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Berichtssaison könnte Rally wieder entfachen Aktienmärkte: Goldman-Stratege erwartet steigende Gewinne und Kurse

Aktienmärkte: Goldman-Stratege erwartet steigende Gewinne und Kurse
Steigende Aktienmärkte. Foto: diloka107 - Freepik.com

Der Start in das neue Jahr ist für die US-Aktienmärkte gründlich in die Hose gegangen. Nicht nur, dass die Weihnachtsrally ausgefallen ist, die Wall Street legte auch noch den schwächsten Jahresauftakt seit fünf Jahren hin. Nach neun grünen Handelswochen in Folge, der längsten Gewinnstrecke seit 2004, hat der US-Leitindex S&P 500 die abgelaufene Handelswoche mit einem Minus beendet. Das ändert aber nichts an der optimistischen Einschätzung eines bekannten Wall Street-Strategen. Die fulminante Rally der letzten Wochen an den Aktienmärkten ist gerade erst zu Ende gegangen, da spricht der Chefstratege von Goldman Sachs schon wieder von steigenden Aktienkursen.

Geht es nach David Kostin von Goldman Sachs, müssen die Anleger nicht lange auf eine Fortsetzung der Rally warten. Seiner Meinung nach könnte die am Freitag beginnende Berichtssaison schon wieder für positive Impulse sorgen. Die Messlatte für die Unternehmen dürfte angesichts der höheren Aktienbewertungen zwar höher liegen, doch Goldman ist davon überzeugt, dass die Gewinnprognose für den S&P 500 weiter ansteigen könnte.

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Goldman: Gewinne der S&P 500-Unternehmen steigen

Laut einem Bericht von Bloomberg, geht Goldman Sachs davon aus, dass die Unternehmen in diesem Jahr ihre Gewinne steigern können. Die US-Unternehmensgewinne könnten 2024 die aktuellen Prognosen übertreffen, angetrieben von einer starken Wirtschaft und sinkenden Zinsen der US-Notenbank Fed, so die Strategen von Goldman Sachs. Das Team um den Chefstrategen für US-Aktien, David Kostin, rechnet damit, dass die Gewinne je Aktie der S&P 500-Unternehmen in diesem Jahr um 5 % auf 237 US-Dollar steigen werden.

Das liegt über dem Median der von Bloomberg erfassten Prognosen der Strategen von 231 Dollar pro Aktie, könnte aber immer noch zu niedrig sein, so die Goldman Sachs-Strategen. „Wir sehen ein Aufwärtspotenzial für unsere EPS-Schätzung (Gewinn je Aktie) aufgrund eines stärkeren US-Wirtschaftswachstums, niedrigerer Zinssätze und eines schwächeren Dollars“, trotz niedrigerer Ölpreise.

Berichtssaison könnte Aktienmärkte antreiben

Mit Blick auf die Gewinne des vierten Quartals 2023, die ab Ende der kommenden Woche veröffentlicht werden, erwarten die Strategen, dass die S&P 500-Unternehmen „insgesamt die Prognosen der Analysten übertreffen werden“, obwohl die Messlatte höher liegt als in den letzten Quartalen.

Die US-Konjunkturdaten sind in den letzten Monaten stark geblieben, trotz der Befürchtungen, dass die Zinserhöhungen der US-Notenbank, die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnten. Gleichzeitig gelang es der Fed die hohe Inflation einzudämmen.

US-Finanzministerin Janet Yellen feiert bereits den Sieg über die Inflation, da der Preisdruck spürbar nachgelassen hat. Sie erklärte am Freitag, dass die US-Wirtschaft eine seltene „weiche Landung“ erreicht hat. Die Anleger an den Finanzmärkten sehen es ähnlich. Futures- und Swap-Händler wetten darauf, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr sechsmal senken wird, beginnend mit einer wahrscheinlichen Senkung um einen Viertelpunkt im März. Die massiven Zinssenkungserwartungen waren auch der Treiber der Aktienmärkte in den letzten Wochen.

Das Signal der Fed für eine baldige Zinswende hat auch den Dollar zu Fall gebracht, was den Aktienmärkten ebenfalls zugute kam.

Goldman hebt S&P 500-Prognose auf 5.100 Punkte

Kostin hob seine Einschätzung des S&P 500 im Dezember an und erhöhte seine Prognose für das Jahresende 2024 auf 5.100 Punkte gegenüber 4.700 Punkten, die er erst im Monat zuvor festgelegt hatte. Er begründete seine Einschätzung damit, dass die Gewinnprognose angesichts der gelockerten finanziellen Bedingungen zu konservativ sein könnte.

Aktienmärkte: S&P 500 Rally in 2023 - Goldman erwartet Fortsetzung
Aktienmärkte: S&P 500 Rally in 2023

Ende 2022 sagte Kostin voraus, dass der S&P 500 bis zum Jahresende 2023 nur wenige Prozent auf 4.000 Punkte zulegen würde. Damit war er einer von vielen Strategen, die falsch lagen und die 24%ige Rallye nicht kommen sahen, die den Leitindex bis zum Jahresende auf 4.769,83 Punkte brachte.

Die Aktienmärkte mussten in der ersten Januarwoche einen Rückschlag hinnehmen. Schuld daran ist auch die jüngste Schwäche der großen Tech-Werte, die im letzten Jahr noch für einen Großteil der Kursgewinne verantwortlich waren. Der S&P 500 ging in der ersten Woche des Jahres 2024 zum ersten Mal seit 10 Wochen zurück und beendete damit die längste Serie von Gewinnen seit fast 20 Jahren.

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

  1. Ich nehme den obigen Bericht zum Anlaß, zu bekräftigen, daß ich die Goldman Sachs-Investmentbanking-Analysten bezichtige, die Entwicklung der Ölindustrie und der Finanzmärkte kompetent zu beurteilen. Wenn sich somit eventuell die genannte Prognose an der Wall Street beispielsweise auf den MDax-Konzern Deutsche Lufthansa AG auswirkt, bezichtige ich die Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition, die wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer erst recht erneut und auch entsprechend erhöhen zu wollen, obwohl dies aufgrund der Tatsache, daß an den Heimatmärkten der Arabische Liga-Luftfahrtallianz Arab Air Carriers Organization keine Luftverkehrssteuer berechnet wird, unfair wäre.

    1. Und dieser luftverkehrspolitische Stümper MdB Alexander Dobrindt lässt im Rahmen der aktuellen Frühjahrsklausur der CSU-Landesgruppe keinerlei politischen Willen erkennen, sich gegen die genannte geplante Steuererhöhung auszusprechen. Und daß, obwohl er in seiner Zeit als Bundesverkehrsminister ein Luftverkehrskonzept zugunsten eines fairen Wettbewerbs auf den Weg brachte.

    2. Nunmehr beabsichtigt die Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition die wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer ab Mai d.J. ein weiteres Mal zu erhöhen. Unsere deutschen Bauern machen es den Lufthanseaten aktuell vor, sich diesbezüglich zu positionieren.

      1. Ministerrat-Staatsministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und FDP-Präside auf Bundesebene Daniela Schmitt stellte im Rahmen eines aktuellen Bürgerdialogs mit der FDP-Mainz fest, daß der Staat von Fall zu Fall durchaus in der Lage ist, schnell zu handeln. In der Tat, man einigte sich schnell, die genannte Steuererhöhung zu beabsichtigen.

        1. Lufthansa-Ceo Carsten Spohr könnte jetzt Industriepräsident Dr. Michael Rogowski als Lobbyisten ganz gut gebrauchen. Letzterer möge in Frieden ruhen.

          1. Ich bin ja bei Ministerpräsident Stephan Weil, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Ministerpräsidentin Anke Rehlinger in Sachen steuerpolitische Rahmenbedingungen für Agrar-Diesel. Allerdings ist mir kein Luftverkehrspolitiker bekannt, der die genannte Erhöhung der Luftverkehrssteuer kritisiert.

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