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Chinesische Aktien auf 7-Monats-Tief China verwirrt Markt mit „rätselhafter“ Zins-Entscheidung

Fürchtet Peking weitere Yuan-Abwertung?

In China geht es für die Aktienmärkte weiter bergab, nachdem ein wichtiger Zins-Satz entgegen der Erwartung der Märkte unverändert bleibt. Will oder kann die Führung in China nicht energischere Maßnahmen zur Stützung der kriselnden Wirtschaft ergreifen? Fürchet Peking eine weitere Abwertung des Yuan, wenn man stärkere geldpolitische Maßnahmen ergreift?

China: wichtiger Zins-Satz bleibt unverändert – Verwirrung!

Die Banken  in China haben einen wichtigen Zins-Satz für Hypothekenkredite überraschend beibehalten und damit Verwirrung darüber gestiftet, wie das Land die Immobilienkrise in den Griff bekommen will. Darüber berichtet Bloomberg.

Nach Angaben der People’s Bank of China wurde der Zins für fünfjährige Darlehen im Prime-Bereich am Montag unerwartet bei 4,2% gehalten. Die meisten Ökonomen hatten mit einer Senkung des Satzes um 15 Basispunkte gerechnet, nachdem vergangene Woche die Notenbank in Peking überraschend einen wichtigen Zins herabgesetzt hatte. Nach diesem Schritt wurde auch eine Senkung des Satzes für fünfjährige Darlehen an die bonitätsstärksten Bankkunden erwartet.

Der Satz für solche Darlehen mit einjähriger Laufzeit einjähriger Laufzeit indessen wurde am Montag um 10 Basispunkte auf 3,45% reduziert. Die Senkung fiel damit geringer aus als von den meisten von Bloomberg befragten Volkswirten erwartet.

China verwirrt Zins

Chinesische Banken halten den Hypotheken-Zins unverändert

“Die Entscheidung, den Fünf-Jahres-Satz unverändert beizubehalten, ist rätselhaft”, sagte Zhang Zhiwei, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management Ltd. “Es ist nicht klar, wie diese Entscheidung und die Senkung letzte Woche zu interpretieren sind.”

„Die überraschende Beibehaltung der fünfjährigen LPR steht im Widerspruch zum allgemeinen politischen Tenor der Immobilienrettung“, sagte Raymond Yeung, Chefökonom für Greater China bei der Australia & New Zealand Banking Group Ltd. zu den Kreditzinsen. „Die politische Botschaft dieser Geldpolitik wird den Markt verwirren und die Auswirkungen durch die bisherigen Maßnahmen der Regierung auf die Stimmung verwässern.“

An der Börse geht es bergab

An der Börse ging es angesichts der Nachricht deutlich bergab. Der Hang-Seng-Index in Hongkong lag um 5:55 Uhr MESZ 1,4% im Minus. Das Marktbarometer für Schanghai und Shenzhen fiel 0,5%.

Die enttäuschenden Daten zu den Kreditzinsen verstärkten die Besorgnis der Anleger über die schwache wirtschaftliche Erholung Chinas und deren Auswirkungen auf andere Märkte. Die Kosten für die Absicherung von Investment-Grade-Dollar-Anleihen in Asien (ohne Japan) gegen Zahlungsausfälle steuern nun auf den längsten Anstieg seit mehr als zwei Jahren zu.

Peking hatte eigentlich eine gestiegene Dringlichkeit signalisiert, die Konjunktur zu stützen, weil die Nachfrage nach Krediten einbricht, der Deflationsdruck zunimmt und sich die Zuversicht in der Wirtschaft und der Bevölkerung nicht ansteigt..

Chinas Zentralbank und Vertreter der Finanzaufsicht trafen sich am Freitag mit Bankmanagern und forderten die Institute erneut auf, die Kreditvergabe zu erhöhen, um die Wirtschaft zu stützen.

Aber bisher sind die Maßnahmen eher enttäuschend, wie auch Goldman Sachs klarstellt:

„Solange keine energischeren politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Ansteckungsrisikos zur Verfügung stehen, werden sich chinesische Aktien unserer Meinung nach in einer niedrigeren Handelsspanne einpendeln, als wir zuvor erwartet hatten“, schrieben die Aktienstrategen von Goldman, darunter Kinger Lau und Timothy Moe, in einer Mitteilung.

Unterdessen setzte der Offshore-Yuan seine Schwäche gegenüber dem Dollar fort. Die People’s Bank of China hatte zuvor den täglichen Referenzkurs für den Yuan auf ein Niveau festgesetzt, das über der durchschnittlichen Schätzung in einer Bloomberg-Umfrage lag.

China Aktien Zins

FMW/Bloomberg



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