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Dax-Stimmung: Trump verdirbt die Laune

Nachdem am Dienstag die bange erwarteten US-Verbucherpreise nicht stärker als befürchtet gestiegen waren, schien der Weg frei für neue Allzeithochs an der Wall Street. Aber die Entlassung von Rex Tillerson wie auch die immer harscheren Töne der Trump-Adminstration vor allem gegenüber China haben dann wohl den Dax-Investoren die Laune verdorben..

FMW-Redaktion

Nachdem am Dienstag die bange erwarteten US-Verbucherpreise nicht stärker als befürchtet gestiegen waren, schien der Weg frei für neue Allzeithochs an der Wall Street. Aber die Entlassung von Rex Tillerson wie auch die immer harscheren Töne der Trump-Adminstration vor allem gegenüber China haben dann wohl den Dax-Investoren die Laune verdorben!

Das gilt vor allem für die Privatanleger: hier lichtete sich das Lager der Bulen um satte -10% auf nun 41%, während die Profis schon etwas zuvor weniger ekstatisch waren und nun ebenfalls nur noch 41% der Befragten stellen, was aber nur einem Minus von 4% zur Vorwoche entspricht. Die Fahnenflüchtigen aus dem Bullenlager wechselten dabei fast vollständig ins Bärenlager, das bei den Profis +5% auf nun 34% zulegen kann, bei den Privatanlegern sogar um +10% auf nun 37%.

Der Grund ist wohl die (salopp formulier: leicht triebhafte) Neigung von Donald Trump zum Protektionismus, der America wieder great machen soll, hierzulande aber eher für Verunsicherung sorgt, wie auch Joachim Goldberg konstatiert:

„Eigentlich könnten wir uns auch hierzulande in der besten aller möglichen Börsenwelten befinden. Denn die bislang positive Wachstumsentwicklung, aber auch die Tatsache, dass die Inflation dies- und jenseits des Atlantiks offensichtlich doch nicht so stark anzieht wie gedacht, würden normalerweise als positiv für die Aktienkurse bewertet werden. So sprach man anfangs dieser Woche in den USA sogar von einem typischen Goldilocks-Szenario, also von der Kombination aus stetigem Wachstum und gedämpfter Inflation. Aber die jüngsten Tweets und Personalrochaden von US-Präsident Donald Trump lassen vor allen Dingen kontinentaleuropäische Börsen ins Schlingern geraten.“

Und Goldberg weiter schlußfolgernd:

„Mit der heutigen Befragung liegen institutionelle und private Anleger stimmungstechnisch nunmehr wieder fast gleichauf – im Nachhinein betrachtet sind letztere allerdings erheblich mutiger gewesen. Doch es scheint sich eine Tendenz immer deutlicher auszubilden: Der Glaube an eine satte Erholung des DAX schmilzt dahin wie Schneereste in der ersten Frühlingssonne. Zwar sind die Sentiment-Indizes beider Panels gerade noch positiv, aber in der relativen Betrachtung – gemessen an den vergangenen drei und sechs Monaten – muss man sogar von einem relativen Pessimismus sprechen. Dies hat immerhin den Vorteil, dass das Überraschungsmoment im Falle weiteren Abgabedrucks auf den DAX (etwa aus dem Ausland) nicht mehr besonders groß sein dürfte. Denn erfahrungsgemäß können die Skeptiker von heute schon bald zu Nachfragen von morgen werden, sofern die Risikoprämie (ca. 3 Prozent niedriger als heute, etwa in der Nähe der bisherigen Jahrestiefs bei 11.830 Zählern) stimmt. So gesehen scheint der DAX zwar nicht verloren, doch auf derzeitigem Niveau für viele nicht attraktiv und kaufenswert zu sein.“

In den USA übrigens hat sich die in der letzten Woche eingetrübte Stimmung wieder deutlich aufgehellt bei den amerikanischen Privatinvestoren, die im AAII-sentimentsurvey befragt werden: dort sind nun 36,8% bullisch, ein Plus von 10,4% zur Vorwoche, während nur 21,3% bärisch sind, ein Minus von 7,1% zur Vorwoche. Ergo dominieren weiter die Unentschlossenen, die derzeit 41,8% der Befragten stellen (-3,4% zur Vorwoche).

Abschließend noch einmal Joachim Goldberg mit seiner Einschätzung im Video:


Statue von Arturo Di Modica nahe der Wall Street in New York City
Foto von Andreas Horstmann/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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1 Kommentar

  1. Ja ! Trump verdribt die Laune !

    Nur, ist es wohl so, dass der Aktienmarkt, seitens Europa, ziemlich was aufzuholen hat !

    Mag sein, dass ein Trump jedesmal „dazwischenfunkt“ ! Deshalb, dieser (massiver !!!) Bewertungsunterschied !

    Wer den nochmal wählt… Tja… Da ist die Sache mit unserer „Mutti“einfacher… :D

    VG

    Marko

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