Der DAX ist in der letzten Woche nochmals angestiegen. Die Hoffnung auf eine moderatere Gangart der Fed wurde diese Woche durch das Fed-Protokoll der Novembersitzung nochmals gestärkt. Das Risiko besteht an der Oberseite, schrieb ich vor einer Woche. Und so passt die Entwicklung weiterhin zu den Ergebnissen unserer Sentiment-Analyse der vergangenen Wochen. Schauen wir mal, wie es weiter geht.
DAX: Stimmung nahe an Euphorie
Das Anlegersentiment ist auf 3,9% angestiegen (Vorwoche 2,7) und nähert sich damit dem Bereich der Euphorie (ab 4%). Die Selbstzufriedenheit ist auf 1,5% gestiegen. Nach Monaten der Verunsicherung etabliert sich nun langsam so etwas wie Selbstzufriedenheit unter den Anlegern beim DAX.
Doch die Erwartungshaltung bleibt gedämpft. Der Zukunftsoptimismus für den DAX notiert bei -0,4% und sollte daher Zukunftspessimismus genannt werden. Skepsis dominiert weiterhin die Köpfe der Anleger.
Und so ist auch die Investitionsbereitschaft wieder auf 1,2% zurück gegangen (Vorwoche 2,2%). Anleger werden vorsichtiger.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger bleibt mit einem Wert von -14 extrem negativ, die Kursgewinne der vergangenen Wochen werden intensiv abgesichert. Gegen einen Rückschlag sind Privatanleger gut gewappnet.
Ganz anders verhalten sich die Profis, die sich über die Eurex absichern: Das Put/Call-Verhältnis ist auf 0,9% gefallen, es werden deutlich mehr Call-Optionen gekauft was für eine optimistische Haltung der institutionellen Anleger spricht.
Auch in den USA ist das Put/Call-Verhältnis rückläufig und zeigt den zunehmenden Optimismus. US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote auf 65% angehoben, noch vor sieben Wochen stand die Investitionsquote bei nur 13%.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger steht bei -7%, weiterhin 40% der Anleger sind pessimistisch eingestellt während nur noch 29% bullisch sind (Vorwoche 34%). Bei den US-Privatanlegern dominiert also ebenfalls die Skepsis, während bei den Profis die Zuversicht steigt.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 64% moderate Gier an.
Interpretation der Stimmung im DAX
Auffällig ist die Stimmungskluft zwischen privaten und institutionellen Anlegern. Sowohl in den USA, als auch hierzulande können Privatanleger die Kursgewinne der vergangenen Wochen kaum glauben und sichern ihre erzielten Gewinne ab. Die Profis hingegen gehen von einer nachhaltigen Trendwende aus und positionieren sich zunehmend bullisch.
Die Skepsis der Privatanleger wirkt wie ein Sicherungsnetz unter den Kursen des DAX. Während institutionelle Anleger versuchen, ihre Investitionsquoten zu erhöhen, nutzen private Anleger jeden Rückschlag zum Eindecken ihrer Absicherungspositionen. Somit bleibt die Rally weiterhin intakt.
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