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Dax-Stimmung: Ist die Euphorie der Grund für die Schwäche gewesen?

Bekanntlich hat der Dax in den letzen Tagen Federn lassen müssen - es ging vom Allzeithoch bei 13537 Punkten runter bis 12850 Punkte, bevor heute nun eine deutliche Erholung einsetzt. Warum aber ging es so stark nach unten? Ein Grund dafür düfte sein: die Euphorie war zu groß! Die Rettung der Bullen aber kommt wahrscheinlich aus den USA..

FMW-Redaktion

Bekanntlich hat der Dax in den letzen Tagen Federn lassen müssen – es ging vom Allzeithoch bei 13537 Punkten runter bis 12850 Punkte, bevor heute nun eine deutliche Erholung einsetzt. Warum aber ging es so stark nach unten? Ein Grund dafür düfte sein: die Euphorie war zu groß, fast alle waren schon drin, sodass dann die Käufer fehlten – während gelichzeitg die Stops der auf der Long-Seite Positionierten gezogen wurden.

Dass die Stimmung schlicht zu euphorisch war, verdeutlichen die Ergebnisse der Stimmungs-Umfrage der Deutschen Börse! Demnach stieg der Antiel der Bullen bei den Profi-Investoren um satte +16% zur Vorwoche auf nun 57%, bei den Privatanlegern um +10% auf 56%. All das ging vor allem auf Kosten des Bären-Lagers, das bei den Profis heftige -19% auf nun nur noch 22% einbüßte, bei den Privaten sind nur 26% bärisch (-3% zur Vorwoche). Neutral waren laut Umfrage 21% bei den Profis (+3%) und 18% bei den Privatanlegern.

Solche eindeutigen Werte sind natürlich eher kontraindikatoeisch zu interpretieren – das sieht auch Joachim Goldberg so:

„..der Börse Frankfurt Sentiment Index ist wie Phönix aus der Asche auf einen Stand von +35 Punkte hochgeschnellt und liegt damit auf dem höchsten Stand des Jahres – zuletzt hatten wir einen höheren Indexstand am 7. Dezember 2016 notiert. Müßig zu sagen, dass viele institutionelle Investoren den Kursrückgang des DAX in großem Stil zu Rückkäufen genutzt haben, denn endlich dürfte sich für viele Akteure ein nennenswertes, „relativ“ günstiges Einstiegsniveau in diesem Jahr geboten haben. Fast ein Fünftel aller Befragten hat nämlich das Bärenlager verlassen und über 80 Prozent dieser Gruppe hat sich direkt auf die Bullenseite begeben.“

Aufgrund der Daten vermutet Goldberg, dass die Jahresendrally ausbleiben könnte:

„Per Saldo stehen den heimischen Aktienkäufern internationale Kapitalabflüsse gegenüber – eine Kombination, die uns zu denken gibt. Damit ist das Risiko, dass, was jetzt noch als Schnäppchen erscheint, sich später als zu teuer herausstellen könnte, relativ hoch. Zumindest werden Erholungen des Börsenbarometers durch spätere Abgaben der heutigen Käufer begrenzt, sobald diese wieder ihre Einstandspreise nach der Verlustphase sehen. Sollte der DAX durch Kapitalabflüsse weiter unter Druck geraten, stünde zumindest seit der heutigen Ergebung nicht genügend Nachfrage zur Verfügung, um diese aufzufangen. So scheint die Gefahr nicht unerheblich, dass die von vielen beschworene Jahresschlussrallye zumindest in diesem Jahr ausbleiben könnte.“

In den USA ist das Bild bei den Privatanlegern übrigens ganz anders – und das könnte den hemischen Dax-Bullen wieder Hoffnung geben! Laut AAII-Umfrage nämlich sind bei den amerikanischen Privatinvestoren die Bullen inzwischen die kleinste Gruppe mit nur noch 29,3% (-15,8% zur Vorwoche), während die Bären auf 35,2% kommen (+12,1%), knapp hinter den Neutralen mit 35,4% (+3,6%).

Zum heimischen Stimmungsbild Joachim Goldberg im Video:


Zu viele Bullen auf zu wenig Raum?
Statue von Arturo Di Modica nahe der Wall Street in New York City
Foto von Andreas Horstmann/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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