Anleihen

Dax: Der Wall Street hinterher hecheln..

Die Wall Street steigt seit fünf Handels-Tagen - und der Dax hechelt eher kraftlos hinterher. Das hat Gründe..

FMW-Redaktion

Die Wall Street steigt seit fünf Handels-Tagen – und der Dax hechelt eher kraftlos hinterher. Bislang zumindest. Ist es Zufall, dass sich sowhl der Dax als auch der Nikkei schwächer entwickeln als die US-Märkte angesichts der Dollar-Schwäche bzw. der Euro- und Yen-Stärke? Wohl nicht.

Wir haben in den letzten Tagen nun eine Beruhigung gesehen, die Bewegungen an den Märkten sind weniger krass als noch vor einigen Tagen. Man ignoriert schlechte Nachrichten (Anstieg der Inflation bei den US-Verbaucherpreisen und US-Erzeugerpreisen) – das ist ein Zeichen, dass der Markt nach oben will. Zumindest solange, bis man schlechte Nachrichten (wenn sie denn kommen) auf einmal nicht mehr ignorieren kann. Eine schlechte Nachricht etwa wäre der Anstieg auf 3% bei der 10-jährigen US-Staatsanleihe.

Faktisch haben wir eigentlich eine eher negative Grundkonstellation, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt: jedesmal, wenn ein neues Fed-Chef sein Amt antrat, kam es in den dann folgenden sechs Monaten zu Turbulenzen. Jedesmal, wenn die Märkte plötzlich Inflationssorgen bekommen, kam es zu Turbulenzen. Und jede Korrektur seit dem Jahr 2010 dauerte nicht etwa zwei Wochen (vor zwei Wochen begannen die Turbulenzen an der Wall Street mit den US-Arbeitsmarktdaten bzw. den höhren Stundenlöhnen), sondern durchschnittlich eben zwei Monate. Warum sollte es also diesmal so komplett anders sein?

Also bleibt Vorsicht angesagt, die Kuh ist noch lange nicht vom Eis, und es ist gerade der wieder eingekehrte Optimismus, der stutzig machen sollte: in den USA etwa die Sentiment-Daten (etwa AAII) fast schon wieder euphorisch, auch hierzulande sind die Anleger sehr positiv gestimmt (Umfrage der Deutschen Börse).

Noch aber ist im kurzen Zeitfenster der Rally-Modus intakt an der Wall Street – beim Dax jedoch sieht das Bild deutlich trüber aus! Ok: wird sind über den kurzfristigen Abwärtstrend (der derzeit im Bereich der 12300er-Marke verläuft) ausgebrochen. Aber der Dax hat zwei Doppeltops ausgebildet, das erste bei 12650 Punkten, das zweite nun bei 12480 Punkten:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Faktisch muß der Dax über beide Doppel-Tops „drüber“ – je schneller desto besser. Aber das wird alles andere als einfach, zumal der Euro sich anschickt, weiter nach oben auszubrechen (wir dürften zeitnah über den Bereich 1,26 steigen).



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1 Kommentar

  1. Die relative Schwäche des DAX gegenüber dem S&P ist ja kein Tagesphänomen.

    Seit dem Tief in 2009 ist der S&P um 330% gestiegen. Der vergleichbare DAX Kursindex schaffte in der gleichen Zeit (nur) schlappe 185%. Berücksichtigt man, dass gleichzeitig der Euro gegenüber dem Dollar in diesen acht Jahren einen Wertverlust erlitten hat, sieht die Sache noch schlechter für den DAX aus.

    Über die Ursachen lohnt sich nachzudenken. Wird aber nicht gemacht, denn unsere geschäftsführende Kanzlerin ist ja der Meinung, sie habe alles richtig gemacht.

    Der Blick auf den DAX-Kursindex lohnt m.E. noch aus einem anderen Grund: Das sieht im Monatschart nach einem Doppel-Top aus. Das hieße, das Warten auf die berühmte 5 Welle könnte sich als Trugschluss erweisen.

    Für heute sieht es trotzdem nach einem typischen Freitag mit steigenden Kursen aus.

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