Der Danske-Skandal zieht immer größere Kreise. Über eine winzige baltische Filiale der größten Bank Dänemarks „Danske Bank“ wurden hunderte Milliarden Euro mutmaßlicher Schwarzgelder in die große weite Welt hinausgeschickt um sie schön weiß zu waschen. Haupt-Verteiler war die Deutsche Bank, was der Aktie in den letzten Wochen sicher keinen Extra-Schub nach oben verliehen hatte (Scherz).
Die Danske-Bank selbst hat seit September 2018 von 170 bis auf 120 dänische Kronen an Wert verloren. Das ist eigentlich relativ wenig Verlust für so einen gigantischen Skandal, dessen Aufklärung wohl eine „Jahrhundertaufgabe“ für Ermittler in diversen Ländern werden könnte. Und niemand weiß, was in diesem Fall noch ans Licht kommt. Aktuell jedenfalls passiert genau das, was man in so einem Fall erwarten kann. Nach und nach sickern weitere Details ans Tageslicht durch. Immer mehr Banken scheinen in den Danske-Strudel zu geraten.
Raiffeisen
Die Aktie der „Raiffeisen International Bank“ in Österreich verliert heute 12% an Wert. Nach aktuellsten Erkenntnissen von Recherchenetzwerken flossen wohl auch 634 Millionen US-Dollar an die Raiffeisen Zentralbank in den Jahren 2005-2013. Gelder sollen in Österreich insgesamt auf 1055 Konten bei 78 Banken gelandet sein, aber der größte Teil in Österreich soll über die Raiffeisen gelaufen sein. Im Chart sieht man die österreichische Raiffeisen-Aktie seit November 2018. Es geht heute kräftig bergab!
Nordea
Die Nordea Bank, vor einigen Jahren aus einer Fusion verschiedener skandinavischer Banken entstanden und heute der Platzhirsch in Nordeuropa, ist ebenfalls in den Danske-Strudel geraten. Gestern stürzte die Aktie um bis zu 6,6% ab. Das ist noch nicht viel. Aber im September letzten Jahres stand auch sie noch bei 9,50 Euro, jetzt bei 7,79 Euro. Der finnische Sender „Yle“ will heute eine Doku ausstrahlen, die belegen soll, dass auch über die Nordea Gelder im Zuge des Danske-Skandals flossen. Es soll um hunderte Millionen Euro gehen. Ob die Aktie morgen weiter absackt? Augen auf bei europäischen Bankaktien, kann man da nur sagen. Es wirkt so, also seien die Gelder breit gestreut worden. Verständlich bei so großen Summen.
Danske Bank Zentrale in Kopenhagen. Foto: RL0919 CC BY-SA 4.0
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