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Dax: Reicht Trumps Reality-Show für den Ausbruch? Über lächerliche Kursbewegungen..

Die Märkte spielen in dieser schrägen Reality-Show mit, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man die aktuellen Reaktionen und Verhaltensweisen in nicht allzu ferner Zukunft als ziemlich lächerlich einstufen wird!

Es kommt, wie es kommen mußte: Donald Trump bekommt seinen PR-Erfolg und Kim Yong-un eine bisher nie gekannte Aufmerksamkeit – all das wirkt wie eine schlechte TV-Show. Und der eigenliche Witz daran ist: das ökonomisch völlig bedeutungslose Nordkorea wird auf einmal wichtiger als der schon begonnenen Handelskrieg der großen Industrienationen, bei dem es um viele Milliarden geht – das muß man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen!

Was das Treffen wirklich wert ist, werden wir dann am Freitag sehen: an diesem Tag werden die USA die Strafzölle gegen chinesische Warengruppen konkretisieren (so war zumindest der Plan), und da China Trump diese Show erst ermöglicht hat (Kim Yong-un reiste mit einer chinesischen Regierungsmaschine an, auf der eine große China-Flagge prangte), erwartet Peking eben nun, dass Trump die Sache mit den Strafzöllen doch sein läßt! Wenn nicht, wird das Verhältnis zwischen Trump und Kim sehr schnell wieder abkühlen – und das Treffen sich als das herausstellen, was es ist: eine große Ego-Show zweier Egomanen! Scheinbar ist die Chemie zwischen Trump und Kim besser als die zwischen Trump und den alten „Verbündeten“ der G6-Staaten, für die der US-Präsident (anders als bei Kim) nicht bereit war, ein Abschlußdokument zu unterzeichnen!

Fast noch witziger ist: während der Dax gestern kaum zuckte angesichts der wahrscheinlicher werdenden Zölle auf duetsche Autos in den USA nach dem Desasters des G7-Gipfels, steigt der X-Dax nun fast 100 Punkte an, während die US-Futures etwa da sind, wo sie gestern fast den ganzen Tag handelten. Was aber hat der Dax eigentlich mit Nordkorea zu tun?

Vermutlich sehen wir derzeit schlicht eine Entwicklung, wie sie im Vorfeld großer Verfallstage typisch ist: leicht freundliche Aktienmärkte ohne große Bewegungen. Die großen Player können mit den aktuellen Kursniveaus gut leben und haben kein Interesse daran, dass sich diese Kursniveaus ändern (in diesem Fall wären neue Absicherungsgeschäfte nötig). Und so herrscht eine scheinbar Ruhe, die durchaus verwunderlich ist im Vorfeld so wichtiger Termine wie den Sitzungen der beiden großen Notenbanken.

Aber unter der Oberfläche tut sich etwas: an der Wall Street fällt die Vola nicht mehr, der VIX stieg gestern trotz steigender Aktienmärkte. Das bedeutet faktisch, dass die Nachfrage nach Absicherungsgeschäften steigt, wer sich für einen Kursverfall absichern möchte, muß aufgrund gestigener Nachfrage nun also höhere Prämien bezahlen. Das deutet darauf hin, dass es erst nach dem Verfall wieder rund gehen wird – häufig ist es so, dass erst nach den Verfallsterminen große Bewegungen kommen, vermutlich auch diesmal!

Reicht die Show-Veranstaltung in Singapur aus, den Dax über den neuralgischen Widerstand bei 12920/25 Punkten zu hieven?


(Chart durch anklicken vergrößern)

Wenn der Dax die Widerstandszone 12920/25 nachhaltig überwinden kann, kann und wird die Reise wohl weiter gehen bis zunächst den Schultern der SKS-Formation bei 13035 Punkten.

So oder so: die Märkte spielen in dieser schrägen Reality-Show mit, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man die aktuellen Reaktionen und Verhaltensweisen in nicht allzu ferner Zukunft als ziemlich lächerlich einstufen wird!



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13 Kommentare

  1. Also beim DAX schauts gerade nach ²sell on good news“ aus.

  2. Steigender VIX?

    Sorry lieber Markus, aber das mit dem gestern gestiegenen VIX hast du wohl exklusiv. Hast du da deine eigenen Berechnungen oder wie kommst du zu der Behauptung? Der VIX ist gestern, umgekehrt analog zum steigenden S&P GEFALLEN, so wie es sein soll und richtig ist. Nämlich von ca 12,50 auf ca. 12,30. So zumindest zeigt es die CBOE.

    Mich würde mal interessieren, woher du deine Daten zum VIX beziehst…:-D

    1. @Doktor Allwissend – Mein Verdacht: Kollege Fugmann hat sich ein X für I vormachen lassen. Bzw. umgekehrt.
      Vermutlich VIX mit VXX verwechselt. Kann passieren. Ist ja auch fast dasselbe ;-)
      Volatilität der Optionen und deren Futures und Derivate haben in ihren Abkürzungen immer ein oder mehrere X’se.
      Diese Produkte sind der Mehrzahl des Publikums unverständlich und derjenige, der sie versteht, oder zu verstehen vorgibt, den umstrahlt die Aura des Magischen und des Mystischen.
      Das staunende Publikum ist ergriffen und starr vor Ehrfurcht.
      Manches ist zwar Kokoloris, aber was solls.
      Auf den VIX eine klassische Charttechnik anwenden und aus einem hineingemalten fallenden Dreieck die zwangsläufige Folge des Steigens abzuleiten ist Kokoloris im Quadrat.
      Präsentieren kann man es trotzdem – versteh eh keiner.
      Denn
      „Was Menschen nicht verstehen, glauben sie noch am ehesten“
      Michel Montaigne, 16. Jhdt

      Übrigens: Der VXX ist ein grandioser Signalgeber für kommende Marktbewegungen und darüber hinaus ein grandioses Handelsinstrument um in ruhigen Marktphasen kontinuierlich Geld zu verdienen.
      Stichwort ‚Daily Roll Yield‘
      Unlängst schrieb ein Blogger (Du weisst schon.. Der mit der Okkasions-Gebetsmühle und seinem Papagei.. Halt – das ´war ein Beo)
      von „Grössenwahnsinn“ und was mir einfiele, Herrn Fugmann zu kritisieren ?!
      Heute wird er rufen „Hyybris !!“

      So ganz falsch liegt Herr Fugmann aber doch nicht.
      Ich würde nur statt des VIX den VXX als Kriterium für „Stärke“ oder „Schwäche“ des Marktes hernehmen.
      Aber das Thema führt eindeutig zu weit.
      Es ist so schon hart. Allein der Versuch, den Trading-Gedanken vom Investorenverhalten zu trennen stösst auf völliges Unverständnis.
      Auch regelmässige Hinweise darauf, dass Indizes nur eine Fassade sind und einem Lügengebäude näher stehen, als dem getreuen Abbild des „Marktes“ bringt bestenfalls Kopfschütteln hervor.
      Die jahrzehntelange Gehirnwäsche speziell in Deutschland lässt selbst in diesem Forum fast jeden sich selbstzufrieden in seinem Gefängnis der einzig möglichen Antinomie „Long oder Short“ wohlfühlen.
      Sie geniessen es sogar darinnen gemütlich eingesperrt zu sein.
      Ja, sie bekämpfen mit Vehemenz jeden, der es wagt, die Sinnhaftigkeit des direktionalen Denkens (also entweder Long oder Short) in Frage zu stellen oder gar Alternativen vorzustellen.
      Siehe den Hype um Prognosen – schau, wie sie an Lossless‘ Lippen hängen
      :-)
      Symptomatisch auch das Orthografie-Onanieren.
      Sie zählen Erbsen aus einem geplatzen Sack und streiten sich um jede einzelne.

      Ich staune über Herrn Fugmanns Toleranz. An seiner Stelle hätte ich längst die Nerven verloren und den ganzen Blogkram gelöscht.

      1. @Segler

        Sehr gut, köstlich. Einen schönen Abend noch :-)

      2. @Segler, seien Sie versichert, dass mit der Unterschied zwischen dem VIX und dem VXX geläufig ist! Und Sie müssen auch nicht staunen über meine Toleranz über den „Blogkram“, wie Sie es nennen – das ist doch etwas abwertend gegenüber Anderen. Etwas Demut täte auch Ihnen sehr gut, lieber Segler..

        1. Seit der @Segler bei ein paar Bar Druck unter Wasser erlebt hat, scheint er an der Oberfläche bei Normaldruck vollständig schwerelos zu sein, wie er es zuvor nur nach einigen Segelflügen weit darüber war.
          Anstand, Demut, Toleranz und Akzeptanz wurden seit April 2018 entweder auf ein Minimum komprimiert und harren noch der Dekomprimierung, oder die Trauer ob faszinierender, demnächst aussterbender Riffe und Lagunen beeinflusst seither seine Denkweise. Sein mesolimbisches System, die Dopaminproduktion, die Neurotransmitter, alles scheint noch unter dem Einfluss dieses prägenden Urlaubes zu stehen.
          @Segler, kehren Sie bitte wieder zurück zum gewohnten Niveau, aus diesem Ihren Kommentar trieft leider nur die pure Überheblichkeit und Intoleranz. Das haben Sie mit Ihrem Wissen und Ihrer Kompetenz wirklich nicht nötig.

        2. @Herrn Fugmann – Aus Unmut wuchs Frustration. Aus Frustration wuchs Aggression. Aus Aggression wuchs Übermut. Nun fordern Sie Demut.
          Auf Deutsch:
          Ich schätze Ihre Arbeit und Ihre Art, die börsenrelevanten Dinge dieser Welt zu verarbeiten, sie in Worte und in Videos zu fassen.
          Ich schätze Sie.
          Und Sie wissen das.
          Nicht nur „schätzen“,
          Ich habe sehr grossen Respekt vor Ihrer umfangreichen Arbeit.
          Das meine ich ernst.
          Nach so vielen Jahren eigener Recherchen und Kommentaren (bis zurück zum Börsencrash 1987 und „Russlandkrise“) weiss ich nur zu gut, wie mühsam, wie anstrengend Journalismus sein kann.
          Ich kann Sie sehr gut verstehen.
          Haben doch auch mich kleinkarierte Kritteleien,spitzfindinge Nickeleien oder endlose und unsägliche Diskussionen über Tippfehler
          an den Rand des Haareraufens und letzlich zum Aufgeben gebracht.

          Wenn nun in Ihrem Forum eine solche kleinkarierte, kleingeistige, bornierte Diskussion über Buchstaben und Kommata ausufert, dann möchte ich Ihnen auf meine Art beistehen.
          Sie reissen sich für die Leser/Hörer „den Arsch auf“ – und was ist der Dank ??
          Diskussionen über Tippfehler !
          An Ihrer Stelle würde ich das Kotzen kriegen.
          Sie schreiben, dass ich nicht staunen muss über Ihre Toleranz – ich tue es trotzdem. Ihre Nerven hätte ich nicht.
          Wie gesagt – diesen (Blog)Kram hätte ich an Ihrer Stelle gelöscht
          Es tut niemandem gut. Weder Ihnen, noch Ihrer Seite, noch mir.
          Meine flapsig hingeschriebene Kritik hat Sie erschreckt.
          Nicht falsch verstehen –
          Ein Blog mit konstruktiven Beiträgen ist etwas wunderbares.
          Er regt zum Denken an, provoziert Widersprüche, entlarvt, regt an, bringt voran.
          Aber Tippfehlernörgeleien tolerieren ? – Nein danke.

          Demut – Oh Gott. Demut ist ein grosses Wort
          Demut empfinde ich gegenüber einer weit grösseren Kraft.
          Man mag es den Schöpfer nennen, oder Gott, oder Allah oder Jahwe oder Manitou.
          Demut gegenüber Blog-Postern ?
          Mensch Fugmann, wir treffen uns mal in Hamburg, gehen zum guten Italiener und machen uns einen guten Abend.

          Das Büßergewand werfe ich über, wenn wir im Cuneo oder beim Corny Littmann zuviel Vino verdiskutiert haben.
          Ob ich anschliessend nach Canossa zu Kreuze kreuche, diskutieren wir am folgenden Frühstücksmorgen auf dem Fischmarkt bei den Landungsbrücken.

          Und die Story mit dem Vix und seinen Derivaten ..
          kein Stress – das kriegen wir auch noch hin
          beste ostfriesisch-helvetische Grüsse

      3. Lieber Herr Segler,

        wenn ich Sie richtig verstehe sagen Sie, dass das Handeln auf steigende oder fallende Kurse eigentlich Kokolores ist. Nun, wenn ich richtig im Bilde bin, handeln etwa 99,999 % der Marktteilnehmer nach diesem Ansatz – darunter wohl auch viele Profis. Mag ja sein, dass das Handeln der Volatilität das Nonplusultra ist, aber das scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein, die nur einem kleinen erlauchten Kreis zugänglich ist. Wo kann man darüber schon was im Internet finden – vor allem in deutscher Sprache? Außer Ihren Posts ist mir da noch nie etwas begegnet. Und ihren diesbezüglichen Ausführungen können ja nur Profis folgen. Schreiben Sie doch mal was für Anfänger – der Erfolg würde Ihnen wohl sicher sein.

        Und wenn Ihnen steigende oder fallende Kurse so egal sind, warum

        – betonen Sie, dass sie Ende Januar den Kursrückgang aufgrund bestimmter Indikatoren erahnt haben, und entsprechende Long-Positionen geschlossen haben?
        – Sie an der Prognostizierung eines größeren Absturzes an der Börse interessiert sind, und nach entsprechenden Indikatoren Ausschau halten?

        Übrigens kann man auch mit einer „Long/Short-Strategie“ an der Börse Geld verdienen, wie ja unzählige „Profis“ bewiesen haben. Vielleicht nicht so gewaltig wie beim Volatilitäts-Handel, aber für Otto Normalverbraucher durchaus ausreichend.

        Danke für eine Antwort & schöne Grüße

        1. Wenn Sie selber schreiben, dass es für den „Normalverbraucher“ reicht, preisbasiert zu handeln, wie kommen Sie darauf, dass die Übersetzung bzw. Aufbereitung der komplexen volumenbasierten Literatur erfolgsversprechend wäre? Wer will das lesen oder erst kaufen? Und das Ganze „für Anfänger“ und „in deutscher Sprache“… Jawohl! Kuchen dazu? Oder ein Hörbuch gefällig?

          Aber ok, vielleicht ist wirklich Bedarf da. Ich kann die vielzitierten Standardwerke z.B. von Dalton übersetzen, @tm wird korrekturlesen :-) und der Segler liefert die Praxisbeispiele. :-D
          Es soll wie bei Elon funktionieren, zuerst eine kleine Anzahlung, dann wird mit der „Produktion“ begonnen. Kennt ja jeder schon ;-)

          Wer ist dabei? Sie, Lausi?

          1. Sie wissen ja, Petkov, Deutsche sind schrecklich faul, und lieben es gar nicht Bücher in einer fremden Sprache zu lesen – erst recht nicht, wenn es dabei um hochkomplexe Sachverhalte geht.

            Man kann sich ja schon fragen, warum nur so wenig Leute auf den Vola- und Volumen-Handel „abfahren“, obwohl es sich dabei um eine anscheinend so erfolgreiche Methode handelt. Deutsche, die mit Traden Geld verdienen wollen, wird es ja genug geben. Ich vermute mal, dass das mehrere Gründe haben könnte: 1) Bevor man überhaupt die ersten Schritte damit machen kann, muss man sich erst mal zeit- und arbeitsintensiv in eine hochkomplizierte Materie einarbeiten – und das auch noch auf Englisch! 2) Man muss ein entsprechendes Geldpolster (> 20.000 €) dafür haben. 3) Warum neues Terrain betreten, was auch noch mit viel Arbeit und Risiko behaftet ist, wenn man es sich mit Charttechnik & Co. halbwegs komfortabel eingerichtet hat.

            Mein Vorschlag: Einfach mal einen „Schnupperkurs“ anbieten, oder ein dünnes Büchlein mit dem Titel „Einführung in den Vola- & Volumenhandel für Anfänger“. Wenn die Leute dann Blut geleckt haben, könnte die Sache wie eine Tesla-Rakete abgehen. Fugmann spendiert dann auch bestimmt eine Runde Kuchen :-)

  3. Aktuell sieht es nach einem erneuten Scheitern aus. Das wäre sehr schlecht für den Dax.

  4. @M.Fugmann, das mit der Demut haben Sie gut gesagt.Der liebe Herr , der sich so gerne von allen Andern abhebt, sollte wieder einmal seine Meinung vom 26.1. abhören, wo er die auf den Tag genaue Superprognose von FMW ( Wir haben ein Verkaufssignal) auch kritisch kommentierte.

  5. Muss man Volatilität handeln? Sind doch schon Aktien u.Optionen ,Währungen oder Rohöl kurzfristig so unberechenbar zu den Fundamentaldaten ,dass ich zumindest diese Anlageklasse den Profis überlasse, die hochspekulativ mit fremden Geldern ihre Spiele treiben.Zudem korrelieren diese Produkte sehr stark mit Aktien u.Optionen,also kann man ebensogut diese schon unberechenbaren Produkte handeln.
    Wenn auf dieser Plattform einer meint, er sei der Einzige der dieses Produkt versteht u. wenn man seine Ansichten zur jetzigen Börsenlage hört, denke ich das er auch dort nicht so erfolgreich ist ,wie er vorgibt.
    Für mich ist einer der besten handelbaren Produkte der US – T–Bond , der hat immer noch einen gewissen Bezug zu den fundamentalen Daten, ist nicht so sprunghaft u. bewegt sich schön in einem Kanal von 3–5 Punkten.Einzig beim QE haben mich die Kurstreiber der Notenbanken auf dem falschen Fuss erwischt.

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