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Märkte suchen Orientierung Dax: In dieser Woche ist alles möglich, auch das Gegenteil

Dax: In dieser Woche ist alles möglich, auch das Gegenteil
Dax Richtung. Foto: Olivier-Le-Moal - Freepik.com

Die Ferienzeit neigt sich ihrem Ende zu und ein Großteil der Börsianer könnte allmählich an die Märkte zurückkehren. Das bedeutet auch, dass das Handelsvolumen zunimmt und die Signale klarer werden. Es ist gut möglich, dass sich der Dax und die US-Börsen in der neuen Handelswoche stabilisieren, nachdem sie in der Vorwoche einen Konsolidierungskurs eingeschlagen haben. Zudem dürften neue Inflationsdaten und der Beginn der Berichtssaison in den USA neue Impulse für die Aktienmärkte liefern.

Der Dax hat am Freitag eine wichtige Unterstützungsmarke bei 16.456 Punkten verteidigt und die Chance auf einen Rebound genutzt. Hilfe kam aus den USA, wo die Aktienmärkte nach eher mäßigen Konjunkturdaten die Flucht nach vorne ergriffen, da diese erneut einen Hoffnungsschimmer auf frühere Zinssenkungen der Fed aufkeimen ließen. Der deutsche Leitindex konnte schließlich die Verluste abschütteln und drehte zeitweise sogar leicht ins Plus. Am Ende des Tages reichte es aber nicht ganz, so stand am Ende ein kleines Minus von 23 Punkten (0,14%) bei 16.594 Zählern zu Buche. Auf Wochensicht hat der Dax somit rund ein Prozent nachgegeben.

Warten auf neue Impulse

Von der Jahresendrally der letzten Wochen ist im neuen Jahr nichts mehr zu sehen. Stattdessen weiteten der Dax und die US-Börsen in der ersten Januarwoche ihre Konsolidierung aus. Dabei bestimmt derzeit ein ständiges Auf und Ab den Handel. Händler sollten sich darauf einstellen, dass dies noch etwas anhalten kann. Eine Seitwärts-Range zwischen 16.500 und 16.800 Punkten scheint im kurzen Zeitfenster das präferierte Szenario zu sein. Erst ein nachhaltiger Ausbruch darüber oder darunter würde neue technische Signale auslösen. Ein Rutsch bis auf 16.290 oder gar bis 16.000 Punkte ist nicht ausgeschlossen, aber auch ein neues Allzeithoch könnte anvisiert werden. Ob es im Dax zu einem Ausbruch kommt, hängt unter anderem von wichtigen Konjunkturdaten in dieser Woche ab.

Inflationsdaten im Fokus

Die Inflationsdaten aus Deutschland und der Eurozone zum Ende der letzten Woche haben gezeigt, dass die Inflation wieder anzieht. Für eine Entwarnung an der Inflationsfront ist es also noch zu früh. Die EZB hat bislang keinen Grund, dem Druck der Märkte nachzugeben, die weiterhin massiv auf fallende Zinsen wetten.

In den USA, wo am Donnerstag die Verbraucherpreise für den Dezember im Fokus stehen, könnte der Inflationsdruck auch wieder leicht zugenommen haben. Analysten erwarten eine Teuerung von 3,2 % nach 3,1 % im November. Die Kernrate, ohne Energie und Nahrung, soll dagegen im Jahresvergleich von zuvor 4,0 % auf 3,8 % nachgeben, bleibt für eine baldige Zinswende aber zu hoch. Für das Timing der ersten Zinssenkung wird wichtig sein, dass die Inflation in den USA weiter fällt. Dann wäre der Weg frei für einen Zinsschwenk der US-Notenbank Fed. Eine erneute Abkühlung der Inflation könnte zudem für Zinseuphorie an den US-Aktienmärkten und beim Dax sorgen, was wiederum die Rally neu entfacht.

Konjunkturdaten und Berichtssaison

Hierzulande stehen zum Wochenauftakt vor allem die Daten der deutschen Industrie im Mittelpunkt. Am Montag erscheinen vorbörslich die Auftragseingänge der Industrie für den November. Einen Tag später folgt dann die Industrieproduktion. Die Daten könnten sich zwar zum Vormonat etwas aufhellen, die Industrie bleibt dennoch das Sorgenkind in Deutschland.

Am Ende der Woche richtet sich das Augenmerk dann auf die beginnende Berichtssaison für das abgelaufene Quartal. Den Auftakt machen traditionell die US-Großbanken. So legen am Freitag unter anderem JPMorgan, Bank of America und Citigroup ihre Zahlen vor.

Dax: Fortsetzung der Erholung?

Long: Der Dax konsolidiert die Erholung von Freitag. Um wieder nach oben abzudrehen, sollte er die Unterstützung bei 16.558 halten. Dann wären weitere Erholungsversuche bis 16.626, 16.658/669 und 16.690 denkbar. Das angeschlagene Chartbild hellt sich jedoch erst auf, wenn es zu einer nachhaltigen Rückkehr über 16.700 sowie 16.790 kommt. In diesem Fall könnte das Allzeithoch wieder in Reichweite rücken.

Short: Fällt der Dax unter 16.558 sind weitere Rücksetzer bis 16.535/521 möglich. Hier sollten die Bullen aber allerspätestens eingreifen, ansonsten ist mit weiterer Schwäche zu rechnen. Unter 16.521 dürfte es zu einem erneuten Test der wichtigen Unterstützung im Bereich von 16.456/448 kommen. Optional könnte der deutsche Leitindex sogar bis 16.390 bzw. 16.290/285 absacken, ehe ein starkes bullisches Reversal ansteht.

Dax und US-Börsen auf Konsolidierungskurs - Inflationsdaten und Berichtssaison im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

16.558 – Horizontale

16.529 – ex Rekordhoch

16.501 – Tagestief 04.01.

16.479 – Tagestief 03.01.

16.478 – 127,2 % Ext. (ABC-Korrektur)

16.456 – Horizontale

16.448 – Tagestief 05.12.

16.394/386 – Tagestief 05.12. / 04.12.

16.333 – 161,8 % Ext. (ABC-Korrektur)

16.290 – Allzeithoch 2021

16.215 – Gap 30.11.

Dax Widerstände (WS):

16.626 – vorher US

16.645 – Tageshoch 05.12.

16.688 – Horizontale

16.784/790 – Tageshoch 03.01. / Horizontale

16.866 – Horizontale

16.956 – Trendlinie Broadening Wedge

16.963 – Tageshoch 02.01.

17.003 – Allzeithoch 14.12.

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1 Kommentar

  1. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie Tanja Gönner hat wie ihr Vorgänger Werner Schnappauf Kenntnisse und Erfahrungen als Umweltminister vorzuweisen. Eine Grundlage, sich dafür auszusprechen, daß die rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer dahingehend modifiziert wird, daß auch Flottenerneuerung im Rahmen der Staffelung der Luftverkehrssteuer berücksichtigt wird.

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