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Arbeitsmarkt im Juli: Neue Jobs und hohe Nachfrage

Eingang zu einem Gebäude der Bundesagentur für Arbeit

Der deutsche Arbeitsmarkt läuft heiß! Die offizielle Arbeitslosigkeit sinkt im Monatsvergleich um 24.000 auf 2,59 Millionen Menschen, wie die Bundesagentur für Arbeit heute vermeldet hat. Im Jahresvergleich ist es ein Rückgang von 320.000 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote sinkt im Monatsvergleich von 5,7 Prozent auf 5,6 Prozent. Die tatsächliche Arbeitslosigkeit (wird als „Unterbeschäftigung“ bezeichnet) sinkt um 31.000 auf 3,38 Millionen – im Jahresvergleich ist es ein Rückgang von 294.000. Erstmals seit 15 Jahren sinkt die Zahl der Arbeitslosen somit auch im Monat Juli!

Große Nachfrage am deutschen Arbeitsmarkt

Glaubt man der Statistik der Bundesagentur für Arbeit, dann ist die Nachfrage am deutschen Arbeitsmarkt derzeit extrem groß. Es bleibt seit Jahren fraglich, wie aussagekräftig die folgende Zahl ist – denn man weiß nicht, ob suchende Unternehmen auch wirklich ihre offenen Stellen wieder bei der Behörde abmelden, wenn sie einen neuen Mitarbeiter eingestellt haben. Die Agentur sagt, dass im Juli 744.000 offene Arbeitsstellen gemeldet waren – das sind 171.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt habe sich der Bestand der bei der Agentur gemeldeten Arbeitsstellen um 41.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland) stieg im Juli um 7 Punkte auf 121 Punkte. Er liegt damit 29 Punkte über dem Wert des bereits von Corona betroffenen Vorjahresmonat Juli 2020. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.

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Grafik zeigt Details zum deutschen Arbeitsmarkt im Juli

Kurzarbeit

Aktuelle Daten zu den geprüften Anzeigen für Kurzarbeit liegen laut heutiger Mitteilung zum 25. Juli 2021 vor. Demnach wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli für 75.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, nach 74.000 im Juni, 112.000 im Mai, 154.000 im April,
aber noch 234.000 im März. Den Maximalwert bei Anzeigen zur Kurzarbeit hatte die Personenzahl im ersten Lockdown im April 2020
mit 8,02 Millionen Arbeitnehmern erreicht.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit stehen laut der heutigen Veröffentlichung bis Mai 2021 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten wurde in diesem Monat für 2,23 Mio Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 2,47 Mio im April, aber 2,02 Mio im Oktober 2020. Im Mai 2021 waren nach vorläufigen Angaben 6,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in konjunktureller Kurzarbeit, nach 7,3 Prozent im April und 6,0 Prozent im Oktober 2020. Im April 2020, dem Monat mit der höchsten Inanspruchnahme von Kurzarbeit, lag die Kurzarbeiterquote bei gigantischen 17,9 Prozent. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit liegt weiter deutlich über den Werten zur Zeit der Finanzkrise. Damals wurde im Mai 2009 ein Höchstwert von 1,44 Mio Personen in konjunktureller Kurzarbeit erreicht (5,2 Prozent). Die Grafik zeigt den Verlauf der Kurzarbeit seit dem Jahr 2009. Man sieht, um wie viel schlimmer die Coronakrise ist als die Finanzkrise 2008.

Chart zeigt Kurzarbeit im Verlauf der letzten Jahre



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