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US-Bank legt keine Daten über Kundeneinlagen vor Bankenkrise: Kurssturz bei Western Alliance Bancorp

Western Alliance Bancorp Bankenkrise

Die Bankenkrise sei vorbei, sagte Andreas Beck kürzlich in einem Interview – aber bereits gestern stürzten die Kurse der Regionalbanken weiter ab (sichtbar im SPDR S&P Regional Banking ETF), und heute erwischt es mit der Western Alliance Bancorp die nächste Regionalbank. Der Grund: die Western Alliance Bancorp verweigert Aussagen über die aktuelle Höhe der Kundeneinlagen. Damit scheint der nächste Problemkandidat in der Bankenkrise lokalisiert zu sein – die Aktie der Western Alliance Bancorp fällt vorbörslich um -10%.

Bankenkrise: Problemkandidat Western Alliance Bancorp – Aktie stürzt ab

Der Grund für die Bankenkrise in den USA, unter der besonders die US-Regionalbanken leiden, ist einfach: Kunden ziehen Gelder ab, weil es bei amerikanische Geldmarktfonds deutlich mehr Zinsen gibt als bei den Banken. Dadurch entsteht eine Schieflage zwischen den Kundeneinlagen der Bank und den von der Bank etwa in Staatsanleihen angelegten Geldern. Also müssen die Banken entweder solche Anlagen wie Staatsanleihen liquidieren und „zu Geld machen“. Oder diese Banken leihen sich frische Dollars bei der FHLB oder bei der Fed (über das Disocunt Window), um das abgeflossen Kapital der Kunden zu ersetzen – allerdings sind diese Dollars teuer verzinst (derzeit ca. 4,5%).

Besorgnis zur Einlagenentwicklung hat am Mittwoch zu einem Kursrutsch beim amerikanischen Finanzkonzern Western Alliance Bancorp geführt. Die Aktie der Holding fiel im frühen New Yorker Handel zweistellig, nachdem die Bankholding zwar Zahlen vorgelegt hat, ohne aber wie sonst auf die Höhe der Guthaben einzugehen. Das berichtet nun Bloomberg.

“Die Anleger werden wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass das Management keine Einlagenbilanz vorgelegt hat, weil das keine guten Nachrichten wären”, sagte Casey Haire von Jefferies Financial Group Inc. in einer Analyse. “Dies ist das vierte Update seit dem 10. März und das einzige, das nicht explizit auf die Einlagen eingeht.”

Der Abzug von Einlagen hat im im vergangenen Monat zum Zusammenbruch von drei Kreditinstituten beigetragen. Daten der Federal Reserve zeigen, dass die Einlagen bei kleineren US-Banken in der Woche bis zum 15. März um 120 Milliarden Dollar schrumpften, während die Einlagen bei den 25 größten Akteuren um fast 67 Milliarden Dollar stiegen.

In der darauf folgenden Woche setzten sich die Abflüsse bei den US-Kreditinstituten im Allgemeinen fort: 125,7 Milliarden Dollar wurden abgezogen, wobei kleinere Banken einen leichten Anstieg verzeichneten. Viele Kunden verlagern ihre Gelder auch in höher rentierliche Alternativen, was den Druck auf regionale Banken noch verstärkt.

Die Aktien der Western Alliance Bancorp fielen im frühen New Yorker Handel um zeitweise 6,6%. Zum Handelsschluss am Dienstag lagen die Titel gegenüber dem Jahreswechsel 44% im Minus.

Ein Sprecher von Western Alliance reagierte nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme, die vor den üblichen Geschäftszeiten gestellt wurde.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Vielleicht finden die USA ja noch ein „Sondervermögen“ in Höhe von ca. 17 Billionen Dollar, um dann alle Bankeinlagen in voller Höhe zu sichern 😁👍🧨☠

    Wobei auch das den Bankrun bzw. Bankmarathon nicht beenden wird, wenn es anderswo ohne großen Risiken (also keine volatilen Anlagen wie Aktien etc.) höhere Zinsen gibt.

    Ich hatte hier im Forum mal von der These gelesen, was passieren würde wenn die 5 Billionen aus den Geldmarktfonds in den Aktienmarkt strömen würde und das dann doch die Aktienkurse explodieren können.

    Kommentar zur These:

    Wird nicht passieren!

    Wenn sie beispielsweise ein Unternehmen leiten würden, würden sie dann die Gelder, mit welchen unter anderem die Gehälter ihrer Mitarbeitenden bezahlt werden müssen in Aktien transferieren?

    Ein hoher Anteil der Gelder, welche von den schlecht verzinsten aber sicheren Tagesgeldkonten o.ä. abgezogen wurden stehen nicht zu Spekulationszwecken zur Verfügung, sonst wären diese Gelder schon lange vorher im Aktienmarkt oder Junk Bonds etc. gelandet.

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