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Verkehrte Welt? Nur auf den ersten Blick Warum Aktienmärkte und Gold nach robusten US-Jobdaten steigen

Aktienmärkte und Gold können leicht steigen, obwohl der US-Arbeitsmarkt mehr neue Stellen bringt. Wichtig sind heute auch die Stundenlöhne.

Aktienmärkte und Gold steigen seit 14:30 Uhr leicht an. Dow Jones +92 Punkte, Nasdaq +49 Punkte, Dax +45 Punkte, Gold +9 Dollar. Eigentlich müssten diese Märkte doch gerade fallen? Denn bei einer Erwartung von 205.000 neuen Stellen wurden um 14:30 Uhr im Zuge der US-Arbeitsmarktdaten für Februar 311.000 neue Stellen gemeldet. Mehr neue Stellen bedeutet eine robustere Konjunktur, und damit mehr Zinserhöhungsdruck für die Federal Reserve. Dieses Szenario würde eigentlich die Aktienmärkte und den Goldpreis belasten.

Aber in diesem Fall läuft die Story etwas anders. Denn Teil der Veröffentlichung sind auch immer die Stundenlöhne der US-Arbeitnehmer. Und die Anstiege fielen nicht so robust aus wie erwartet. Die US-Stundenlöhne liegen mit +0,2 % zum Vormonat niedriger als erwartet, und mit +4,6 % zum Vorjahresmonat ebenfalls niedriger als erwartet (Prognose war +0,3 % zum Vormonat und +4,7 % zum Vorjahresmonat). Diesen Aspekt nimmt der Markt aktuell als entlastenden Faktor für die Fed – weniger Druck auf die Lohn-Preis-Spirale gleich weniger Druck für die Fed, die Zinsen erhöhen zu müssen. Und so können die Aktienmärkte aktuell ein wenig ansteigen. Fällt der Anstieg im Verlauf des Handelstages nicht besonders groß aus, weil die höhere Zahl der neu geschaffenen Stellen den weniger stark steigenden Löhnen entgegenwirkt?

Im Chart sehen wir die aktuelle Bewegung: US-Anleiherenditen und US-Dollar fallen etwas, Aktienmärkte und Gold können leicht zulegen. Wie gesagt: Weil sich die neu geschaffenen Stellen und die Stundenlöhne argumentativ gegenüber stehen, fällt die Bewegung noch nicht so eindeutig aus. Sie kann sich noch weiter vergrößern, oder auch wieder einbrechen. Noch ist die Lage nicht eindeutig für den Verlauf der nächsten Stunden.

Steigende Aktienmärkte und Gold im Vergleich zu US-Dollar und Anleiherenditen Chart: TradingView



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1 Kommentar

  1. Das höhere Zinsen für den Goldpreis negativ sind, habe ich nicht so erfahren.
    Als in den USA die Zinsen auf unglaubliche 18 % angehoben wurden, hat sich der Goldpreis etwa verdoppelt.
    Auch hat sich der Goldpreis von 1970 bis heute etwa verfünfzigfacht. Und auch in den ersten Jahren nach 2000, als es noch Realzinsen gab, hat der Goldpreis mehr zugelegt als in den Zeiten als die Zinsen gegen Null gingen.
    Ich denke der Goldpreis steigt jetzt, weil er zumindest die Inflationsrate ausgleichen wird.
    Obwohl der Goldpreis schon seit 2019 in Vorleistung gefangen ist, indem er über 50% gestiegen ist.
    Kurzfristig kann es aber (zusammen mit den Aktien) ganz kräftig nach unten gehen.
    Über 30% würde ich mich nicht wundern.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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