter Druck aus auf die Aktienmärkte, und gibt Hoffnung für noch höhere Anleiherenditen. Die Notenbanker sprechen von „signifikanten Aufwärtsrisiken“ für die Inflation. So wird die Aussicht verstärkt, dass die Zinsen im Kampf gegen die Inflation noch lange hoch bleiben, oder dass man womöglich doch noch die Zinsen erhöht? Zum Zinsdruck in den USA kommt dieser Woche noch als negativer Faktor für die Aktienmärkte, dass es seit Tagen negative Wirtschaftsnachrichten aus China hagelt. Wird sich eine verschärfte Nachfrageschwäche der Konsumenten in China auf westliche Kapitalmärkte auswirken? Auch mit dieser Angst müssen die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte derzeit zurecht kommen.



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Wie ich es mir schon dachte, die FED an in dieser Woche die Anleihen um schlappe 62 Milliarden US-DOLLAR reduziert.

    62 Milliarden US-DOLLAR ist eine ganz gewalttätige Hausnummer, das treibt die Renditen hoch, denn gleichzeitig muss sich der Staat mit vielen Milliarden neu finanzieren.

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