Der langwierige Immobilien-Abschwung in China untergräbt die Bilanzen der größten staatlichen Banken des Landes, da ihre faulen Kredite immer weiter ansteigen. Das berichtet Bloomberg. Der Fall der Immobilien-Preise geht unterdessen ungebrochen weiter.
China: Immobilien-Krise zeigt sich in Bilanzen der Banken
Die Bank of Communications Co. meldete am Mittwoch, dass die Quote der notleidenden Immobilien-Kredite von 2,8% im Vorjahr auf 4,99% zum Ende des vergangenen Jahres gestiegen ist. Während der Saldo der überfälligen Hypotheken zurückging, stiegen die Kredite mit besonderer Erwähnung in diesem Segment – ein führender Indikator für faule Kredite – um 23% auf 9,88 Milliarden Yuan (1,4 Milliarden Dollar).
Der größere Rivale, die Industrial & Commercial Bank of China (ICBC), verzeichnete einen Anstieg der notleidenden Kredite aus Wohnhypotheken um 9,6% auf 27,8 Milliarden Yuan, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervorgeht. Im Segment der Unternehmenskredite war der Anteil der notleidenden Immobilienkredite der höchste aller Sektoren.
Beide Banken meldeten geringe Gewinnsteigerungen, da sich die Zinsmargen verringerten. Die Bocom-Aktie fiel um 2,6% und die ICBC-Aktie um 1% in Hongkong.
Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie die größten staatlichen Banken des Landes im vergangenen Jahr abgeschnitten haben, als Peking sie mit der Aufgabe betraute, die heimische Wirtschaft anzukurbeln und die verschuldeten Bauträger und Kommunalverwaltungen zu retten. Gleichzeitig hat die sich verlangsamende Wirtschaft die Zinssätze unter Druck gesetzt.
China: Kredit-Risiken für Banken steigen
Die staatlichen Banken sind bisher der Aufforderung Pekings nachgekommen, die Kreditzinsen zu senken und die Finanzierungshilfen für Bauträger zu verstärken. Das erhöht jedoch ihr Kredit-Risiko deutlich – und das wird nun sichtbar in den Bilanzen der Banken.
Bocom sagte, dass Chinas frühere Senkungen der Kreditzinsen und der Zinssätze für ausstehende Hypotheken die Margen beeinträchtigt hätten. Die Bank zeichnete im vergangenen Jahr 56,5% mehr Unternehmensanleihen im Immobilienbereich, um den Bedarf der Bauträger zu decken, so die Bank in ihrem Bericht.
Die ICBC hielt eine „stabile und geordnete“ Emission von Immobilien-Krediten aufrecht und verstärkte die finanzielle Unterstützung für Mietwohnungen, so die Erklärung der Bank.
Der Preisverfall bei Eigenheimen in China hat sich im Februar sowohl bei neuen als auch bei gebrauchten Häusern verschärft und unterstreicht die Herausforderung für die Behörden, den angeschlagenen Markt zu retten.
Laut Wang Jingwu, dem Vizepräsidenten der Bank, hat die ICBC ihre Bemühungen verstärkt, Risiken im Zusammenhang mit Immobilien-Entwicklern und -projekten zu steuern. Die Quote der notleidenden Immobilien-Kredite sei seit Jahresbeginn um 0,77 Prozentpunkte auf 5,37% gesunken, wobei ausreichende Rückstellungen gebildet worden seien, sagte er.
Ende 2023 belief sich der Bestand an Immobilien-Krediten und Hypotheken bei der ICBC auf mehr als sieben Billionen Yuan, was mehr als ein Viertel ihres Kreditbestands ausmacht.
Bocom-Vizepräsident Yin Jiuyong sagte, dass der Druck, die Qualität der Aktiva unter Kontrolle zu halten, in diesem Jahr „immens“ bleibe, da es einige Zeit dauern werde, bis sich die Immobilien-Verkäufe und die Liquiditätsbedingungen der Bauträger erholen. Das Gesamtrisiko aus dem Immobilien-Engagement sei immer noch überschaubar, sagte er auf einer Bilanzpressekonferenz.
Die Rentabilität und die Qualität der Aktiva der großen Banken stehen im Mittelpunkt, da die Anleger darauf warten, ihre Widerstandsfähigkeit in einer Wirtschaft zu beurteilen, die stark von der Kreditvergabe der Banken abhängig ist, um wieder in Schwung zu kommen. Die kombinierten Gewinne der Geschäftsbanken in China stiegen im vergangenen Jahr um 3,2 % auf 2,38 Billionen Yuan und damit so langsam wie seit 2020 nicht mehr, so die offiziellen Daten. Die ausstehenden notleidenden Kredite kletterten auf einen Rekordwert von 3,23 Billionen Yuan.
Die China Construction Bank Corp., die Bank of China Ltd. und die Agricultural Bank of China Ltd. werden voraussichtlich am Donnerstag ihre Jahresergebnisse bekannt geben.
FMW/Bloomberg
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Ich denke, das wird weltweit so sein.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut