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CureVac: Deutsche Corona-Hoffnung +338 Prozent, am 3. Börsentag schon 12,5 Milliarden Dollar wert

CureVac baut an Impfstoff gegen das Coronavirus

Letzten Freitag ging das deutsche Unternehmen CureVac an die Nasdaq in New York (wir berichteten). Man erlöste im Zuge des IPO 213 Millionen Dollar. Mit einem Emissionspreis von 16 Dollar und einer Erstnotiz bei 44 Dollar konnte die Aktie am Freitag schnell weiter zulegen. Gestern sah man dann schon Kurse über 70 Dollar. Der gestrige Schlusskurs lag sogar bei 77,20 Dollar! Und heute gibt es ein wenig Gewinnmitnahmen. Die Aktie notiert bei 70,80 Dollar, was einen Verlust von 8,3 Prozent darstellt. Aber hallo? Das ist immer noch ein verdammt kräftiger Gewinn von 338 Prozent gegenüber 16 Dollar Emissionspreis noch am letzten Freitag!

Die CureVac-Aktie ist nur eine einzige große Wette

CureVac ist somit jetzt schon 12,5 Milliarden Dollar wert. Die deutsche Staatsbank KfW hält 19 Prozent am Unternehmen. Endlich mal ein gutes Geschäft für den Steuerzahler? Gut, in diesem Fall ging es um das Interesse des Staates, dass in Deutschland die Impfstoff-Forschung zügig vorangetrieben werden kann. Die Hoffnung ist groß, dass die von Dietmar Hopp kontrollierte Firma zügig einen Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt bringen kann. Wenn ja, dann wäre selbst dieser aktuelle Börsenwert wohl noch als „Günstig“ einzustufen? Es ist eine Wette. Und niemand weiß als Außenstehender, welches Pharmaunternehmen den Wettlauf gewinnt.

Anders als große Pharma-Konzerne ist der mögliche Kauf der CureVac-Aktie letztlich eine hundertprozentige Wette auf das Gelingen beim Coronavirus-Impfstoff. Denn wirklich Geschäft macht das Unternehmen ansonsten nicht. Bei 17,5 Millionen Euro Umsatz in 2019 machte CureVac 100 Millionen Euro Verlust. Also, alles auf eine Karte setzen, so heißt die Devise für Anleger bei dieser Aktie. Anlegen? Nein, es ist eher eine Hopp oder Top-Wette!

Warum Nasdaq?

Tja, und warum brachte CureVac seine Aktien nicht an die Frankfurter Börse, sondern an die Nasdaq in den USA? Natürlich erhält man eine weltweite Bekanntheit, wenn man in den USA an die Börse geht. Und, das dürfte wohl der Hauptpunkt sein – bei zukünftigen Kapitalrunden hat man den Zugang zu viel größeren Geldsummen, wenn die Aktie am US-Markt notiert ist. Investoren weltweit schauen hier viel eher hin als auf einen winzigen in Frankfurt gelisteten deutschen Hersteller ohne nennenswerte Umsätze, mit viel Verlust, und lediglich mit der Hoffnung auf einen Impfstoff. Da ist es zukünftig viel einfacher in den USA weitere Gelder einzuwerben? Und das wird wohl auch passieren, so wie es CureVac CEO Franz-Werner Haas jüngst der SZ sagte. Bis zur Marktzulassung brauche man noch um die 400 Millionen Euro.



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