Nach dem erneut gescheiterten Versuch, über den Widerstand bei rund 16.800 Punkten auszubrechen, legte der Dax am Montag den Rückwärtsgang ein. Die schwache Vorbörse deutet an, dass der Index im heutigen Handel noch tiefer abrutschen könnte. Die deutschen Aktien beendeten ihren jüngsten Anstieg, da die schwachen Daten zur deutschen Wirtschaft die Stimmung der Anleger belasteten. Die frühen Gewinne gab der deutsche Leitindex vollständig ab und rutschte schließlich ins Minus. Ohne die US-Börsen, die aufgrund eines Feiertags geschlossen blieben, fehlte es an frischen Impulsen. So beendete der Dax den Handelstag mit einem moderaten Minus von 82 Punkten (0,49%) bei 16.622 Zählern.
Nachbörslich setzte sich der Sinkflug jedoch fort, sodass am Dienstag ein Abwärts-Gap zum Handelsstart droht. Es bleibt indessen die Hoffnung, dass die – zumindest in den USA – so langsam an Fahrt aufnehmende Berichtssaison der Unternehmen neue Akzente setzen kann. Die jüngste Sentiment-Analyse zeigt, dass die Dax-Anleger vorsichtig bleiben. Eine Mehrheit der Anleger rechnet weiterhin mit einem ausgeprägten Rückschlag und haben sich dementsprechend positioniert. Die Absicherungen könnten wiederum wie ein Auffangnetz fungieren und eine kräftige Korrektur abfedern.
Starke Rückschläge im Dax sind aus Sicht der Markttechnik also eher unwahrscheinlich. Die „Gefahr“ der Überraschung liegt angesichts des Sentiments eher auf der Oberseite. Aus charttechnischer Sicht gilt es indessen die Handelsspanne zwischen 16.450 und 16.840 Punkten zu beachten, in der sich der Dax die meiste Zeit seit Jahresbeginn bewegt hat. Erst ein Ausbruch aus der Range wird über den weiteren Kursverlauf entscheiden.
Konjunkturdaten
Vorbörslich könnte die Zweitveröffentlichung der deutschen Verbraucherpreise für Dezember Einfluss auf das Geschehen im Dax nehmen. Analysten erwarten wie zuvor eine Teuerungsrate von 3,7% zum Vorjahresmonat. Um 11:00 Uhr blicken die Händler dann gespannt auf die ZEW-Konjunkturerwartungen für Januar. Laut den Konsensschätzungen dürfte der mit 12,7 weiterhin auf niedrigem Niveau notieren (vorher 12,8). Am Nachmittag erscheint um 14:30 Uhr in den USA zudem noch der NY Empire State Herstellungsindex (Jan).
Die Berichtssaison in den USA setzt sich heute mit weiteren Zahlen der US-Großbanken fort. Im Laufe des Tages öffnen Goldman Sachs sowie Morgan Stanley ihre Bücher.
Dax: Fortsetzung der Erholung?
Long: Der Dax notiert im vorbörslichen Handel deutlich tiefer. Er steuert auf das Gap bei 16.547 und das Vorwochentief bei 16.541 zu. Eine weitere wichtige Unterstützungszone liegt im Bereich von 16.517/500. Aus Sicht der Bullen sollte der Index an eine dieser Marken drehen, um die Seitwärtsphase zu verlängern. Andernfalls dürfte es zum Test des Tiefs bei 16.448 kommen. Auf der Oberseite befinden sich erste Hürden bei 16.593 und 16.620/630. Darüber könnte sich dann Erholungspotenzial bis 16.688/700 ergeben.
Short: Kann sich der Dax nicht im Bereich von 16.500 oder 16.450 stabilisieren, droht der Bruch der Range-Unterkante. Damit würde das nächste Warnsignal ausgelöst werden. Tiefere Kurse dürften die Folge sein. Zunächst wäre ein Rutsch in Richtung 16.393 wahrscheinlich. Hier könnte es zu einer Gegenbewegung kommen. Doch im späteren Verlauf drohen weitere Rücksetzer bis 16.290 und tiefer.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
16.547 – Gap 11.01.
16.541 – Tagestief 11.01.
16.517 – Tagestief 08.01.
16.501 – Tagestief 04.01.
16.448/456 – Tagestief 05.12. / Horizontale
16.394/386 – Tagestief 05.12. / 04.12.
16.333 – 161,8 % Ext. (ABC-Korrektur)
16.290 – Allzeithoch 2021
16.215 – Gap 30.11.
Dax Widerstände (WS):
16.593 – Zwischenhoch
16.620/30 – WS-Zone
16.688 – Horizontale
16.736 – Tageshoch 15.01.
16.784/790 – Tageshoch 03.01. / Horizontale
16.839 – Tageshoch 11.01.
16.866 – Horizontale
16.963 – Tageshoch 02.01.
16.971 – Trendlinie Broadening Wedge
17.003 – Allzeithoch 14.12.
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