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Dax-Stimmung: Profis nehmen Chips vom Tisch, Private bleiben drin

Der Ausbruch des Dax über den Widerstand bei 10500 Punkten hat die Profi-Investoren deutlich skeptischer werden lassen - Privatinvestoren bleibe entspannt..

FMW-Redaktion

Der Ausbruch des Dax über den Widerstand bei 10500 Punkten hat die Profi-Investoren deutlich skeptischer werden lassen – das zeigt die neueste Umfrage der Deutschen Börse. Demnach haben die Profis ihre Einstellung geändert und sind deutlich skeptischer geworden. So lichtete sich das Lager der Bullen um kräftige 12% auf nun nur noch 36% – und damit führen nun die Bären das Feld an, dessen Lager sogar 13% zulegen kann auf nun 44%. Neutral sind 20% (-1% zur Vorwoche).

Was ist da los? Joachim Goldberg analysiert das Ergebnis unter dem Titel „Angst vor der Hausse“ so:

„Würde man allein die Stimmungswechsel der von uns befragten mittelfristig orientierten Anlegern als Maßstab für die Volatilität des DAX anlegen, müsste es seit Mitte vergangener Woche im Handel hoch hergegangen sein. Denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich um 25 Punkte auf einen Stand von -8 Punkten abgeschwächt. Dabei hat sich beim DAX seit unserer vergangenen Befragung gar nicht viel getan: Er konnte in der Spitze gerade einmal um etwas mehr als 1 Prozent zulegen.
Trotzdem sahen sich per Saldo mehr als 10 Prozent der von uns befragten Investoren zu einer 180-Grad-Wende veranlasst: Erneut sind aus Optimisten wieder Pessimisten geworden. Einen so deutlichen Umschwung innerhalb einer Woche registrieren wir nun bereits zum vierten Male hintereinander, obgleich der DAX während desselben Zeitraums bei reiner Punktbetrachtung 6,4 Prozent an Wert gewonnen hat.
Offensichtlich scheinen sich viele Akteure mit festen Aktienkursen dies- und jenseits des Atlantiks – in der vorangegangenen Woche hatten die drei US-Indices Dow Jones, S&P 500 und der Nasdaq Composite allesamt neue Allzeithochs markiert – nicht ganz wohl zu fühlen (..).
Für uns scheint es sich vielmehr so zu verhalten, als ob man sich – zumindest innerhalb dieser aktiven Gruppe von etwas mehr als einem Zehntel unserer Befragten – angesichts der Höhenluft, in deren Genuss der DAX unlängst gelangte, bereits mit relativ kleinen Kursgewinnen zufriedengibt.“

Anders dagegen das Bild bei den Privatinvestoren, die mit einem Bullen-Anteil von 44% (-1% zur Vorwoche) weiiter optimistisch bleiben. Die minimale Abwanderung dieser 1% aus dem Bullen-Lager kommt den Neutralen zugute, die nun 16% der Anleger stellen, während der Anteil der Bären unverändert bleibt bei 40%.

Im kurzen Zeitfenster scheinen die Profis mit ihrer Skepsis Recht behalten zu haben, wie der Kursverlauf von gestern zeigt. Wenn der Dax die steile Aufwärtstrendlinie seit dem Brexit-Abverkauf (also seit Ende Juni) brechen sollte (bei ca. 10560 Punkten), dürfte der Index weiteres Abwärtspotential haben bis zur 200-Tage-Linie, die derzeit knapp über der 10000er-Marke verläuft..



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1 Kommentar

  1. Also ich bin auch ein kleiner Privatanleger und meine Stimmung kommt denen der Profis nahe. Ich nehme keine Chips vom Tisch, aber lege auch derzeit keine weiteren auf den besagten!
    Mir ist die derzeitige Gemengelage einfach suspekt und ich vermute doch eher einen mittelfristigen Markt-Knockout. Ich beobachte sehr genau einige für mich interessante Werte und wenn diese dann im kommenden Paniksog nach unten gepeitscht werden, schlage ich zu… Ich habe Zeit…

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