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Korrektur zum Einstieg nutzen? Aktienmärkte: Buying the Dip ist besser als Bargeld zu halten

US-Aktienmärkte. Grafik: Graystudiopro1 - Freepik.com

Ist nach der jüngsten Korrektur an den Börsen der Zeitpunkte gekommen, um wieder bei Aktien zuzugreifen? Fragt man die Bank of New York Mellon Corporation (BNY Mellon), ein weltweit tätiger Finanzdienstleister, dann lautet die Antwort ganz klar: Ja. Der Rückzug der US-Aktienmärkte von den Ende letzten Monats erreichten Allzeithochs gibt Anlegern, die Bargeld geparkt haben, die Möglichkeit zum Einstieg, so Sinead Colton Grant, Chief Investment Officer der Vermögensverwaltungssparte von BNY Mellon. Der US-Leitindex S&P 500 hat von seinem jüngst markierten Allzeithoch inzwischen um 5% korrigiert. Ausgelöst durch die Erwartungen weniger Zinssenkungen der Fed und den geopolitischen Risiken im Nahen Osten.

Aktienmärkte: Korrektur zum Einstieg nutzen?

Die dreiwöchige Korrektur des S&P 500 ist eine gesunde Konsolidierung, nachdem der US-Leitindex im ersten Quartal um 10 % gestiegen war, zusätzlich zu einem Anstieg von 24 % im Jahr 2023, sagte die Investmentstrategin laut einem Bericht von Bloomberg. Nach dem besten Start in ein Jahr seit 2019, fiel der S&P 500 am Freitag im außerbörslichen Handel bis auf ein Tief von 4.926 Punkten. Von hier aus erwartet Colton Grant, dass sich die Rallye nicht nur fortsetzt, sondern aufgrund des starken Gewinnwachstums und der anhaltenden wirtschaftlichen Dynamik ausweitet und den S&P 500 möglicherweise über das obere Ende ihrer Zielspanne von 5.000-5.400 Punkten hinausschiebt, bevor das Jahr 2024 zu Ende geht.

„In der Geschichte gibt es so viele Beispiele, bei denen die Anleger auf den absoluten Tiefpunkt gewartet und den Moment zum Einstieg verpasst haben. „Es ist ein faszinierender Markt, und das Schlimmste für die Anleger wäre es, komplett auf Bargeld zu setzen.“

Aktienmärkte: S&P 500 korregiert wegen weniger Hoffnung auf Zinssenkung der Fed
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BNY Mellon Wealth Management hat eine Übergewichtung bei großkapitalisierten US-Aktien und bevorzugt diese gegenüber internationalen und Schwellenländeraktien. Amerikanische Aktien werden zwar zu einem höheren Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt als die übrigen Aktienmärkte, aber Colton Grant schätzt den freien Cashflow, den die Schwergewichte generieren. Sie bevorzugt insbesondere die Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Industrie.

S&P 500: Gewinne wichtiger als die Fed-Politik

Der S&P 500 ist auf dem besten Weg, in der dritten Woche in Folge zu sinken, da die Anleger ihre Erwartungen an eine Zinssenkung durch die Federal Reserve nach einer Reihe von höher als erwarteten Inflationsberichten zurückschrauben. Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, bekräftigte am Donnerstag, dass er Zinssenkungen nicht vor Ende des Jahres für angemessen hält.

BNY Mellon hat jedoch von Anfang an mit weniger Zinssenkungen gerechnet, als der Markt für dieses Jahr eingepreist hat. Als die Anleger sechs Zinssenkungen erwarteten, sahen sie vier. Jetzt sieht sie nur noch eine – im Dezember.

„Wir haben zum ersten Mal gesehen, dass die Aktienmärkte wirklich auf eine Verringerung der Erwartungen für Zinssenkungen reagieren, was ich für gut halte“, sagte Colton Grant, die darauf hinwies, dass die Aktienmärkte zu Beginn des Jahres kaum reagierten, als die Händler ihre Zinswetten zurückschraubten.

Die Erträge der Unternehmen sind der Schlüssel für einen weiteren Anstieg der Aktien. BNY Mellon Wealth Management erwartet ein Gewinnwachstum von 11 % im Jahr 2024. Und es spielt keine Rolle, ob die Fed die Zinsen senkt oder nicht, so Colon Grant. Da die Zinssätze seit der Finanzkrise von 2008 die meiste Zeit über nahe Null lagen, hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass die Aktienmärkte Zinssätze von fast Null und eine Inflation von nahe 2 % benötigen, um gut abzuschneiden, sagte sie. Aber das ist ihrer Meinung nach eine fehlerhafte Logik.

„Die Aktienmärkte können sehr gut abschneiden, wenn die Inflation im Bereich von 2 bis 4 % liegt, und das ist der Bereich, in dem wir uns derzeit befinden“, sagte Colton Grant. „Problematisch wird es dann, wenn die Inflation nördlich von 5 % liegt und auf zweistellige Werte zusteuert, wie im Jahr 2022. Aber wir sind der Meinung, dass das derzeitige Umfeld für Aktien recht konstruktiv ist.

FMW/Bloomberg



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