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Forex aktuell: Kanadischer Dollar, Türkische Lira, Schweizer Franken

Zuletzt hatten wir gestern über die Türkische Lira berichtet. Der Durchbruch hin zu einer weiteren Abwertung der Lira ist diese Woche vollzogen worden. Gestern kratzte Euro vs Lira noch an der 4,80, heute war man im Hoch schon bei 4,8240. Monatelang kratzte man...

FMW-Redaktion

Bei mehreren Devisenpaaren tut sich derzeit was. Da wäre zunächst einmal der kanadische Dollar. Heute um 13.30 Uhr deutscher Zeit wurde vermeldet, dass in Kanada von Januar auf Februar 32.700 neue Stellen geschaffen wurden. Das ist deutlich mehr als erwartet (10.000), und müsste eigentlich bedeuten: Die Konjunktur läuft immer heißer, die Notenbank hat daher noch mehr Druck die Zinsen zu erhöhen. Aber nicht in diesem Fall.

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Denn ebenfalls heute hat die kanadische Immobilienvereinigung CREA aktuelle Daten zu Verkäufen bestehender Häuser veröffentlicht. Von Januar auf Februar sind die Verkaufszahlen um 6,5% eingebrochen – in nur einem Monat! Der Chart zeigt ganz rechts, wie diese Verkaufszahl nun dabei ist drastisch unter den langfristigen Durchchnittswert zu rutschen. Im Jahresvergleich ist es ein Minus von 16,9%.

Diese Nachricht wiegt deutlich schwerer als die neu geschaffenen Jobs. Denn am intakten Immobilienmarkt hängt in Kanada alles. Er bricht gerade zusammen, und kurz danach wird der wacklige Schuldenberg der Konsumenten folgen (wahrscheinlich). Das spricht gegen Zinserhöhungen, was den kanadischen Dollar schwächt, und den US-Dollar als Gegenwährung stärkt. Und da dieses Immobilien-Szenario seit Wochen bekannt ist, steigt der US-Dollar schon seit Februar gegen den CAD von 1,23 auf heute über 1,30. Natürlich hat auch die Entwicklung bei den US-Zinsen einen Einfluss auf das Währungspaar!

Kanadischer Dollar
US-Dollar vs Kanadischer Dollar seit August 2017.

Schweizer Franken

Die Schweizerische Nationalbank hat heute verkündet, dass in Sachen Geldpolitik alles so bleibt wie es ist. Der Leitzins bleibt bei -0,75%, und damit bleibt die Milch für Geldanleger in der Schweiz weiterhin extrem sauer. Zitat auszugsweise von der SNB:

Die Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv, mit dem Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen.

Seit der letzten Lagebeurteilung im Dezember hat sich der Franken aufgrund des schwächeren US-Dollars insgesamt leicht aufgewertet. Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet. Die Lage am Devisenmarkt ist weiterhin fragil, und die monetären Bedingungen können sich rasch ändern. Der Negativzins und die Bereitschaft der Nationalbank, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, bleiben deshalb unverändert notwendig. Die Attraktivität von Anlagen in Franken wird dadurch tief gehalten und der Druck auf den Franken verringert.

Also: Erst einmal muss der Franken weiter abwerten, und Euro vs Franken (EURCHF) muss endlich wieder auf die 1,20 aus Januar 2015 klettern? Erst dann tut sich was bei der SNB? Heute tut sich nichts im EURCHF, weil die Trader mit genau dieser „Weiter So“-Nachricht der SNB gerechnet hatten. Fehlt im großen Chart noch dieses kleine Stück bis 1,20? Immerhin sind das noch 316 Pips.

Schweizer Franken
EURCHF seit Ende 2014.

Türkische Lira

Zuletzt hatten wir gestern über die Türkische Lira berichtet. Der Durchbruch hin zu einer weiteren Abwertung der Lira ist diese Woche vollzogen worden. Gestern kratzte Euro vs Lira noch an der 4,80, heute war man im Hoch schon bei 4,8240. Monatelang kratzte man vorher seit November 2017 an der 4,72 und versuchte (aus charttechnischer Sicht) sie zu überlaufen. Der folgende Chart von EURTRY seit 7. März zeigt, wie der Kurs diese Woche die 4,72 hinter sich gelassen hat, und konstant weiter steigt. Dies untermauert die fortsetzende Abwertung der Lira. Charttechnisch eine klare Sache. Weitere Anstiege von EURTRY sind von daher wahrscheinlich, wenn es dafür auch nie eine Garantie geben kann!

Türkische Lira



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