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Apples Problem: China

FMW-Redaktion

Apples Problem heißt: China. Und das sagt sowohl etwas über Apple, als auch über China! Denn es ist die Schwäche in „Greater China“ (Festland-China, Taiwan und Hongkong) die Apple das erste Quartal verhagelt hat. Diese Region aber war bislang Apples am schnellsten wachsender Markt – und das zeigt, wie es um die Zukunftsfähigkeit Apples bestellt ist.

So sind die Umsätze in „Greater China“ im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26% gefallen, als um mehr als ein Viertel: Ohne Hogkong und Taiwan wären die Umsätze in Festland-China um 11% gefallen. Diesen herben Einbruch versuchte gestern Apple-CEO Tim Cook während der Analystenkonferenz herunter zu spielen als er sagte, dass vor allem Hongkong das Problem sei: der Hongkong Dollar sei an den US-Dollar gekoppelt, die Stärke des US-Dollar wiederum habe weniger Touristen nach Hongkong gebracht und damit weniger iPhone-Verkäufe. Er sei aber nach wie vor sehr optimistisch für China, so Cook. Das alles klngt schon fast nach Verzweiflung: es ist also der Hongkong-Dollar schuld??

Faktisch ist das Blabla, das die wirklichen Probleme kaschiert. Zwar haben Währungseffekte in der Tat eine negative Rolle gespielt, aber sie erklären nicht den Einbruch. Faktisch, das wird immer klarer, gilt Apple in China schon fast als „uncool“. Den Chinesen ist aufgefallen, dass Apple kaum mehr Innovationen bringt, auch das Design, einst das Aushängeschild des Konzerns, wirkt inzwischen nicht mehr avantgardistisch, sondern wird als konservativ bis rückständig wahrgenommen.

Dazu noch die vor einem Monat angekündigte Einführung des iPhone SE, eine Art Billigversion des iPhones. Damit verspielt Apple seinen Ruf als Technologieführer, indem es versucht, ein billiges Telefon anzubieten, das jedoch einen vergleichsweiese niedrigen Standard hat. Chinesen, die etwas auf sich halten, sehen für sich in einem solchen Billig-Smartphone eher eine Image-Bremse. Das hat Apple nicht erkannt – denn gerade in China wollte man mit iPhone SE eigentlich den Durchbruch als Massen-Smartphone schaffen.

Und die Zeiten werden sowieso härter für Apple in China. Nicht nur wegen der immer stärker auf den Markt drängenden Konkurrenten aus China selbst, die für vergleichbare Technolgie nur die halben preise aufrufen. Vielmehr wird Apple große Schwierigkeiten haben, den chinesischen Konsumenten überhaupt noch zu erreichen. Die Abschaltung der Apple-Plattformen für Bücher sowie von iTunes zeigt, dass Peking die Kalifornier im Grunde aus dem Markt drängen will. Und ohne China ist Apple noch weniger zukunftsfähig als ohnehin schon..



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