Der Goldpreis kletterte am Montagmorgen auf 2.018 US-Dollar, nachdem er in der Vorwoche die 2.000-er Marke zurückerobert hatte. Damit notiert das gelbe Edelmetall nun auf dem höchsten Stand seit einem halben Jahr. Gold beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 2.003,70 US-Dollar pro Unze und einem Wochenplus von 0,9%. Für Auftrieb sorgt weiterhin die Spekulation auf eine Zinswende der Fed. Der Markt erwartet, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus beendet hat und im kommenden Jahr wieder die Zinsen senkt.
Gold-Bullen setzen auf Zinswende
Diese Annahme spiegelt sich ebenfalls im US-Dollar und den Renditen wider, die in den letzten Wochen deutlich nachgegeben haben. Dadurch gewinnt das zinslose Gold wieder an Attraktivität. Die Zentralbanken – sowohl die Fed als auch die EZB – halten zwar noch an ihrem Narrativ „higher for longer“ fest. Doch immer mehr Marktteilnehmer rechnen nun damit, dass die Zinsen 2024 langsam wieder sinken, während die Inflation weiter nachlässt. Der Markt und etliche Analysten erwarten eine erste Zinssenkung im Mai. Im Laufe des Jahres sollen die Zinsen immerhin um insgesamt 100 Basispunkte fallen, so die Einschätzung des Marktes.
Die EZB dürfte dann bald nachziehen, da sie bisher immer dem Weg der Fed folgte. Es gibt gute Gründe für eine Zinswende der Zentralbanken. Einer davon ist der Erfolg im Kampf gegen die Inflation in den USA. Die Währungshüter sind auf dem besten Weg ihr 2%-Ziel weitgehend zu erreichen, ohne dabei die Wirtschaft zu stark abzuwürgen. Zuletzt fiel die Inflationsrate von 3,7 auf 3,2 Prozent im Oktober. Die jüngsten Konjunkturdaten signalisieren zudem ein geringeres Wirtschaftswachstum in 2024. Eine nachlassende Inflation und schwächere Wachstumsaussichten, vor allem aber die galoppierende Verschuldung der USA, sprechen für eine Zinswende der Fed. Historische Daten zeigen indessen, dass sich der Goldpreis in einer Phase sinkender Zinsen, bei einer gleichzeitig abkühlenden Wirtschaft, sehr gut entwickelt.
Ein anderes Bild zeichnet sich in der Eurozone ab: Hier fiel die Inflationsrate von September zu Oktober zwar deutlich von 4,3 auf 2,9 Prozent zurück. Allerdings zeigt sich die Wirtschaft viel schwächer als in den USA, vor allem, weil sich die größte Volkswirtschaft Deutschland in einer Rezession steckt. Angesichts der trüben Aussichten in der Eurozone bahnt sich auch hier eine Zinswende an. Gold könnte also ein gutes Jahr bevorstehen, mit einem Goldpreis, der in Richtung des Allzeithochs tendiert. Kurzfristig scheint das Aufwärtspotenzial aber begrenzt zu sein. Ein nachhaltiger Anstieg über 2.000 Dollar dürfte schwerfallen, solange eine erste Zinssenkung noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Goldpreis: Ausbruch nach oben?
Der Goldpreis hat den hartnäckigen Widerstand bei 2.007 Dollar durchbrochen, womit er zusätzliches Potenzial bis 2.022 USD freigesetzt hat. Sollte Gold auch noch die Hürde bei 2.022 USD nachhaltig überwinden, wären weitere Kursanstiege bis 2.048 USD und höher denkbar. Auf Tagesbasis zeigt sich jedoch eine negative RSI-Divergenz, was etwas zur Vorsicht mahnt. Ein Rückfall unter 2.007 Dollar, könnte auf einen Fehlausbruch hinweisen. Doch solange der Goldpreis über der 20-Tage-Linie (EMA20) bei 1.977 notiert, steht die Gold-Ampel auf Grün.
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