Devisen

Aktuell: Dow ist nicht zu halten, Dax zögert, das große Pfund-Debakel

Downtown Manhattan in New York - Dow immer tiefer, Dax überlegt noch

Die aktuelle Lage bei Dax, Dow 30 und dem britische Pfund wollen wir hier kurz besprechen. Trotz aller Injektionen der Fed sowie jüngster Versprechen der US-Regierung über Konjunkturhilfen und angekündigter Scheck-Zusendungen per Post an die Bürger – der US-Aktienmarkt ist nicht zu halten. In hoher Volatilität geht es weiter abwärts. Der Dow 30 steht heute vor allem unter Druck, weil neben der allgemeinen Unsicherheit am Markt die Boeing-Aktie 16 Prozent verliert. Die Aktie ist im Dow 30 für die Index-Kursberechnung das Schwergewicht Nummer 1. Beim Unternehmen geht es drunter und drüber. Erst gestern forderte das Unternehmen von der US-Regierung für die gesamte Flugzeugindustrie Unterstützung in Höhe von 60 Milliarden Dollar. Zurück zum Dow. Sah es heute Nacht in den Futures noch besser aus, so rauscht er heute weiter nach unten. Mit aktuell 19.787 Punkten ist man aktuell am tiefsten Punkt seit 2017.

Der Dax „ziert sich“ aktuell noch den Weg nach unten zusammen mit dem Dow fortzusetzen. Seit zwei Tagen kann er sich grob gesagt seitwärts halten um die Marke von 8.500 Punkten herum, bei hoher Volatilität. Das Tief lag am Montag gut 250 Punkte tiefer als heute. Schwenkt er gleich noch mit ein auf dem Weg gen Süden? Es ist eine wacklige Nummer!

Dow als CFD seit dem 6. März
Der Dow seit dem 6. März auf CFD-Basis.

Großes Debakel für das britische Pfund

Während der Dax noch überlegt und der Dow weiter fällt, spielt sich am Devisenmarkt relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit ein Debakel ab. Das britische Pfund fällt, und fällt, und fällt. Und das seit Tagen. Das britische Pfund ist gegen den US-Dollar (GBPUSD) seit dem 9. März von 1,31 auf jetzt 1,1751 gefallen. Ein brutaler Absturz, der das Pfund auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1985 schickt! Hier sehen wir Pfund vs US-Dollar seit 2017. Man könnte es so formulieren: Das Pfund verliert derzeit in einem brutalen Run nach Dollar-Cash! Die Welt will Cash haben in diesen Horrorzeiten rund um das Coronavirus – und damit ist wie gesagt nicht Pfund-Cash gemeint, sondern US-Dollar. Auch der Euro hat gegen das Pfund zugelegt – seit dem 9. März von 0,87 auf 0,92.

Zurück zum Pfund vs US-Dollar. Das Pound Sterling scheint in echten großen Krisen kein Fels in der Brandung zu sein. Schon 2008 in der großen Finanzkrise verlor Pfund vs USD binnen weniger Monate von 2,00 auf 1,35. Und dieser Tage kommt der Brexit verschärfend hinzu, der Großbritannien als einzelne Nation noch schwächer da stehen lässt. Die Trader hauen derzeit voll drauf gegen das Pfund. Wenn die Investoren Angst haben, leidet das Pfund. Großbritannien importiert konstant viel mehr, als dass es exportiert. Das Leistungsbilanzdefizit wird jedoch durch einen stetigen Fluss von Investorenkapital überdeckt, welches auf die Insel fließt. Dies hält eigentlich den Wert des Pfund über dem Wert, der sich ergeben würde, wenn es nur Importe und Exporte widerspiegeln würde. Im Fall der Coronavirus-Krise kann der Kapitalzufluss Richtung UK absterben. Und dieses Problem sehen wir derzeit im Pfund-Kurs, zusammen mit reichlich Zockerei, und Wunsch nach Dollar-Cash.

Pfund vs US-Dollar seit 2017



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