Von Claus-Peter Sesin
Chinas Einkaufsmanagerindex stieg im Oktober leicht auf 51,4 von 51,1 im September, doch zuversichtlicher waren nur größere Hersteller, kleinere zeigten sich überwiegend pessimistisch. Der Hang Seng (+ 0,19 %) und Chinas SSE (+ 0,37 %) nahmen die News dennoch positiv auf.
In Japan fiel der Nikkei (-0,88 %) deutlicher. Aktien von Sony gaben nach einer Gewinnwarnung um 12 % ab.
Am stärksten bergab ging es in Indonesien, wo der JKSE 1,27 % verlor.
Schwellenländerbörsen leiden seit der Tapering-Vorankündigung der US-Notenbank im Mai unter der Rückabwicklung des Dollar-Carrytrades: Wenn das Aufkaufprogramm QE reduziert wird, geht Liquidität verloren, die zuvor die Schwellenländer-Börsen und -Währungen teils auf Rekordhochs gehievt hatte. Obwohl QE nach wie vor auf Hochtouren läuft, hatten insbesondere der US-Bondmarkt im Sommer bereits das „drohende“ QE-Ende mit Abverkäufen vorweggenommen. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg von 1,6 % im Mai auf bis zu 3 % im September (siehe Zins-Chart, was auch dem zinssensiblen US-Immobilienmarkt einen Dämpfer versetzte.
In USA hatte die Fed in ihrer Sitzung am Mittwoch zwar vorerst noch eine Beibehaltung der ultralockeren Geldpolitik signalisiert. Der gestern mit 65,9 % überraschend starke Chicago-Einkaufsmanagerindex (erwartet: 54,5 %), der den größten monatlichen Anstieg seit 30 Jahren hinlegte, holte jedoch erneut das „Tapering“-Gespenst aus der Flasche. Gute News sind für die US-Börsen im aktuellen Kontext „schlechte“ News, weil sie ein Ende des Fed-Geldsegens wahrscheinlicher machen. Der wiederum war seit 2009 der Haupttreiber der Hausse.
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