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Aktienmärkte und US-Arbeitsmarktdaten: Was geht da ab? Marktgeflüster (Video)

Die Aktienmärkte nach den vermeintlich extrem starken US-Arbeitsmarktdaten zunächst unter Druck – aber dann kam die Wende nach oben. Warum? Vermutlich sind zwei Faktoren relevant: einerseits,rein Markt-technisch, Eindeckungen von den derzeit sehr hohen Put-Positionen. Und andererseits bekam das „no-landing-Narrativ“ neuen Auftrieb – wohl fälschlicherweise. Warum fälschlicherweise? Erstens sind die US-Arbeitsmarktdaten faktisch viel schwächer als die Headline-Zahl vermuten ließe (ohne „saisonal adjustments“ wären in der Privatwirtschaft Stellen verloren gegangen, vor allem die Zahl der Vollzeitstellen hat abgenommen). Und zweitens ist der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Indikator: historisch erreicht dieser seinen Hochpunkt unmittelbar vor einer Rezession. Und so gehen die Aktienmärkte wieder den Weg des größten Schmerzes: erst nach unten (viele hatten mit schwächeren Daten gerechnet), dann nach oben..

Hinweise aus Video:

1. Hohe Zinsen: In sieben Bereichen ist der Schmerz besonders groß

2. Federal Reserve erhöht Zinsen? Das erwartet jetzt der Markt

3. Webinar André Stagge und Markus Fugmann – hier anmelden



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18 Kommentare

  1. Markus, die Wallstreet findet doch sowieso jedesmal eine Ausrede. Überleg doch mal, die Zinsen sind bei 5,5% und die Märkte sind 8% weg vom ATH. Zinsen, Inflation, Rezession, ist doch alles egal. Arbeitsmarkt schlechter, in den Erwartungen oder besser ist gleich Rally. 1 Billion Balance Sheet Reduction, spielt keine Rolle. Viele der Big Tech Aktien haben im Jahresvergleich doch deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet (trotz Buybacks), die Kurse sind weiter gestiegen. Die Analysten der Banken haben dann auch mal wieder gezeigt dass sie gar nix können. Die Blase blubbert seit der Finanzkrise weiter, und wenns platzt hats wieder keiner kommen sehen können. So spaltet man Gesellschaften, siehe Kapitolsturm.

  2. Soso, das no-landing „Narrativ“ ist also totaler Bullshit und Sie erklären uns gleich warum. Ehrlich gesagt habe ich dazu in ihrem Video aber keinerlei Argumente gefunden. Und ganz ehrlich, wenn man anfängt saisonal nicht angepasste Arbeitsmarktdaten für sein eigenes Narrativ ranzuziehen, dann fühle ich mich in meiner Einschätzung eher bestätigt. Eigentlich sollte jedes Kind wissen, dass saisonal nicht angepasste Arbeitsmarktdaten keinerlei Aussagekraft besitzen, da es viele Bewegungen im Arbeitsmarkt gibt, die jedes Jahr wieder aufgrund der Jahreszeit entstehen. Deswegen muss man die Arbeitsmarktdaten saisonal anpassen, um ein saubereres Bild zu bekommen. Alles andere ist wie mancher sagen würde „Bullshit“!

    1. inverted yield curve sagt dir alles…

      1. „Indikator“ sagt dir was oder soll ich’s erklären?! „Garantie“ und „Gewissheit“ ist nicht das gleiche wie „Indikator“!

    2. Also in Deutschland gibt’s keine Justierung – oder habe ich was verpasst. mich Interessen die realen Zahlen. in den Erläuterungen wird auf saisonale Schwankungen (also verbal) hingewiesen. so ist es richtig und kaum manipulatiosanfällig.

      1. Doch, natürlich. Das statistische Bundesamt gibt die Erwerbstätigen saisonbereinigt und nicht saisonbereinigt an. Wobei die nicht saisonbereinigten Zahlen natürlich ein verfälschtes Bild wiedergeben, da z.B. Menschen, die in der Urlaubszeit in der Gastronomie arbeiten logischerweise nach der Urlaubszeit ihren Job wieder „verlieren“. Und davon gibt es einige Berufsgruppen und jährlich wiederkehrende Faktoren, die mit dem Wetter zusammenhängen! Wer das nicht berücksichtigen möchte, möchte kein neutrales Bild sehen!

  3. sg.hr. fugmann,
    wieso sollen die amerikaner von den chinesen statistikfrisiern gelernt haben, es wird doch wohl eher umgekehrt sein.
    frisieren, lügen, betrügen,stehlen, fälschen, vertrags/wortbruch und uvam. ist doch ein ureigenes
    us-privileg, wenn man ihre herkunft, geschichte und ursprünge kennt.
    sie sind hervorgegangen aus einer nation, welche die piraterie legalisierte.
    das man dabei andere kriminelle überfiel und bestahl, spielt juristisch keine rolle.

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Früher oder später werden sich die steigenden Zinsen durch’s System fressen.Nur Geduld! Ich darf daran erinnern ,das es das letzte Mal fast anderthalb Jahre dauerte, bevor die Wallstreet reagierte, konkret zwischen Frühjahr 06 und Herbst 07( Leitzins 5,25 Prozent) stieg die nämlich immer weiter an .

    Vorher gab’s im Dow nochmal bei über 14 TDS ein neues All Time High( September 2007) ehe die wirtschaftliche Abwärtsdynamik einsetzte .

    Sehr geehrter Herr Fugmann, In ihrer Aufzählung der größten Kursverluste, fehlt noch der Nemax All Share und der Nemax 50 sowie der Nikkei 225.

    Nemax 50 zum Beispiel mit über 90 Prozent Kursverlust zum All Time High und Nikkei 225 mit ebenfalls stattlichen 80 Prozent ( All Time High ja bei fast 40 TDS im Dezember 89) .

    Insgesamt bleibt das Thema der Bilanzreduktion und der höheren Leitzinsen aber das beherrschende Motiv an den Märkten.
    Natürlich werden die Märkte erst dann einbrechen, wenn wirklich die ersten Gewinnwarnungen eintrudeln.
    Das 3.Quartal 23 wird das letzte Gute sein, für lange Zeit sein. Wobei erste Unternehmen ihre Gewinne schon kappen dürften.
    Was aber auf jeden Fall zurückgeht ist der Aktienkauf auf Pump. Die Unternehmen bekommen dafür von den Banken kein Geld mehr und aus eigenen Mitteln können die Wenigsten ihre Ausgaben dafür decken.
    Im Gegenteil, jetzt liegen die überteuerten Aktien in ihren Depots,aber nun müssen die Unternehmen dort ran, um ihre steigenden Ausgaben zu decken.
    Also müssen sie die Aktien, mittelfristig, wieder auf den Markt schmeißen, um Cash Flow zu generieren.

    Also nur Geduld liebe Freunde, solange die Zinsen nicht wieder signifikant sinken und die Bilanzsumme weiter so stark schrumpft wie bisher, verbuchen die Bullen nur Pyrrussiege.

    1. Lieber Markus,
      Es werden sich noch viele Marktteilnehmer wundern wie hoch das Ganze laufen wird bevor es richtig kracht.
      Die Hausse stirbt in der Euphorie.
      Enjoy the ride!

      1. @Enjoy. In den letzten drei Monaten war Ihr Dauer-Slogan aber ziemlich daneben. Vermutlich denken Sie in anderen Zeithorizonten. Wäre interessant zu wissen wann genau Sie den Hochpunkt sehen.

    2. Ach was, bis sich die Zinsen „durchgefressen“ haben, müssen sie längst wieder gesenkt werden.
      Bei den Schulden…

  5. Das ist eben der Unterschied: Wer friedliche Leute überfällt ist ein Verbrecher und wer Verbrecher überfällt ist nur gerecht.

  6. Aktien haben fertig

    Die Anleihen haben den Crash wohl hinter sich und ein grosser Kenner hat gesagt, immer wenn eine sichere Anlageklasse crasht, ( Aktien oder Immobilien ) folgt die Korrektr der Aktien ohne Ausnahme. Eigentlich logisch, auch wenn man diese Logik noch eine Weile mit korrektiven Putoptionen unterdrücken möchte. Drei Spieler der Allesblase ( Anleihen ,Immobilien und Kryptos ) haben schon Federn gelassen, die Aktien werden sich den Marktgesetzen nicht mehr lange entziehen können. Wenn der Zinshöhepunkt erreicht ist und die Rezession seine wahre Fratze zeigt, werden nur schon die Umschichtungen von Aktien in Bonds gewaltig wirken.Hat der Bond Crash von über 40% beim Zinsanstieg grosse Vermögen vernichtet so kann bei einem leichten Zinsrückgang auch zusätzlich zu hohen Zinsen ein beträchtlicher Kursgewinn erwartet werden.

  7. Ist der Wahnsinnshammer im SP500 Chart der vergangenen Woche bullish, am Ende der Abwärtsbewegung der letzten paar Wochen, oder bearish als Ende der längerfristigen Aufwärtsbewegung zu deuten? Meinungen?

    1. Und ich dachte Meinungen anderer wären nur Schall und Rauch, weil das eigene System sowieso die richtigen Signale ausspuckt. Also mein Tipp ist: Es geht rauf! Und wenn es nicht rauf geht, geht es runter oder bleibt gleich. Ich helfe doch gerne^^

      1. @Longobongo. Was Sie sich ausdenken ist nicht was ich aussage. Ich habe schon oft geschrieben, dass mein System nur eine Wahrscheinlichkeit von 70…75% besitzt. Den Rest erkläre ich mir mit sonstigen Informationen. Was dann noch übrig bleibt ist dann vielleicht noch 50:50.
        Ihre Antwort auf meine Frage werte ich einfach mal als Frustableiter. Ist nicht so leicht momentan. Wünsche trotzdem Erfolg für Sie!

    2. Hier eine mögliche Interpretation des Hammers von Rüdiger Born:

      https://finanzmarktwelt.de/born-138-286868/

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