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Dax: Mehr geht wirklich nicht!

Faktisch gönnen sich die US-Aktienmärkte schon einen Voll-Rausch, bevor die Party überhaupt angefangen hat. Bislang macht der Dax daraus herzlich wenig, es hat noch nicht einmal zu einem neuen Jahreshoch gereicht..

FMW-Redaktion

Also viel mehr geht wirklich nicht: die US-Indizes im Höhenrausch, alle vier Indizes, der S&P500, der Nasdaq Composite, der Dow Jones und der Nebenwerte-Index Russel 2000 mit einem Allzeithoch (das erste Mal seit dem 31. Dezember 1999!). Und bislang macht der Dax daraus herzlich wenig, es hat noch nicht einmal zu einem neuen Jahreshoch gereicht. Dazu noch die US-Futures nach dem gestrigen Handelsschluß der US-Kassamärkte höher – also mehr als eine Steilvorlage!

Auch die asiatischen Märkte robust, nur der Nikkei wegen dem Erdbeben etwas gedämpfter:

Shanghai Composite +0,94%
CSI300 +0,77%
ChiNext +1,01%
Nikkei +0,30%

Der Dax immerhin mit einem Aufwärts-Gap, wenngleich bislang eher noch überschaubar:

dax22-11-16

Im 4-Stunden-Chart wird noch einmal deutlich, dass wir seit August im Grunde in einer Seitwärtsbewegung sind mit Aufs und Abs:

dax22-11-162

Daher kommt ja dieser Zone bei 10800/10835 eine so große Bedeutung zu: gelänge es, darüber hinaus zu steigen, scheint das Feld doch offen, oder? Das ist möglich. Aber eben auch möglich, dass der Dax ein neues Jahreshoch schafft (wenn er es denn endlich mal schafft), um dann wieder abzufallen, mithin also einen Fake-Ausbruch auf der Oberseite hinzulegen.

Was uns an der US-Rally mißfällt ist zunächst einmal das bescheidene Volumen während des Anstiegs. Da werden zudem noch erhoffte Konjunkturimpulse durch Trumps Infratsrukturprogramm eingepreist – und damit Vorschußlorbeeren verteilt, ohne dass man schon absehen kann, wie der Hase wirklich laufen wird. Dazu die Dollar-Stärke, die für die US-Unternehmen ungut ist, die international agieren (also für jene Firmen, die in den maßgeblichen US-Indizes gelistet sind). Dazu die Verteuerung von Geld und Kredit durch den Anstieg der Renditen und des Dollar – all das weist nicht eben darauf hin, dass die Logik der Aktienmärkte nach oben deuten müßte (mittelfristig).

Faktisch gönnen sich die US-Aktienmärkte schon einen Voll-Rausch, bevor die Party überhaupt angefangen hat. Und wie die Party aussehen wird, hat Trump heut Nacht schon einmal verlauten lassen: sofortiger Ausstieg aus TTP (auch als Signal dafür zu werten, dass Trump es mit dem Protektionismus ernst meint), dazu noch die sinnfreie Absicht Trumps, für ein neues Gesetz zwei alte zu annulieren. Hä? Wer jemals mit Verwaltungen zu tun hatte, weiß, dass das absurd ist. Und vor allem: welche Gesetze sollen denn abgeschafft werden? Und warum?

Purer Dilettantismus. Ist es wahrscheinlich, dass sich die Aktienmärkte gut entwickeln werden unter einem US-Präsidenten, der am Montag nicht weiß, was er am Freitag machen wird? Und der am Freitag dann das Gegenteil tut und sagt wie am Montag? Eher nicht.

Aber jetzt ist eben Party-time, Rechnung folgt dann später..



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1 Kommentar

  1. I.
    Ist ja strenggenommen logisch, dass es unmöglich ist, für den DAX, die 10800 zu durchstoßen.
    Überall heißt es, man dürfe erst wieder kaufen, wenn diese Marke nachhaltig nach oben durchbrochen ist.

    Nichts anderes hört man an a l l e n Ecken und Enden
    Wirklich überall. Selbst bei den größten Bullen wie Herr Riße einer ist.
    So gesehen ist der Durchmarsch fast wie ein Sechser im Lotto.

    II.
    Ich hatte verstanden, dass Trump deregulierend wirken möchte. (Es ginge nicht um Gesetzte)
    Dass nur dann eine neue Reglementierung akzeptiert würde, wenn dafür zwei alte fallen würden. Wenn das nicht ginge, gäbe es zumindest keine neue, zusätzlich einengende Maßnahme.

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