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Nord Stream 1 liefert wieder Aktuelle: Gaspreis fällt – Uniper-Aktie erholt sich – Bundesnetzagentur meldet sich

Der Gaspreis fällt, die Uniper-Aktie erholt sich. Dies sind die Folgen des heute neu gestarteten Gasflusses durch Nord Stream 1.

Der europäische Terminmarkt-Gaspreis Dutch TTF notierte gestern Nachmittag noch bei 161 Euro, und zeigte seitdem eine Abwärtstendenz. Denn es wurde gestern bereits anhand mehrerer Meldungen und Netzdaten klar, dass Nord Stream 1 ab heute wohl wieder Gas durchleiten würde Richtung Deutschland. Und heute früh haben es Netzdaten der Nord Stream AG sowie des deutschen Gasnetzbetreibers Gascade bestätigt. Seit 6 Uhr heute früh fließt wieder Gas. Dies sorgt dafür, dass der Gaspreis heute früh weiter fällt mit aktuell -3,9 Prozent auf aktuell 149 Euro.

Gaspreis fällt – Uniper-Aktie erholt sich

Die Angst war wochenlang groß, dass Russland überhaupt kein Gas mehr durch Nord Stream 1 pumpen würde. Aber nun ist die Erleichterung da. Neue Liefermengen kommen aus Russland auf den europäischen Markt, dies lässt den Gaspreis fallen. Genau so sorgt diese Erleichterung spiegelverkehrt für steigende Kurse in der Uniper-Aktie. Die Papiere von Deutschlands größtem Gas-Importeur waren wochenlang stark gefallen – aber seit vorgestern steigen sie (bereits in Erwartung auf das heutige Ereignis) wieder von 9,60 Euro auf aktuell 11,91 Euro – auch wenn die Aktie heute früh bereits viel höher bei 13 Euro notierte. Uniper musste bislang viel zu teuer Gas einkaufen, und konnte die hohen Einkaufspreise nicht voll weiterreichen – und verliert daher Milliardenbeträge. Wenn der Gaspreis jetzt fällt, bringt das zumindest ein klein wenig Entlastung für das Unternehmen.

Bei Uniper kommt noch die Erwartung hinzu, dass vielleicht schon heute die Staatsrettung des Unternehmens durch Milliardenkredite und eine große Beteiligung am Eigenkapital bekanntgegeben wird. Die anstehende enorme Verwässerung der Altaktien hat der Markt in den letzten Wochen im Vorwege dieses Ereignisses verdaut. Kommt jetzt die Staatsrettung, könnte die Erleichterung überwiegen, dass das Unternehmen nicht untergeht.

Bundesnetzagentur meldet sich zu Wort

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sagt aktuell, dass die heute früh angezeigten Gasflüsse durch Nordstream 1 über den gestern angekündigten „Nominierungen“ liegen. Das Volumen könne heute sogar das Niveau überschreiten, dass man vor der Wartung der Pipeline gesehen hatte mit 40 Prozent Auslastung der Röhre. Die politische Unsicherheit und die 60 Prozent Kürzung seit Juni würden aber bestehen bleiben. Für den Augenblick kann man aber sagen: Am Markt herrscht erst mal eine gewisse Erleichterung, dass überhaupt wieder Gas fließt, und dass die europäischen Volkswirtschaften ihre Gasspeicher weiter auffüllen können vor dem Start der Heizperiode.

Pipeline-Verlegung in Deutschland
Foto: © 2022 GASCADE Gastransport GmbH



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