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Wie Evergrande in New York Gläubigerschutz angemeldet China Immobilien-Krise: Nach Evergrande meldet Sunac Insolvenz an

Baukran in China
Sunac-Baukran in China. Photographer: Qilai Shen/Bloomberg

Die Immobilien-Krise in China schwelt weiter: nachdem der Immobilien-Konzern Evergrande vor einem Monat in New York Gläubigerschutz angemeldet hatte, folgt mit Sunac nun der nächste größe Konzern aus diesem Sektor!

China: Sunac meldet Gläubigerschutz an – Immobilien-Krise schwelt weiter

Sunac China Holdings Ltd. hat in New York Konkursschutz nach Chapter 15 beantragt, um seine Vermögenswerte zu schützen, während die Umstrukturierung seiner Auslandsschulden kurz vor dem Abschluss steht. Darüber berichtet Bloomberg.

Internationale Schuldenumstrukturierungen erfordern manchmal einen Antrag nach Chapter 15 im Zuge des Abschlusses einer Transaktion. Der Immobilioen-Konzern China Evergrande Group, die ebenfalls an der Umstrukturierung ihrer internationalen Kredite arbeitet, hat im vergangenen Monat ebenfalls einen solchen Antrag gestellt. Evergrande, dessen Zahlungsausfall im Jahr 2021 die Immobilienschuldenkrise des Landes beschleunigte, bezeichnete den Schritt als „normales Verfahren“, da seine Dollar-Anleihen dem New Yorker Recht unterliegen.

Sunac, Chinas sechzehntgrößter Bauträger nach vertraglich vereinbarten Umsätzen, geriet erstmals im Mai 2022 mit einer Dollaranleihe in Verzug, da der Sektor in den letzten Jahren einen Umsatzeinbruch und eine Liquiditätskrise erlebt hat, die auf die Bemühungen der Regierung zurückzuführen sind, das Wachstum der Immobilienverschuldung zu begrenzen.

Sunac stellte seinen Plan zur Umstrukturierung der Offshore-Schulden im März vor, und innerhalb weniger Wochen akzeptierten die Investoren, die mehr als 75 % dieser Anleihen halten, den Vorschlag. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass diejenigen, die 98% des Werts der Forderungen halten, bei einem so genannten Scheme-Meeting für das Umstrukturierungsangebot gestimmt haben. Eine Anhörung zur Bestätigung der Ergebnisse durch ein Hongkonger Gericht ist für den 5. Oktober angesetzt.

Anders als Evergrande und zuletzt vor allem Country Garden war Sunach eher weniger im Fokus der westlichen Medien in ihrer Berichterstattung über die Immobilien-Krise in China. Die Hoffnung auf die Stützung des Sektors durch Peking hat die Aktien dieser Konzerne an manchen Tagen massiv haussieren lassen – aber diese Rallys erweisen sich in der Regel als nicht nahchaltig.

Die Probleme sind in China strukturell: die schlechte Demografie macht die Zukunft des Sektors problematisch, gleichzeitig hängt das Fortbestehen der Immobilien-Blase an fortwährenden Preissteigerungen, die jedoch nicht mehr passieren seit dem Corona-Jahr 2020.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    In China stehen über 55 Millionen Wohnungen leer. Reine Geisterstädte sind entstanden. Jahrelang jonglierte man das Geld hin und her.

    Oftmals finanzierte man sich nach dem Ponzi – Schema. Aber wie jedes Schneeball- System war irgendwann Ende im Gelände, nämlich dann ,als die weltweit führenden Notenbanken ihre Zinswende einleiteten.

    Reiche Chinesen ziehen jetzt ihre Gelder ab und legen es in britische- oder amerikanische Staatsanleihen an. Dort gibt es, je nach Laufzeit, bis zu 5,5 Prozent. Das ist viel attraktiver als es in Geisterstädten zu lassen, wo eh keine Rendite kommt.

    Die normalen Chinesen haben das noch gar nicht richtig erkannt, sonst würde ein Bankrun a‘ la Norhern Rock einsetzen….

    Jetzt hofft man ,das der Staat die Investoren ( in Wahrheit Spekulanten ) bail outet also heraushaut, mit viel Geld.

    Der chinesische Präsident, der auf dem Lande aufwuchs und in Wahrheit noch ein Bauer ist, lässt aber weniger Sympathie dafür erkennen, als seine Vorgänger.
    Er hat schon vor Jahren die ungezügelte Spekulation mit Immobilien und Aktien verurteilt und die wahren Werte Chinas beschworen , deshalb glaube ich nicht, das er diesmal die Spekulanten heraushaut.
    Er wird sich genüsslich die Pleiten anschauen und erst dann entscheiden, aber jetzt noch nicht…

    Noch ist der Brunnen nicht tief genug um das Kindlein ( Immobilienblase) zu retten…

    1. ihr Kommentar,@Dr. Sebastian Schaarschmidt ist auf so vielen ebenen falsch:
      Xi Jinping ist kein Bauer.Sein Vater war hoher Militär und gehörte der Gründungsgeneration der KP an. Seine Ausbildung hat xi in BJ genossen.Erst während der Kulturrevolution kam er aufs Land.

      Chinesen können nicht einfach ihr vermögen ins Ausland verschieben.da ist die safe vor, zumal 75% in Immobilien angelegt ist.Wenn sie diese verkaufen, realisieren sie ihre Verluste.Auch wenn die Wohnungen leerstehende:Die gehören irgendjemanden.

      Aus den staatlichen Mitteilungen fehlt seit einiger Zeit das mantra, dass Immobilien nicht zur Spekulation da seien.

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