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Blick auf Caixin und Official PMI China: Einkaufsmanagerindex deutet auf Stabilisierung der Wirtschaft hin

Der Einkaufsmanagerindex in China gibt Anlass zur Hoffnun für eine Stabilisierung. Hier schauen wir auf die Details.

China-Flagge
China-Flagge. Foto: Patara - Freepik.com

Alle vier Einkaufsmanagerindizes (PMI) deuten für China auf eine Stabilisierung der Wirtschaft hin, wenn auch auf niedrigem Niveau. Dabei widersprechen sie sich jedoch in ihren Tendenzen.

Verarbeitendes Gewerbe und Service in China im expandierenden Bereich

Der offizielle PMI für das verarbeitende Gewerbe, der eher die größeren und staatlichen Unternehmen repräsentiert, stieg zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder über die Marke von 50, was auf eine expandierende Entwicklung der Wirtschaft in China hinweist. Damit setzt der offizielle PMI seinen positiven Trend fort und steht nun bei 50,2, den höchsten Wert der letzten vier Monate. Der entsprechende Caixin PMI, der eher kleinere und private Unternehmen befragt, blieb ebenfalls über der 50-Punkte-Marke, jedoch ging er um 0,4 zurück.

China-Einkaufsmanagerindizes

Für die Unternehmen im Dienstleistungssektor notierte der offizielle PMI bei 51,7 und stieg damit im Vergleich zum August um 0,7 Punkte. Caixin hingegen berichtet für den Service-PMI einen Wert von 50,2, den niedrigsten Wert seit März dieses Jahres. Damals lag der Caixin-Index noch bei 57,8. Dass die Beobachtungen von Caixin und dem Nationalen Statistikbüro in China (NBS) sich nicht unbedingt widersprechen, zeigen die Subindizes des offiziellen PMI für das verarbeitende Gewerbe bei mittleren und kleinen Unternehmen. Bei ihnen lagen die Werte für September bei 49,6 bzw. 48,0 und waren damit sogar noch schlechter als bei Caixin. Lediglich die Stimmung bei den Großunternehmen ist mit 51,6 überwiegend positiv.

Steigende Aufträge nur im Binnenmarkt

Beide Indizes vermelden für das verarbeitende Gewerbe einen leicht positiven Trend bei den Auftragseingängen, wenn auch Caixin hier von einer leicht verlangsamten Entwicklung berichtet. Ebenso berichten beide Indizes von weiteren Auftragsrückgängen bei Exportaufträgen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Exportindustrie in China traditionell im September und Oktober in einer schwächeren Saison befindet, ist dies nicht unbedingt verwunderlich. Allerdings unterscheiden sich die Aussagen der beiden Indizes in dieser Hinsicht für den Service-Sektor. Während der offizielle Einkaufsmanagerindex von einer negativen Entwicklung (47,8) spricht, berichtet Caixin von einem positiven Trend, auch wenn sich die Entwicklung der Neuaufträge abschwächt.

Weiterhin schwacher Arbeitsmarkt in China

Im Gegensatz zum offiziellen Service-PMI berichtet Caixin, dass der Subindex für Beschäftigung nun im achten Monat in Folge wächst, auch wenn mit nachlassender Dynamik. Sowohl das NBS als auch Caixin berichten davon, dass im produzierenden Gewerbe die Befragungen auf einen geringeren Bedarf an Arbeitskräften hindeuten. Weiterhin blicken die Unternehmen in China überraschend positiv in die Zukunft. 55,5% der Befragten bewerten den Ausblick für die nächsten zwölf Monate positiv. Dabei sticht paradoxerweise eine Branche als besonders positiv hervor, die eigentlich am Boden zerstört sein müsste: Das Baugewerbe. 56,2% der Unternehmen sehen eine bessere Geschäftsentwicklung voraus, eine Steigerung von 2,4% gegenüber dem August. Ein Marktbeobachter bemerkt dazu, dass die Stimmung besser ist als die Zahlen, während in Deutschland die Zahlen besser sind als die Stimmung sei.



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