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Warum Anstiege schwierig werden Dax Stimmung: Optimismus – aber zu wenig Cash um Aktien zu kaufen

DAX Optimismus Cash

Puh, als Wechselbad der Gefühle würde ich die Sommermonate beschreiben – in der abgelaufenen Woche kam nochmal alles zusammen: Der DAX rutschte ab und drohte, gen Süden auszubrechen. Nach dem Zinsentscheid der EZB spurtete der Index an die obere Begrenzung der Sommerschwankungen, ohne endlich eine Richtungsentscheidung zu treffen.

DAX: Viel Optimsimus, aber zu wenig Cash um Aktien zu kaufen

Das Anlegersentiment hat sich entsprechend aufgehellt. Nach -3,3% in der Vorwoche steht es nun bei +1,3%. So häufig, wie der DAX in den vergangenen Monaten seine untere Handelsspanne von 15.500 und seine obere bei knapp über 16.000 Punkten besuchte, so häufig sprang auch die Anlegerstimmung hin und her. Wobei Partystimmung niemals erreicht wurde, zweimal hingegen war Angst und Panik zu erkennen.

Die große Verunsicherung der Vorwoche (-3,2%) ist diese Woche verflogen (-0,1%). Mangels Richtungsentscheidung sind unsere Umfrageteilnehmer zwar erleichtert, dass die untere Unterstützung beim DAX gehalten hat. Doch wirklich zufrieden mit ihren Aktienpositionierungen sind sie noch nicht.

Die Zukunftserwartung bleibt mit einem Wert von +3,6% überwiegend bullish. Die Richtungsentscheidung, die noch nicht gefallen ist, wird nach Ansicht der meisten Anleger gen Norden ausfallen.

Entsprechend ist die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +2,3% sehr groß.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger pendelt weiterhin um die Nulllinie. Die in die DAX-Rally der ersten Jahreshälfte hinein aufgebauten Absicherungspositionen wurden im Sommer abgebaut, nun warten Anleger leicht bullish positioniert auf eine Richtungsentscheidung.

Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, weisen mit einem Put/Call-Verhältnis von 1,4% eine neutrale Positionierung aus. In den USA ist das Put/Call-Verhältnis in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen und deutet auf eine zunehmend defensive Positionierung der dortigen Anleger. Es werden vermehrt Put-Absicherungen gekauft.

Auch die US-Fondsmanager zeigen sich mit einer Investitionsquote von nur 58% eher vorsichtig.

Die Bulle/Bär-Differenz bei US-Privatanlegern steht bei 5% vergleichsweise neutral. 34% Bullen stehen 29% Bären gegenüber. Das größte Lager ist das der neutral eingestellten Anleger mit 36%.

Auch der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt eine neutrale Marktverfassung an.

Interpretation der DAX-Stimmung

Das Anlegersentiment gibt überwiegend ein neutrales Bild ab. Dort passt auch das vorläufige Ergebnis unseres animusX-Indikators der Cashquote hinein: Nur viermal saßen unsere Umfrageteilnehmer in den vergangenen 16 Jahren auf weniger Cash als heute. Das war einmal im Jahr 2013 der Fall und dreimal im Jahr 2021. Jeweils folgte eine anhaltende Seitwärtsbewegung im DAX.

Ich würde das Bild wie folgt interpretieren: Die Katastrophe, die Rezession, eine Ausweitung des Krieges Russlands gegen die Ukraine, eine Zuspitzung des Konfliktes zwischen China und den USA, etc. bleibt aus. Die negativen Entwicklungen der vergangenen Jahre haben die Anleger so stark belastet, dass eine weitere Eskalation der Katastrophen kaum mehr möglich ist. Ein Aktienmarktcrash könnte folglich ausbleiben.

Doch auch ein Ausbrechen der Aktienmärkte gen Norden mit neuen Allzeithochs ist der heutigen Stimmungserhebung zufolge in den kommenden Monaten nicht unbedingt zu erwarten. Die Investitionsquote ist zu hoch, es gibt kaum noch Cash, mit dem weitere Aktien gekauft werden könnten. Zumindest in Deutschland. Ein Impuls müsste aus dem Ausland kommen, doch auch der ist aufgrund der ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung im Euroland eher unwahrscheinlich.

So könnte sich die Verschnaufpause der vergangenen Monate, die sich der DAX nach der fulminanten Rallye von Oktober 2022 bis in den April des laufenden Jahres hinein mehr als verdient hatte, zu einer nervenzehrenden Patt-Situation führen.

Hinweis: „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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