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Selbstgefälligkeit nimmt zu Dax: Anleger glauben nicht an Weihnachtsrally – Anleger wollen nichts mehr riskieren

Dax glauben nicht an Weihnachtsrally

Die Dynamik der Vorwochen hat nachgelassen – aber trotz der Feiertage in den USA konnte der DAX in der abgelaufenen Woche um ein halbes Prozent zulegen. Dabei war die Schwankungsbreite denkbar gering, der Volatilitätsindex VDAX notiert mit 12,9 fast auf dem niedrigsten Stand seit vor Corona. Lediglich im Juni dieses Jahres stand der VDAX mit 12,71 noch tiefer.

DAX: Anleger wollen nichts mehr riskieren

Unser Sentimentindex ist auf 4,8% zurückgekommen. Damit ist die extreme Euphorie der Vorwoche mit einem Wert von 6,1% nicht mehr gegeben, dennoch bezeichnen wir alle Werte über 4,0 als euphorisch. Anleger feiern die Rally.

Und sie werden zunehmend selbstzufrieden, die Selbstgefälligkeit ist auf 1,9% angestiegen. Nachdem die Selbstzufriedenheit in den vergangenen zwei Jahren nur vereinzelt mal auf bis zu maximal 2,4% angestiegen war, sollten wir diesem Indikator ein besonderes Augenmerk schenken. Anleger, die sich in Sicherheit wähnen, werden oft überrascht.

Die Zukunftserwartung ist von 1,4% auf 0,8% zurück gegangen. Der Optimismus der Vorwochen schwindet zunehmend.

Und auch die Investitionsbereitschaft schwindet, der Wert ist von 2,3% auf 0,8% zurück gegangen. Seit Anfang Oktober sinkt die Investitionsbereitschaft kontinuierlich ab.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -10 eingebrochen. Absicherungspositionen werden eingegangen, offensichtlich haben Anleger keine Lust, in den letzten Wochen des Jahres noch viel zu riskieren. Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, decken sich mit Put-Optionen ein. Das Put/Call-Verhältnis ist auf 2,0 gestiegen.

Das Put/Call-Verhältnis an der CBOE zeigt ebenfalls eine gestiegene Absicherungsneigung der US-Anleger an. US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote auf 78% weiter angehoben. Die Bulle/Bär-Differenz liegt bei 16%-Punkten, 45% Bullen stehen 24% Bären gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 68% moderate Gier an.

Interpretation der Dax-Stimmung

Grundsätzlich ist die Stimmung weiterhin positiv, ja noch immer euphorisch. Doch gleichzeitig gewinnen die Bären an Gewicht, wenn es um die Fortsetzung der DAX-Rally geht. Wenn in den kommenden Wochen nichts Überraschendes passiert, dürften die Aktienmärkte seitwärts laufen.

Vielleicht liegt es daran, dass man sich positive Überraschungen nicht wirklich vorstellen kann. Seit Jahren jagt eine Hiobsbotschaft die nächste und die Rally, die wir in den vergangenen Wochen erleben durften, war eher eine Gegenbewegung zur Weltuntergangsstimmung, nachdem sich abzeichnete, dass die Notenbanken ihre Zinsanhebungen vielleicht und wider Erwarten doch irgendwann beenden könnten. Doch das Zinsniveau ist nun hoch und wird es wohl auch länger bleiben, positiv ist das also nicht wirklich.

Eine positive Überraschung würde daher viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischen. Wir haben schon in der ersten Phase der Rally gesehen, dass Anleger nicht ausreichend investiert waren und daher die Rally eher skeptisch begleiteten.

Auch jetzt gibt es nur wenige Anleger, die sich beherzt long positionieren. Vielmehr dominieren Absicherungskäufe gegen fallende Kurse. Eine positive Überraschung könnte daher dazu führen, dass viele Anleger ihre Shorts eindecken müssen und ihre Long-Positionen hochfahren. Die Aktienmärkte könnten so nach oben ausbrechen.

Eine negative Überraschung hingegen hätte wenig Bedeutung für die Aktienmärkte, da sich Anleger ja bereits dagegen abgesichert haben. Somit lässt sich festhalten, dass das „Risiko“ auf der Oberseite besteht.

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