Richtungsentscheidung abwarten Dax stagniert: Immer noch keine Weihnachtsrally in Sicht

Der Einbruch an der Wall Street am Mittwochabend hat den Dax im gestrigen Handel in Mitleidenschaft gezogen. Der deutsche Leitindex eröffnete tiefer und konnte seine außerbörslichen Verluste im Laufe des Tages nicht gänzlich aufholen. Dementsprechend beendete er den Handelstag mit einem moderaten Minus von 45 Punkten (0,27%) bei 16.687 Zählern. Die Weihnachtsrally will einfach nicht in Schwung kommen. Stattdessen rückt die Marke von 17.000 Punkten in immer weitere Ferne, während der Index sich seinem ehemaligen Allzeithoch bei 16.529 Zählern annähert. Ein Backtest der Ausbruchsmarke ist weiterhin ein mögliches Szenario.

Allerdings beginnt nun auch die saisonal gute Phase, in der es üblicherweise zu einer Weihnachtsrally kommt. Doch angesichts der fulminanten Rally in den letzten sieben Wochen, die dem Dax ein Plus von 16 % beschert hat, könnte die Santa-Rally dieses Jahr ins Wasser fallen. Trotz der aktuellen Schwächephase liegt das Plus in diesem Jahr derzeit immer noch bei rund 20 Prozent. Anleger haben zwar schon ein paar Gewinne mitgenommen, das hat aber bisher nicht ausgereicht, um die überkaufte Lage abzubauen. Der Dax könnte seine Seitwärtsbewegung noch etwas fortsetzen, bevor es zu einer Richtungsentscheidung kommt.

Konjunkturdaten

Zum Abschluss der Woche stehen in den USA nochmal ein paar spannende Daten auf der Agenda. Der Fokus richtet sich dabei besonders auf das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, die PCE-Preisdaten (14:30 Uhr). Analysten erwarten im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang der PCE-Kernrate im November auf 3,4% gegenüber 3,5 %. Zeitgleich werden außerdem die Auftragseingänge für langlebige Güter veröffentlicht. Um 16:00 Uhr folgen dann noch die Konsumentenerwartungen und das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan. Die Stimmungsdaten dürften sich laut der Konsensschätzung zum Vormonat aufhellen.

Dax: Weihnachtsrally kommt nicht in Schwung

Long: Der Dax hängt weiterhin in einer Seitwärtsphase fest, diese hat sich zuletzt noch weiter verengt. Auf der Unterseite stützt der Bereich um 16.620 und oben bremst ihn die 16.800 aus. Solange er sein Doppeltief bei 16.624 verteidigt, könnte es erneut in Richtung 16.736 und 16.750/755 gehen. In der Zone zwischen 16.779 und 16.800 liegt aber derzeit der Deckel drauf.

Short: Es besteht weiterhin die Chance auf eine zweite Abwärtswelle in Richtung 16.529 und tiefer. Dafür müsste der Dax jedoch sein Doppeltief bei 16.624 durchbrechen. Fällt er auch unter 16.593, dann könnte er Kurs auf sein ehemaliges Allzeithoch bei 16.529 nehmen. Hier ist zunächst mit einer Reaktion zu rechnen. In der kommenden Woche wären dann weitere Kursabgaben bis 16.400/300 möglich. Es hängt jetzt davon ab, ob die Weihnachtsrally nochmal Fahrt aufnimmt.

Zur Info: In der kurzen Weihnachtswoche gibt es keinen täglichen Dax-Ausblick – weiter geht es am 2. Januar. Ich wünsche Ihnen besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

16.624 – Tagestief 18.12. / 21.12.

16.595/592 – Tagestief 07.12. / Horizontale

16.528 – ex Rekordhoch

16.456 – Horizontale

16.394/386 – Tagestief 05.12. / 04.12.

16.290/285 – ex Allzeithoch

Dax Widerstände (WS):

16.708 – Tageshoch 22.12.

16.733 – Gap 20.12.

16.750 – Tageshoch 19.12.

16.786 – 61,8% Retracement

16.789 – Tageshoch 20.12.

16.855 – Horizontale

16.890 – Tageshoch 15.12.

16.902 – Trendlinie Broadening Wedge

16.952 – 161,8% Extension

17.003 – Allzeithoch 14.12.

17.062 – 261,8 % Extension

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.