Die Konsumenten von Luxusmarken in China sind nicht mehr so kauffreudig wie früher – es ist vor allem die Mittelklasse, die unter dem wirtschaftlichen Abschwung leidet. Dies spiegelt sich in der unterschiedlichen Entwicklung der Luxusmarken in China wider, die sich an verschiedene Zielgruppen richten.
China: Erholung noch nicht auf Vorkrisenniveau
Das Beratungsunternehmen Bain and Company berichtet nun, dass dieser Markt im Jahr 2023 ein solides zweistelliges Wachstum von 12% erzielt hat und damit noch nicht das Niveau von 2021 erreicht, als er einen Umsatz von 305 Milliarden Yuan (39,5 Milliarden Euro) generierte.
Der Markt für Luxusprodukte in China ist ein wichtiger Indikator für die Nachfrage der wohlhabenden und einflussreichen städtischen Mittelschicht, die eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft und Politik in China spielt.
Seit 2020 sind die langen Schlangen vor den Luxusläden der ehemaligen Kronkolonie Hongkong verschwunden. Hongkong ist immer noch das Top-Shopping-Ziel für Käufer vom Festland-China, wenn auch mit abnehmender Tendenz, wie auch die Besucherzahlen zum Neujahrsfest gezeigt haben. Denn in Hongkong, wie auch in Macao, fällt die Luxussteuer aus China weg. Zudem kennen beide Stadtstaaten keine Mehrwertsteuer, was die begehrten Produkte signifikant günstiger macht als im Kernland. 2019/2020 verschreckten erst die Proteste gegen das neue Auslieferungsgesetz die Touristen vom Festland, anschließend legte Covid ganz China lahm und verhinderte die Reisen über die innerchinesischen Grenzen. Trotzdem wurden im Ausland etwa 60 Prozent der Luxusausgaben außerhalb Chinas getätigt, verglichen mit 50 Prozent im Jahr 2021.
Dass das Luxussegment immer noch nicht wieder das Niveau von 2021 erreicht hat, verdeutlicht die Kaufzurückhaltung gerade der Mittelklasse, die unter dem Vermögensverlust erst durch die Immobilienkrise und nun dem Wertverlust der Aktien in den letzten Wochen gebeutelt ist. Zudem mussten chinesische Arbeitnehmer im Jahr 2023 einen Lohnrückgang hinnehmen. Der Arbeitsmarkt ist schwierig, sodass bei einem möglichen Jobverlust nicht unbedingt ein adäquater Ersatz gefunden werden kann. „Viele Menschen in China sind weniger bereit, Geld auszugeben, wenn sie sich Sorgen um ihre Zukunft machen,“ so David Ji von der Immobilienfirma Knight Frank.
Mittelklassemarken in China verlieren an Boden, Luxusmarken florieren
Der Kaufverlust der Mittelklasse zeigt sich auch bei den Marken. Marken, die stärker von den Ausgaben der Mittelklasse abhängig sind, wie Michael Kors, verzeichnen einen Rückgang der Nachfrage. Dies konnten sie auch durch neue Marketingstrategien wie Livestreaming und E-Commerce und die Ausdehnung in kleinere Städte nicht kompensieren, während vor allem die französischen Luxus-Designhäuser wie Louis Vuitton oder Dior ein starkes Umsatzwachstum in China verzeichnen, indem sie ihre Präsenz in den größten Städten ausbauen und ihre Produkte an die lokalen Vorlieben anpassen.
Bain and Company prognostiziert, dass der Luxusmarkt in China in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, aber mit einer geringeren Geschwindigkeit als in der Vergangenheit, was im Übrigen für die gesamte chinesische Wirtschaft in den nächsten Jahren gilt.
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@doi ennson,
wer im deutschen glashaus sitzt, sollte bei der wahl seiner wurfmittel eine ganz besondere sorgfalt aufwenden
@1150, aber in dem Artikel geht es nun einmal um China, nicht um Deutschland!
@1150
Dann gucken wir uns doch dieses „Glashaus“ mal an:
Der Luxusmarkt in Deutschland hat sich 2023 positiv entwickelt, trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Laut einer Studie von Bain and Company ist der Umsatz mit Luxusgütern in Deutschland 2023 um 4 Prozent auf rund 102 Milliarden Euro gestiegen. Dieser Anstieg wurde vor allem durch die Erholung des Luxustourismus, die steigende Nachfrage nach hochwertigen Produkten und Erlebnissen sowie die Digitalisierung des Luxusgeschäfts getrieben¹. Die wichtigsten Segmente des Luxusmarkts in Deutschland waren 2023 persönliche Luxusgüter, Luxusautos und Luxushotellerie¹. Für 2024 wird ein weiteres Wachstum des Luxusmarkts in Deutschland erwartet, allerdings mit einem geringeren Tempo als 2023.
Soweit zu den „sorgfältig gewählten Wurfgeschossen“.
Wenn Sie meine Artikel hier verfolgen, wissen Sie, dass ich zu 99% über China oder zumindest den asiatischen Raum schreibe. Ich bin der Meinung, dass die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region einen großen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft und unseren Wohlstand hat. Deshalb versuche ich, meinen Leserinnen und Lesern einen Einblick in die Trends und Herausforderungen zu geben, die sich dort ergeben.
Ich bin kein Experte für alle Bereiche und insbesondere, was Deutschland angeht überlasse die Analysen lieber denjenigen, die mehr Ahnung davon haben als ich.