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36 % Discount auf Hongkong-Aktien China: Aktienmärkte stürzen weiter ab – Aktien günstig wie selten

China: Akitenmärkte stürzen weiter ab - Aktien günstig wie selten
China - Hongkong. Foto: Beer5020 - Freepik.com

An Chinas Aktienmärkten herrscht Ausnahmezustand, ein Boden ist noch nicht in Sicht. Der Hongkonger Börsenindex Hang Seng fiel am Montag um 2,3 % und setzt damit seine Talfahrt fort. Der Absturz an den Börsen der letzten Jahre ist verheerend und zeigt das wahre Ausmaß der aktuellen Lage in China, so Bloomberg. Die chinesischen Aktien in Hongkong fielen auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten, da das Ausbleiben neuer wirtschaftlicher Anreize und marktunterstützender Maßnahmen den Pessimismus der Anleger noch verstärkte. Ein Indikator, der die Aktien des chinesischen Festlands und den in Hongkong notierten Aktien misst, weist den höchsten Stand seit 2009 auf, was einen Abschlag von 36 % für den Offshore-Markt bedeutet.

China-Börsen: Absturz setzt sich fort

Der Hang Seng China Enterprises Index fiel am Montag um bis 2,44 % und näherte sich damit einem Niveau, das seit 2005 nicht mehr erreicht wurde, was ihn zu einem der asiatischen Leitindizes mit der schlechtesten Performance machte. Chinesische Technologiekonzerne wie Meituan und Tencent Holdings gehörten dabei zu den größten Belastungsfaktoren.

Der anhaltende Ausverkauf an den chinesischen Aktienmärkten steht im krassen Gegensatz zu einer optimistischeren Wall Street, wo der S&P 500 Index am Freitag zum ersten Mal seit zwei Jahren auf ein neues Allzeithoch kletterte. Der Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) fiel um 2,44 % und näherte sich damit einem Niveau, das zuletzt vor fast zwei Jahrzehnten erreicht worden war, während der CSI 300 Index, der am Festland gehandelt wird, 1,6 % niedriger schloss. Infolgedessen erreichte ein Indikator, der die Kursabstände zwischen den Aktienindizes des chinesischen Festlands und den in Hongkong notierten Aktien misst, den höchsten Stand seit 2009, was einen Discount von 36 % bedeutet.

Hongkong-Aktien stürzen ab: Aktienmärkte in China unter Druck
HK-Aktien: Indikator steigt auf den höchsten Stand seit 2009, was einen Discount von 36 % bedeutet.

Die steileren Verluste in Hongkong, wo einige der einflussreichsten und innovativsten Unternehmen Chinas notiert sind und die Einmischung Pekings weniger spürbar ist, zeichnen ein besorgniserregendes Bild der globalen Anlegerstimmung gegenüber der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Anzeichen für ein Eingreifen der Regierung zur Stützung des Festlandmarktes haben sich in den letzten Wochen verstärkt, da der Verkaufsdruck trotz einer optimistischeren Wall Street anhielt.

Der scheinbar endlose Ausverkauf an den chinesischen Aktienmärkten ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, die von einer sich verschärfenden Immobilienkrise über hartnäckigen Deflationsdruck bis hin zu Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der US-Zinsen reichen. Die heutige Entscheidung der chinesischen People’s Bank of China, die Leitzinsen unverändert zu belassen, könnte auch die Anleger enttäuscht haben, die auf aggressivere Anreize gehofft hatten.

Aktien: Investoren ziehen Kapital ab

„Eine große Anzahl von Anlegern, die in China-Aktien investieren, sind institutionelle Fonds aus Übersee. Zuletzt haben sie ihre Asien-Allokation von Hongkong nach Japan und andere asiatische Aktienmärkte umgeschichtet“, sagte Redmond Wong, Marktstratege bei Saxo Capital Markets HK und bezog sich dabei auf in Hongkong notierte Aktien. „Einige institutionelle Anleger auf dem Festland haben vielleicht mehr Beschränkungen, wie viel sie entladen können, zudem neigen sie auch dazu, einen Home Bias zu haben.“

Chinesische Aktien, die in Hongkong notiert sind, werden oft als ein besseres Barometer für die Gesundheit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und als ein genaueres Maß für die allgemeine Anlegerstimmung angesehen. Im Vergleich dazu steht der Handel in Shanghai und Shenzhen unter ständiger Einmischung der chinesischen Regulierungsbehörden, die von Beschränkungen bei Leerverkäufen oder Börsengängen bis hin zu mündlichen Warnungen und direkten Eingriffen staatlicher Fonds reicht.

China: Aktienmärkte auf Dekadentiefs

Der HSCEI war etwas mehr als 1 % davon entfernt, auf den niedrigsten Stand seit 2005 zu fallen. Auch der Hongkonger Leitindex Hang Seng Index näherte sich einem seit 2009 nicht mehr erreichten Niveau. Zu den größten Belastungsfaktoren zählten am Montag die chinesischen Technologiekonzerne Meituan und Tencent Holdings sowie die Elektrofahrzeughersteller Li Auto und BYD.

China-Aktien in Hongkong fallen in die Nähe der Tiefststände aus 2005
China-Aktien in Hongkong fallen in die Nähe der Tiefststände aus 2005

Die jüngsten Rückgänge könnten auf „einen Mangel an Katalysatoren auf kurze Sicht und Abflüsse zu attraktiveren Alternativen in der Region“ zurückzuführen sein, so Marvin Chen, Analyst bei Bloomberg Intelligence. „Die globalen Aktienmärkte haben sich auf den Chipsektor gestürzt, und dies ist ein Bereich, in dem China und der Rest der Welt aufgrund geopolitischer Spannungen möglicherweise getrennte Wege gehen.“

Ähnlich fragil ist die Stimmung auf dem chinesischen Festland, wo der Leitindex CSI 300 einen neuen Tiefstand seit fünf Jahren erreicht hat.

Der Einbruch fiel erneut mit einem Umsatzsprung bei einer Handvoll börsengehandelter Fonds zusammen, die die wichtigsten Indizes abbilden – ein Zeichen dafür, dass hinter dem ungewöhnlichen Anstieg möglicherweise staatlich gelenkte Käufe stecken.

FMW/Bloomberg



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