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Dax-Stimmung: Viel pessimistischer als bei US-Anlegern

Die Bären wurden weniger, aber der Optimismus bleibt - anders als in den USA - niedrig..

So richtig klar ist derzeit nicht, wo der Dax derzeit eigentlich hin will: dem Anstieg auf 13200 Punkte im Mai folge der Rücksetzer bis knapp über 12500 Punkte, dann wieder eine Erholung, die bislang im Bereich 12920/25 ins Stocken geraten ist – und das trotz der bullischen Wall Street. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung angesichts der Großthemen Handelskrieg, Ausstieg aus dem QE durch die EZB, Kündigung des Iran-Abkommens etc. hinterläßt dabei weiter deutliche Spuren in der Stimmung, wie die jüngste Umfrage der Deutschen Börse zur Dax-Stimmung zeigt!

So bleiben die Profi-Investoren nach wie vor skeptisch, nur 32% sind im Lager der Bullen, immerhin ein kleines Plus von 2% zur Vorwoche. Die zuvor klar dominierenden Bären stellen nun nur noch 39%, ein Minus von 5% zur Vorwoche.

Bei den Privatinvestoren ist das Bild sehr ähnlich: auch hier nur 32% im Camp der Bullen (unverändert zur Vorwoche), die Bären kommen auf 42% mit einem Minus von 7% zur Vorwoche. Man kann also sagen: der Pessimismus wurde zwar abgebaut, aber as schlägt sich kaum bei den Zahlen für die Bullen nieder, weil eben diese Bullen an die Seitenlinie wechseln und das weitere Geschehen abwarten wollen.

Wie die Stimmungslage zu interpretieren ist, faßt Joachim Goldberg zusammen:

„Denn die Stimmung hat sich, gemessen am Börse Frankfurt Sentiment-Index, lediglich um 7 Punkte auf einen Stand von -7 Punkte verbessert. Dabei gab es nicht nur Gewinnmitnahmen, vermutlich als der DAX am Fronleichnamstag temporär auf rund 12.550 Zähler abtauchte, sondern auch Neupositionierungen in geringem Umfang. Mit anderen Worten: Der ganz große Mut, beherzt in die fallenden Kurse hinein zu kaufen, hat vielen Investoren (wie von uns befürchtet) zumindest in der vergangenen Woche noch gefehlt.

Die jüngste Erhebung zeigt sowohl für die institutionellen als auch die privaten Investoren absolut immer noch negative Werte. In der relativen Betrachtung, bezogen auf die vergangenen drei und sechs Monate, ist dieser Pessimismus in beiden Gruppen sogar noch größer. Der Abstand zu den Mittelwerten hat sich jedoch im Vergleich zu den Vorwochen immer weiter verringert. Für den DAX sind das insofern nach wie vor günstige Vorzeichen, als sich gerade diejenigen Pessimisten, die in der vergangenen Woche gerne in die Schwäche des DAX hineingekauft hätten, sich dies aber nicht trauten, bei einem erneuten Abtauchen des Börsenbarometers in Richtung 12.500, diese „zweite Chance“ nicht entgehen lassen werden. Damit wären erneute Kursrückgänge in diesem Bereich recht gut abgefedert.“

Dazu Goldberg auch im Video:


Foto: Deutsche Börse AG



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