Nach dem Schock der US-Inflationsdaten am Dienstag baute der Dax zur Wochenmitte seine Verluste weiter aus. Zwischenzeitlich fiel der Deutsche Aktienindex unter die Marke von 13.000 Punkten, dank der Unterstützung der Wall Street konnte er diese vor Börsenschluss zurückerobern. Unter dem Strich verlor der Leitindex 161 Punkte (1,22 %) auf 13.028 Zähler. Die neu entfachten Zinssorgen nach der Veröffentlichung der US-Inflation haben die Märkte wieder im Griff. Da die bisherigen Zinsanhebungen der US-Notenbank bisher kaum Wirkung zeigen, haben Anleger Angst vor der nächsten Zinskeule. Allerdings dauert es eine gewisse Zeit, bis sich die restriktiven Maßnahmen der Fed im Finanzsystem widerspiegeln.
Umso näher der Fed-Zinsentscheid rückt, desto nervöser dürften die Märkte werden. Bis Freitag stehen die Aktienmärkte zudem im Bann des großen Verfallstags. Vor dem Verfall der Optionen kann noch die ein oder andere Kursschwankung auftreten. Zunächst steht dabei die Marke von 13.000 Punkten im Fokus – das Ringen von Bullen und Bären um die runde Marke geht heute in die nächste Runde.
News und Konjunkturdaten
Neben der Veröffentlichung der europäischen Handelsbilanz stehen ebenfalls spannende Konjunkturdaten in den USA auf der Agenda. Um 11:00 Uhr erscheint zunächst die Handelsbilanz für den Juli. Analysten erwarten hier ein Handelsdefizit von 20 Mrd. Euro, damit würde die Handelsbilanz das neunte Mal in Folge negativ ausfallen. Am Nachmittag um 14:30 Uhr stehen dann gleich mehrere wichtige Konjunkturdaten gleichzeitig auf dem Programm. Das Augenmerk richtet sich sowohl auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch auf den Philly Fed Herstellungsindex und die Einzelhandelsumsätze. Vor allem Letztere könnten Bewegung in die US-Indizes und den Dax bringen. Im Vergleich zum Vormonat erwarten Experten einen Anstieg der Umsätze um 0,2 Prozent. Um 15:15 Uhr folgt schließlich noch die US-Industrieproduktion für August.
Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen
Kann der Dax die Unterstützung bei 13.020 halten, hätte er gute Chancen die Zwischenerholung fortzusetzen. Dafür muss er zuerst den Pivot Punkt bei 13.081 und die Hürde bei 13.099 überwinden. Anschließend könnte er das gestrige Tageshoch 13.192 ins Visier nehmen. Es ist jedoch jederzeit mit einem erneuten Rücksetzer zu rechnen. Erst oberhalb der 13.192 würde sich die Lage etwas aufhellen. Dann könnte der Dax die 13.226 und 13.275 anlaufen. Richtungsweisend ist und bleibt aber der Bereich um die Marke von 13.360.
Unterhalb von 13.020 droht der nächste Rückfall unter die 13.000. Fällt der Dax ebenfalls unter 12.987, dürfte es zu einem Test des gestrigen Tagestiefs bei 12.952 kommen. Ein Bruch des Tiefs bringt den Leitindex zum Gap bei 12.904. Im Bereich zwischen 12.904 und 12.865 hätte er eine weitere Chance auf eine Stabilisierung. Dort befindet sich auch das 78er Retracement. Weitere Unterstützungen liegen bei 12.790 und 12.710/690. Bei einem Rutsch unter 12.690 steigt schließlich die Wahrscheinlichkeit auf einen Test der Verlaufstiefs bei 12.400.
Dax Unterstützungen (US)
13.020 – Horizontale (D1)
13.000 – psychologische Marke
12.952 – Horizontale / Tagestief 14.09.
12.925 – Tagestief 09.09.
12.909/904 – Pivot S1 / Gap 08.09.
12.865 – mehrfache US/WS
12.790 – Horizontale
12.736 – Tagestief 07.09.
12.710/690 – mehrfache US
12.603/617 – Tagestief 01.09. / 05.09.
Dax Widerstände (WS):
13.081 – Pivot Punkt
13.099 – Zwischenhoch
13.192 – Tageshoch 14.09.
13.226 – Zwischenhoch
13.275 – Horizontale
13.335 – 61,8% Retr. (13.574-12.952)
13.360/375 – Bulle-Bär-Zone
13.455 – Verlaufstief 10.08.
12.515 – Horizontale
13.564 – Tageshoch 13.09.
13.629 – Horizontale (D1)
13.745 – mehrfache US/WS (D1)
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Ich darf mal kurz insistieren:
Aus dem Artikel: TS 13028, TH 13192, TT 13952
PP bei mir 13058, entsprechend W1 13163, W2 13298, W3 13404
U1 12922, U2 12817, U3 12682
Wo liegt mein Fehler?
Ist das das Einzige was die Börsenmärkte kennen : Zinsängste ? ich habe vor ganz anderen Entwicklungen Angst. Und zwar wegen Energie und Rohstoffarmut die Folgen einer knackigen Rezession. Aber solche „Kleinigkeiten“ können die Börsianer und Analysten anscheinend nicht stören. Die haben mehr Angst das der Zins zu hoch steigt.
In welcher Blase leben die ? so empfinde ich das wenigstens