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Dividende gestrichen Immobilienaktien weiter unter Druck – Aroundtown präsentiert Verlust

Immobilienaktien stehen auch heute unter Druck. Aroundtown präsentiert für 2022 einen Verlust über 457 Millionen Euro, Dividende auf Null.

Kräne

Deutsche Immobilienaktien waren die letzten Monate bereits stark gefallen. Gestern berichteten wir über einen richtig schlechten Tag mit weiter fallenden Aktien. Heute könnte es weitergehen mit dem Absturz. Denn heute Nacht hat das ebenfalls gestern schon angesprochene Immobilienunternehmen Aroundtown seine Finanzdaten für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Die Aktie fällt heute früh auf Tradegate um 9 %, Vonovia fällt 0,6 %.

Aroundtown meldet Zahlen – Aktie im Minus

Aroundtown hat heute Nacht verkündet für 2022 keine Dividende zahlen zu wollen, aufgrund von „makroökonomischer Unsicherheit“. Für 2021 gab es noch eine Ausschüttung von 0,23 Euro pro Aktie. Der Nettoverlust liegt bei 457 Millionen Euro, aufgrund von Immobilienabwertungen und Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts, was einem Verlust je Aktie von 0,58 Euro entspricht.

Die Nettomieteinnahmen bei Aroundtown stiegen in 2022 um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, was vor allem auf die Konsolidierung von Grand City Properties zurückzuführen sei. Auf vergleichbarer Basis legten die Mieteinnahmen von Aroundtown um 3,5 Prozent zu. Der „FFO 1“ (Kennziffer für die operative Ertragskraft) stieg um 3 Prozent auf 363 Millionen Euro.

Schwache Immobilienaktien – eine Erläuterung

Immobilienaktien sind zurück, und zwar auf der Liste der Top-Verlierer des Jahres, so beginnt Bloomberg seine aktuelle Erläuterung zur Lage der Branche. Angesichts von Rezessionsgefahr, steigenden Finanzierungskosten und vermutlich länger erhöhten Zinssätze nehmen Investoren zinssensitive Branchen ins Visier. Und sie landen dann schnell bei deutschen Immobilienriesen wie Vonovia oder LEG.

Das Kalkül einiger Skeptiker laut Bloomberg: Die steigenden Zinsen und die schwächere Konjunktur treffen zusammen mit massiv steigenden Kosten für Investitionen wie etwa die energetische Sanierung, und fressen immer weiter in den dafür notwendigen Cashflow. Steigt der Zinssatz in Richtung 4 %, bleibt nach Zinsen und Investitionen kaum noch etwas übrig, das sich an die Investoren verteilen ließe. Manche Schätzungen für den Zinsgipfel gehen tatsächlich in solche Regionen.

Immobilienaktien entfernen sich von Analysen-Kurszielen

Die Anleger tun sich schwer damit, bei Immobilienaktien zuzuschlagen, bevor sie einen definitiven Höhepunkt bei den Anleiherenditen sehen. Der Höhepunkt könnte noch in diesem Jahr kommen, aber das ist schwer zu sagen, da die Zentralbanken immer noch im Zinserhöhungsmodus sind. Auf jeden Fall konnten die Immobilienaktien nicht von dem Renditerückgang im März profitieren, da die Rezessionssorgen überhand nahmen.

FMW: Wir hatten heute früh bereits berichtet: Deka-Immobilien mit mehr als 50 Milliarden Euro Fondsvolumen hat vor nun in die Preisschwäche hinein neue Objekte zu kaufen (am Gewerbeimmobilienmarkt). Hier finden Sie die Aussagen des Deka-Chefs.

FMW/Bloomberg



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