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Aktienmärkte: Doch keine Bärenmarkt-Rally? Insider verkaufen

Schon heute könnten die Aktienmärkte einen neuen Meilenstein erklimmen: der Leitindex S&P 500 steht unmittelbar vor einem neuen Allzeithoch (das bisherige Hoch aus dem Februar war bei 3392 Punkten), der Nasdaq 100 erreichte sein Allzeithoch auf Schlusskurs-Basis bereits gestern. Ist das in der ja durchaus noch laufenden Coronakrise nun eine Rally innerhalb eines Bärenmarkts – oder doch eine Bullenmarkt?

Laut der Umfrage der Bank of America unter Großinvestoren (BofA fund manager survey) scheint sich nun mehr und mehr die Ansicht durchzusetzen, dass dies nicht eine Bärenmarkt-Rally der Aktienmärkte ist: waren noch im Juli nur 40% der befragten Großinvestoren der Auffassung, dass es sich derzeit um einen Bullenmarkt handelt, so ist in der heute veröffentlichten August-Umfrage der Anteil derjenigen auf 46% gestiegen, die in dem derzeitigen Marktgeschehen einen Bullenmarkt sehen. Der populärste Trade ist nach Ansicht der Befragten der Tech-Sektor, den 59% für den „most crowded trade“ halten – das ist der vierte Monat in Folge, dass der Tech-Sektor hier den Spitzenplatz einnimmt. An zweiter Stelle des „most crowded trade“ liegt übrigens Gold (23%).

Die größte Gefahr für die Aktienmärkte sehen die Großinvestoren weiterhin in einer zweiten Corona-Welle (35% der Befragten), womit das Virus den fünften Monat in Folge den Spitzenplatz einnimmt – gefolgt von Sorgen um den Handelskrieg (19%) und der US-Wahl (14%). Dass die US-Wahl so wenig Besorgnis erregt, ist insofern erstaunlich, als das politische Großereignis zu viel Unsicherheit im Vorfeld führen kann, vor allem wenn lange unklar bleiben sollte, wer eigentlich gewonnen hat.

Aktienmärkte: Die Insider verkaufen in die Euphorie

Während die Großinvestoren also offenkundig mehr Zutrauen in die Rally der Aktienmärkte gefasst haben, scheint das bei den Insidern – also hochrangigen Managern der börsennotierten Firmen – eher nicht der Fall zu sein. Diese nutzen die Kurs-Anstiege seit Anfang Mai zu Verkäufen ihrer eigenen Aktien – bisher im Volumen von 50 Milliarden Dollar. Aber auch im August dürften diese Insider mit Verkäufen von mehr als 15 Milluarden Dollar weiterhin skeptisch gegenüber der Rally ihrer Aktien bleiben. Damit erreichen die Insider-Verkäufe den höchsten Stand seit dem Jahr 2006.

Warum aber verkaufen die Insider? Weil sie mehr wissen als die anderen? Oder gibt es persönliche Motive – also zum Beispiel die Sorge um den eigenen Jobverlust? Niemand wird das beantworten können. Sind die Verkäufe der Insider ein Warnsignal? Schließlich waren es eben jene Insider, die im März, also auf dem Tiefpunkt des Corona-Crash, massiv eigene Aktien verkauft hatten und so am Anfang der Rally der Aktienmärkte standen.

So oder so: die Aktionen der Fed und anderer Notenbanken haben eine zuvor kaum für mögliche Zuversicht einkehren lassen: blickt man auf den Fear & Greed Index mit einem Stand von 71, dann kann man durchaus schon von Gier sprechen – zumal es kaum Absicherngen durch Puts gibt (sichtbar an der aktuell extrem niedrigen Put-Call-Ratio)..

Sind die Aktienmärkte in einem Bullenmarkt?



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2 Kommentare

  1. Zimmermann, Bernhard

    Jetzt fehlt nur noch der DOW Jones für das Allzeithoch. Kann nicht mehr lange dauern. Er bereitet sich für den Ausbruch nach oben schon vor.

    1. …das ist noch zu früh…die 30.000 dürfen erst kurz vor den Wahlen kommen…jetzt nochmal ganz kurz Luft raus lassen, ein bis zwei Tage…und dann kommt langsam die 30.000 im Dow…wenn Trump das mit seiner Finanzlobby das so will, dann kommt es so…dazu waren die kurzen Crash’s der letzten Jahre als Vorbereitung…die Stoppkurse im freien Fall nach unten aufsammeln und in die starken Hände geben, damit die starken Hände dann mit den Algos das Ganze kontrollieren können…Buffet hat immer gesagt, dass er nicht gegen Amerika wettet…das halten von Apple Aktien in diesem Großen Stil ist sein Beitrag dazu…der Absturz kommt erst im Zeitraum November 2020 bis März 2021…vorher nicht…

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