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Performance-Boost für Aktien Aktienrückkäufe der S&P 500-Konzerne steigen auf 1-Billion-USD

S&P 500 - Aktienrückkäufe. Foto: Michael Nagle/Bloomberg

Ein entscheidender Kurstreiber für die Aktien im S&P 500 sind die Aktienrückkäufe der Unternehmen, die sogenannten Buyback-Programme. Die Aktienrückkäufe liegen bei vielen Unternehmen voll im Trend, denn sie helfen der Aktie auf die Sprünge und hübschen den Kurs auf. Es ist eigentlich die Arbeit der Spekulanten, die Börsenperformance zu optimieren, doch immer mehr Konzerne übernehmen diese Aufgabe, um ihre Aktienkurse mit zusätzlichem Treibstoff anzutreiben. Laut den Strategen von Goldman Sachs könnten die Aktienrückkäufe der S&P500-Konzerne schon im nächsten Jahr die 1-Billion-Dollar-Marke erreichen.

Auf den ersten Blick sind die Aktienrückkäufe sowohl für die Unternehmenslenker als auch für die Aktionäre eine gute Sache. Viele moderne Manager lassen sich eine variable Vergütung in den Vertrag schreiben, die sich am Aktienkurs orientiert. So profitieren sie, wenn der Kurs immer höher steigt. Der Aktionär freut sich natürlich auch, wenn die Aktie immer fröhlich weiter zulegt, obwohl die Bilanzkennzahlen des Unternehmens nicht mit der Kursentwicklung mithalten können – wie zum Beispiel bei Apple in den letzten Quartalen. Während der Umsatz des iPhone-Herstellers stagnierte und die Gewinne kaum noch stiegen, kletterte der Aktienkurs immer höher.

Daher gibt es auch immer wieder Kritik an den Aktienrückkäufen. Denn Firmen lassen sich dazu verleiten, sich ständig mit dem Kursverlauf ihrer Aktie zu beschäftigen, anstatt das Kapital für Investitionen zu nutzen, um den Umsatz und Gewinn zu steigern und neue Märkte zu entwickeln. Nichtsdestotrotz setzen die Konzerne auf die Rückkaufprogramme.

Goldman: Aktienrückkäufe steigen auf 1 Billion Dollar

Wie Bloomberg berichtet, geht Goldman Sachs davon aus, dass die Aktienrückkäufe in den USA im nächsten Jahr dank der hohen Gewinne bei den großen Technologieunternehmen erstmals die Marke von 1 Billion Dollar überschreiten.

Für das Jahr 2024 rechnet die Bank mit einem Anstieg der Aktienrückkäufe im S&P 500 um 13 % auf 925 Mrd. USD und um weitere 16 % im Jahr 2025 auf knapp über 1 Billion USD, womit sich die Buybacks von dem Rückgang im letzten Jahr erholen. Eine Erleichterung der Kreditvergabe durch baldige Zinssenkungen der Zentralbanken sowie die Beseitigung der politischen Unsicherheit nach den US-Wahlen dürften ebenfalls dazu beitragen, so Goldman weiter.

Die Technologieumsätze „werden durch starke Verbraucherausgaben und eine erhöhte Nachfrage nach KI-bezogenen Produkten gestützt“, schrieben die Strategen von Goldman Sachs, darunter Cormac Conners und David Kostin, in einer Mitteilung.

Da das verbesserte Gewinnwachstum und die Erwartung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank die Unternehmen dazu veranlassen, ihre Aktienrückkäufe zu erhöhen, sieht Goldman vor allem große Technologieunternehmen, die über viel Bargeld verfügen, einen „erheblichen Teil“ der Rückkäufe im Jahr 2024 und darüber hinaus tätigen.

Goldman: S&P 500 jährliche Aktienrückkäufe - Treiber für Aktien
S&P 500 jährliche Aktienrückkäufe

Eine Rallye bei den Technologiewerten hat den S&P 500 Index in diesem Jahr auf ein Rekordniveau gehoben, da sich die Anleger weiterhin auf die gewinnbringenden Tech-Giganten stürzen, während die Wirtschaft weiterhin robust ist.

Kürzlich hob Goldman Sachs seine Prognosen für den S&P 500-Gewinn pro Aktie für 2024 und 2025 an, da die Gewinne der größten US-Tech-Werte über den Erwartungen lagen. Die Strategen haben ebenfalls ihre Prognose für den S&P 500 auf 5.200 Punkte erhöht.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. wenn sie sonst niemand kaufen will, bzw. einige invest-dickfische aus vermutlich guten gründen im größeren stil abstoßen, muß man selbst zurück kaufen. rückkäufe dienen allein einem grund – der kurspflege und dem kaschieren von schwächeanzeichen. entgegen schon öfter gehörtem marketinggewäsch zur rechtfertigung solcher aktionen definitiv kein gutes zeichen wenn die volumina weiter steigen.

    aktienrückkäufe haben für das unternehmen ausser der kurspflege und dem „wahren des scheins“ nur nachteile. kapitalpolster werden ohne investitionsnutzen und somit zukünftigen produktivitätsgewinn allein zum wohl der investoren verbraten, um aktuelle nachfrageschwächen für die unternehmensanteile zu übertünchen.

    1. so siehts aus. dient der chefetage und deren optionen. und den buy and hold aktionären. und nimmt vola raus.
      oder auch, es verzerrt das bild. und heutzutage kommts ja nur auf die bilder an.

      ich würde buybacks erst zulassen,wenn die unternehmen eine definierte gesamtschuldenquote nicht überschreiten,ansonsten ertmal sauber wirtschaften ,dann casino.

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