Gold/Silber

Aktuell: Warum der Goldpreis nach den US-Jobdaten ansteigt

Ein Barren Gold

Der Goldpreis steigt seit 14:30 Uhr sprunghaft an von 1.819 auf 1.838 Dollar. Gestern war er bereits sehr zügig über die 1.800-Marke gelaufen, nämlich von 1.793 auf 1.817 Dollar – weil die US-Anleiherenditen zusammen mit dem US-Dollar gefallen waren. Das war ein idealer Nährboden für die Gold-Bullen, um den Markt hochzukaufen. Jetzt springt der Goldpreis wie gesagt weiter an. Der Grund ist klar zu benennen.

US-Arbeitsmarktdaten aktuell entscheidender Faktor für Goldpreis

Um 14:30 Uhr wurden die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat April veröffentlicht. Sie fielen wirklich enttäuschend schwach aus. Statt 893.000 wurden nur 266.000 Stellen neu geschaffen. Auch die März-Zahl wurde nach unten revidiert von 916.000 auf 770.000. Da haben sich die Analysten in ihren Erwartungen aber übel verkalkuliert. Und der Goldpreis reagierte sofort auf diese Meldung.

Gold springt hoch, weil Renditen und US-Dollar jetzt weiter fallen

Das Szenario geht so: Deutlich weniger neue Jobs als erwartet lassen vermuten, dass der Preisdruck in den USA doch nicht so stark ausfallen sollte. Also weniger Inflation – das bedeutet wiederum, dass die Federal Reserve vermutlich weniger Druck verspürt die Zinsen anzuheben. Das wiederum lässt aktuell die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen weiter fallen. Nachdem sie tagelang von 1,68 auf 1,57 Prozent gefallen war, geht es aktuell weiter runter auf 1,52 Prozent. Damit wird das zinslose Gold in Relation zu US-Anleihen attraktiver, und der Goldpreis steigt an. Auch der US-Dollar sackt die letzten Minuten kräftig runter. Der US-Dollar-Index fällt seit 14:30 Uhr von 90,89 auf 90,44 Indexpunkte.

Aktueller Analystenkommentar

Naeem Aslam von Avatrade sagt ganz aktuell nach den US-Arbeitsmarktdaten, dass es bei der Betrachtung dieser Zahlen so scheint, als ob die „1“ am Anfang der heutigen Zahl gefehlt hat. Der Markt habe fast eine Million neue Jobs erwartet, aber man bekam nur 266.000. Eines sei damit klar – die lockere Geldpolitik (der Fed) werde daher nicht so bald verschwinden. Die Händler haben laut Naeem Aslam einen tierischen Ehrgeiz gezeigt, wenn es um den Goldpreis geht, da er alle Widerstandsniveaus, die ihm im Weg stehen, zerreißt. Der Dollar-Index sei vor der Veröffentlichung dieser Daten schwächer, und jetzt wisse man mit Sicherheit, dass noch viel mehr Schwäche bevorstehe. Dies habe die Goldhändler dazu veranlasst wild zu werden, und die Risk-Off-Rallye sei in vollem Gange.

Ipek Ozkardeskaya von Swissquote sagte heute früh zum Thema Gold, dass der Goldpreis den Widerstand bei 1.800 Dollar überschritten habe. Es gäbe keine bessere Kombination für die Gold-Bullen als die niedrigen US-Renditen und die steigenden Inflationserwartungen. Das größte Risiko für den Anstieg im Goldpreis sei ein möglicher, schneller Anstieg der US-Renditen. Abgesehen davon sei Gold, das den Industriemetallen wie Kupfer und Aluminium hinterherhinkte, nun bereit, als Inflationsabsicherung wieder ins Spiel zu kommen.

Chart zeigt Goldpreis im Vergleich zur US-Anleiherendite
TradingView Chart zeig Goldpreis im Vergleich zur US-Anleiherendite.



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