FMW-Redaktion
Nach dem gestern schockierenden +14,4 Millionen Barrels-Zuwachs bei den Öl-Lagerbeständen in den USA sackte der Ölpreis zügig ab auf die 45 Dollar. Über Nacht konnte er sich dann halten, und pendelte so um die 45,50 oder 45,75 Dollar herum. Die Schwäche im Markt zeigt sich aber jetzt, wo ein neuer Anlauf nach unten genommen wird. Die 45er-Marke wurde vorhin um 20 Cents unterschritten, und der Markt überlegt noch, ob er weiter runterfeuern soll.
Technisch gesehen (zweiter Chart) bietet auf längere Sicht die grobe Marke von 43 und die bei 39 Dollar eine Unterstützung, wenn wir jetzt weiter durchrutschen sollten. Nach unten offen scheint das Chartbild jetzt schon mal zu sein. Der Öl-Bulle müsste schon sehr viel Glück haben, wenn der Ölpreis sich jetzt noch an der 45er-Marke hält. Das soll natürlich keine Prognose sein. Auch wir haben uns in den letzten beiden Jahren schon öfters gewundert, welch merkwürdige Entwicklungen dieser Markt nimmt.
Seit dem Start des Preiskriegs durch die Saudis Ende 2014 ist der Ölmarkt nicht mehr „normal“. Heute äußert sich auch die Credit Suisse kritisch zu den Bemühungen der OPEC-Mitglieder eine Fördermengen-Begrenzung hinzubekommen. Aber das momentane Marktbild dürfte wohl technischer Natur sein. Auch wenn von der OPEC jetzt ganz aktuell zu hören ist, dass man zutiefst optimistisch für die Einfrierung der Fördermenge sei – die Trader schauen jetzt gerade, ob eine eventuelle Stop-Lawine den Preis runterzieht, oder ob ein Wunder den Preis noch bei 45 hält. Aktueller Preis im WTI: 44,93 Dollar.
Der WTI-Ölpreis seit gestern früh.
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